Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Kerstin Eibner:

Warum ist Fruchtbarkeit ab 40 so unterschiedlich?

Dr. med. Kerstin Eibner

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Frauenärztin

zur Vita

Frage: Warum ist Fruchtbarkeit ab 40 so unterschiedlich?

Valerie

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Hallo Frau Dr. Eibner, ich bin 42, Kinderwunsch seit ca. 2,5 Jahren. Organisch ist nichts feststellbar, Spermiogramm ist i.O. Hormonwerte waren bis auf den AMH-Wert (0,6) normal. Leichte Schilddrüsenunterfunktion, die aber gut eingestellt ist. Ich war bisher nur einmal schwanger nach einer ICSI im Spontanzyklus (leider MA wegen Trisomie). Weitere Versuche, egal ob im Spontanzyklus oder stimuliert (einmal), waren erfolglos. Bei der stimulierten ICSI hatte ich mit 3 Ampullen Menogon im Antagonistenprotokoll 4 Follikel. Ich bin ansonsten schlank, sportlich und kerngesund. Für mich ist es ganz schwer zu akzeptieren, dass es mit dem Kinderwunsch wohl nichts mehr wird. Warum ist die Fruchtbarkeit bei Frauen über 40 so unterschiedlich? Es gibt ja durchaus Frauen, bei denen es noch klappt. Würden Sie mir zu weiteren Behandlungen raten oder macht es aus ihrer Sicht keinen Sinn mehr? Danke und viele Grüße, Valerie


Dr. Kerstin Eibner

Dr. Kerstin Eibner

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Die Fruchtbarkeit sinkt ab dem 35. Lebensjahr deutlich. Mit 40 liegt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, bei ca. 5% pro Monat. Das ist leider die Biologie und läßt sich nicht ändern. Bei Ihren geschilderten Voraussetzungen würde ich nochmal eine künstliche Befruchtung versuchen, vor allem auch, da Sie schon einmal schwanger wurden. Mit etwas Glück klappt es doch noch. Ich wünsche Ihnen viel Glück!


maxi996

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Hallo Valerie, ich kann dir leider nicht nicht beantworten, warum es so unterschiedlich mit der Fruchtbarkeit ist, aber mich beschäftigt genau die gleiche Frage schon lange. Ich bin 40, Kiwu seit vier Jahren und auch ich bin schlank, sportlich und (bis auf einen niedrigen AMH) kerngesund. Ich habe mehrere gleichaltrige Freundinnen mit eigentlich schlechteren Voraussetzungen (deutliches Übergewicht), die aber alle in den letzten beiden Jahren noch problemlos schwanger geworden sind bzw. aktuell schwanger sind. Da zweifelt man wirklich an sich selbst... Ich weiß, ich konnte dir jetzt nicht wirklich helfen, wollte aber zeigen, dass du nicht alleine bist :-( Bin gespannt auf die Antwort der Experten... LG, Maxi


edina

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So wie jeder Körper unterschiedlich altert (graue Haare, Haut...), so altern auch Eizellen unterschiedlich. Das ist sehr individuell, so wie auch der Beginn der Fruchtbarkeit sehr unterschiedlich ist. Die einen kriegen mit 11 die Regel, die anderen mit 15. Hier gibt es eben eine gewisse Bandbreite. Das kann man wahrscheinlich mit gutem Lebensstil schon beeinflussen, aber die ganz individuelle Alterung der Eizellen nicht. Die ist, wie sie ist. Aber eines ist sicher, bei allen Frauen tritt diese Alterung ein, aber es gibt eben eine gewisse Bandbreite. Die einen haben schon mit 39 zu viele Eizellen mit schlechter Qualität, bei einer anderen Frau tritt das mit 42 Jahren ein. Leider. Aber: Auch du hast noch Chancen. Meine Oma bekam ihr letztes Kind mit 43 Jahren, gesund. Alles Gute


Valerie

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Hallo Frau Dr. Eibner, danke für Ihre Antwort! Schwanger wurde ich bei meiner ersten ICSI (wie gesagt im Spontanzyklus), da war ich 40,5 Jahre. Die weiteren Versuche mit 41 und knapp 42 nach der MA waren leider erfolglos, egal ob stimuliert oder nicht. Ich bin mir deshalb nicht sicher, ob ein weiterer Versuch noch sinnvoll ist, oder ob sich meine Eizellen eben kontinuierlich verschlechtert haben. Würden Sie mir zu einem stimulierten Versuch raten, und wenn ja, mit welchem Protokoll? Viele Grüße, Valerie


Valerie

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@Maxi und Edina: Danke für Euren Zuspruch! Gut zu wissen, dass man nicht allein ist! Ich denke auch, dass die Fruchbarkeit ab 40 wohl vor allem genetisch determiniert ist und weniger mit dem Lebensstil und der Fitness zu tun hat...dummerweise sind in meiner Familie alle recht fruchtbar, nur ich scheine schlechte Karten in der Gen-Lotterie bekommen zu haben :-(


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