Mitglied inaktiv
Liebe Frau Dr.Freundorfer, mein Sohn ist 3,5Jahre alt und hat an den oberen 4 Schneidezähnen "Nuckelflaschenkaries". :-((( Es fing auch recht langsam an. Zuerst sahen die Zähnchen etwas angefranst aus, hinzukommt, dass der äußere linke Schneidezahn bei einen Sturz abgebrochen ist. Schon vor 1,5 Jahren haben wir versucht, ihn beim Zahnarzt vorzustellen ...ohne Erfolg :-((((( - es war schier unmöglich ihn auch nur zum Mundöffnen zu bewegen. Da hatten die Zähne auch noch keine Verfärbungen - von vorne auch jetzt noch nicht...aber hinten...... Nun ist es immer noch ein Drama, aber wir waren heute bei einem Kollegen, der sich auch Kinder spezialisert hat. Ein Schneidezahn ist innerhalb der letzten Wochen immer dunkler geworden, und hat wohl auch eine Entzündung. Die anderen 3 sind kariös, aber können vielleicht "gerettet" werden. Der dunkle Zahn soll nun nächste Woche gezogen werden - unter Narkose. Ich habe sehr große Angst davor. Welche Möglichkeiten gibt es denn ein Kind in einer Praxis zu narkotisieren ? (vor lauter Weinen/Beruhigen sind wir noch nicht zum Nachfragen gekommen, wird aber morgen nachgeholt) Wie sicher ist er in einer Praxis aufgehoben ? Was müssen wir beachten, bzw. nachfragen ? Natürlich plagen mich die größten Schuldgefühle, ich dachte einfach nicht, daß es so schnell gehen kann, und die Zähne sind zerstört. Es kann nicht genug davor gewarnt werden, Kindern länger als nötig Nuckelflaschen zu geben. Fluorvorsorge haben wir immer durchgezogen, ebenso auch unter "Tränen" konsequent geputzt... leider ist die Karies nicht aufzuhalten. Welche Möglichkeiten bestehen, die anderen befallenen 3 Zähne zu behandeln ? Welche Auswirkungen kann ein vorzeitiger Milchzahnverlust für die kommenden Zähne haben ? Wer hat bereits solche Erfahrungen machen müssen ? Viele Fragen - und große Schuldgefühle ! Vielen Dank für Ihre/Eure Hilfe. Pauline
Dr. Angela Freundorfer
Liebe Pauline, eine Behandlung in Narkose wirft besonders für die Eltern immer viele Fragen auf. Ich nehme an, daß Sie bereits einen Großteil der Fragen, ganz speziell zur Narkose, mit dem Narkosearzt klären konnten. Heutzutage sind die Narkosen, die ja in vielen Fällen bei Kindern durchgeführt werden sehr viel sicherer geworden. Es ist sehr gut, daß Sie immer gründlich die notwendige Zahnpflege durchgeführt haben und ebenso auf eine ausreichende Fluoridgabe geachtet haben. Leider kann eine gute Zahnpflege eine Nuckelflaschenkaries häufig nicht verhindern. Wenn Sie es schaffen, die Flasche konsequent abzustellen, besteht eine sehr gute Chance, daß ein erneutes massives Auftreten von Karies nach der Sanierung vermieden werden kann. Bitte fragen Sie Ihren Zahnarzt nach den möglichen vorbeugenden Maßnahmen. Mit freundlichen Grüßen,
Mitglied inaktiv
Liebe Frau Dr. Freundorfer, vielen Dank für Ihre Antwort. Ja, wir konnten mit der Anäthesistin sprechen, und sie hat uns auch beruhigt. Wir lassen unseren Sohn vorher gründlich beim Kinderarzt untersuchen (Blut, EKG) und dieser bespricht dann die Einzelheiten mit der Narkoseärztin. Wenn der Eingriff nicht zu intensiv wird, reicht wahrscheinlich schon ein wenig Narkosegas aus. Ich bin sehr froh, daß die Zähne nun repariert werden. Die Nuckelflasche benutzt er schon seit fast 1,5 Jahren nicht mehr .. leider ist der Verfall der angegriffenen Zähne in dieser Zeit vorangeschritten. Es kann wirklich nicht genug gewarnt werden !!! Wie gesagt, ich dachte nicht, daß die Karies so schleichend kommt. Zum Glück sind nur die oberen 4 Zähne befallen, sonst hat er gesunde Zähne... und soll auch nie wieder so einen schlechten Befund haben. Danke auch für Ihr Lob wegen der Zahnpfelge.. tut wirklich gut zu hören, gerade wenn einen größte Schuldgefühle plagen. Ich denke auch durch die konsequente Fluoridierung ist ihm vielleicht Schlimmeres erspart geblieben. Ich berichte gerne wie es bei uns weitergeht. Ihre Pauline
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