Manuela15167
Guten Abend, ich habe letzte Woche Mittwoch, 8.1., meinen Stimulationszyklus mit Puregon aufgrund zu vieler Folikel beenden müssen (16 mm und zwei mit 20 mm). Aufgrund meiner Zyklusproblem wurde mir Utrogest verschrieben, welches ich ab dem 8.1. 2x tgl. einnehme. Nun stellt sich mir die Frage wie wahrscheinlich der Eintritt einer Schwangerschaft sein könnte, da wir in der Nacht vom 5.1. auf 6.1. gegen 0 Uhr ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten. Besteht Hoffnung oder ist es eher unwahrscheinlich, da der Eisprung durch das Progesteron unterdrückt wurde. Vielen lieben Dank für Ihre Mühen!!
Guten Abend, zunächst vorweg: Ich kann und darf keine individuelle ärztliche Beratung ersetzen. Meine Ausführungen dienen daher lediglich als allgemeine Orientierung. Ausgangssituation Bis einschließlich 8.1. fand eine Follikelstimulation mit Puregon statt, die jedoch wegen zu vieler Follikel (unter anderem zwei mit ca. 20 mm Durchmesser) abgebrochen wurde. Ab dem 8.1. nehmen Sie 2× täglich Utrogest (Progesteron) ein, um den Zyklus zu stabilisieren. Sie hatten in der Nacht vom 5.1. auf den 6.1. ungeschützten Geschlechtsverkehr. Mögliche Rolle des Progesterons Reines Progesteron (Utrogest) unterdrückt den Eisprung in der Regel nicht so effektiv wie etwa eine Kombinationspille (Östrogen und Gestagen). Üblicherweise wird es in der Lutealphase nach dem Eisprung eingesetzt, um die Gebärmutterschleimhaut zu unterstützen. Hochdosiertes Progesteron kann in Einzelfällen eine spontane Ovulation hemmen oder verzögern, ist jedoch nicht als verlässliches Verhütungsmittel anzusehen. Zeitlicher Zusammenhang mit dem Eisprung Wenn am 8.1. bereits zwei größere Follikel mit rund 20 mm Durchmesser zu sehen waren, ist nicht sicher, ob Ihr Körper in den Tagen davor oder kurz darauf einen spontanen Eisprung hatte. Spermien können unter günstigen Bedingungen bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben, wobei ihre Befruchtungsfähigkeit mit jedem Tag abnimmt. Ihr Geschlechtsverkehr am 5./6.1. fand somit etwa zwei bis drei Tage vor dem Abbruch der Stimulation und dem Beginn der Progesteroneinnahme statt. Ob und wann Ihr Körper einen natürlichen LH-Anstieg (zur Auslösung des Eisprungs) hatte, ist hier entscheidend. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft? Eine Schwangerschaft lässt sich nicht ausschließen, denn möglicherweise kam es zeitnah zu einem Eisprung, z. B. kurz vor oder nach dem Abbruch der Stimulation. Die von Ihnen eingenommene Progesterondosis (zur Lutealphase-Unterstützung) reicht in der Regel nicht aus, um den Eisprung vollständig zu unterdrücken. Allerdings kann es auch sein, dass Ihr Körper nach Abbruch der Stimulation keinen regulären Eisprung mehr durchführt oder es zu einer Verschiebung kommt. Da Spermien nur begrenzt befruchtungsfähig sind, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis mit jedem Tag nach dem Geschlechtsverkehr – falls ein Eisprung erst später erfolgt wäre. Fazit und Empfehlung Grundsätzlich ist eine Schwangerschaft nicht sicher auszuschließen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich, da Ihr Zyklus durch die Stimulation und den Abbruch plus anschließendem Progesteroneinsatz durcheinandergeraten sein kann. Letztlich lässt sich nur durch einen Schwangerschaftstest (ca. 14–16 Tage nach dem möglichen Eisprung bzw. Geschlechtsverkehr) Klärung schaffen. Beobachten Sie eventuelle Zykluszeichen (z. B. Basaltemperatur). Beachten Sie jedoch, dass Ovulationstests und Temperaturkurven in einem stimulierten Zyklus verfälscht sein können. Sprechen Sie bei Unsicherheiten am besten mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt, um Details wie Follikelanzahl und Zyklusstörung individuell zu berücksichtigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass sich alles zu Ihrer Zufriedenheit entwickelt! Bitte zögern Sie nicht, ärztliche Rücksprache zu halten, wenn Sie weitere Fragen haben.
Manuela15167
Hallo Herr Dr. Gagsteiger, vielen Dank für Ihre tolle Antwort. Ich nehme ja zurzeit Progesteron. Kann ich dieses, wie mit meiner Ärztin vereinbart, nach 10 Tagen absetzen, ohne dass eine evtl. bestehende Schwangerschaft dadurch beendet würde. Ein gewisses Risiko besteht natürlich immer, da möchte ich Sie auch gar nicht festnageln. Nur, ob es dadurch höchstwahrscheinlich ist das Kind durch die ausgelöste Periode zu verlieren. Ich bin von Ihrem Engagement in dem Forum sehr beeindruckt und möchte mich nochmals für Ihr Feedback herzlichst bedanken !
Empfehlung Rücksprache halten: Wenn Unsicherheiten bestehen, ob Sie schwanger sein könnten, empfiehlt es sich, einen Schwangerschaftstest durchzuführen (typischerweise frühestens 14 Tage nach dem potentiellen Eisprung) und das weitere Vorgehen mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt abzustimmen. Ärztlichen Rat einholen: Je nachdem, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft eingeschätzt wird und wie Ihr Zyklus ansonsten verläuft, kann Ihre Ärztin ggf. einen längeren Einnahmezeitraum von Progesteron anordnen oder andere Maßnahmen ergreifen. In den meisten Fällen gilt: Sofern sich eine intakte Schwangerschaft gebildet hat, reicht die körpereigene Progesteronproduktion bald aus, um diese weiter aufrechtzuerhalten – das vereinbarte Absetzen nach 10 Tagen führt also nicht automatisch zu einem Abort. Dennoch ist es verständlich, dass Sie sich sorgen. Ein offenes Gespräch mit Ihrer Ärztin, insbesondere rund um den Zeitpunkt des Absetzens und einen möglichen Schwangerschaftstest, ist daher der sicherste Weg. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Klarheit für die nächsten Schritte
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