the.flower
Guten Morgen Herr Dr. Gagsteiger, ich finde es richtig toll, dass man hier im Forum Fragen stellen kann. Zu meiner Person: 34 Jahre, schlank, leichtes PCO ohne Insulinresistenz, 1 Kind (Geburt Notkaiserschnitt 2021), aktuell unerfüllter Kinderwunsch seit 1 Jahr, Spermiogramm super. Meine Zyklen: verlängert (zwischen 33 und 38 Tagen), meist aber dennoch mit positivem LH-Test und Temperaturanstieg, Schmierblutungen 3-6 Tage vor Periodenbeginn. Deshalb soll ab dem nächsten Zyklus mit Letrozol stimuliert werden. Der aktuelle Zyklus ist aber gerade richtig gut: positiver LH-Test an Tag 13 und im Ultraschall wurde ein dominanter Follikel an Tag 12 gesehen (18 mm mit guter Gebärmutterschleimhaut von 10 mm). Einzig die Periode war 8 Tage lang und sehr stark und schmerzhaft. Die Temperatur ist in der 2. Zyklushälfte auch deutlich gestiegen, allerdings erst 5 Tage nach positivem LH-Test. Ist es normal, dass der Temperaturanstieg so lange dauert? Oder ist es ein Zeichen, dass der Eisprung erst deutlich nach dem positivem LH-Test stattgefunden hat oder dass das Progesteron nicht gut genug steigt? Wir haben diesen Zyklus von Tag 10 bis Tag 15 jeden Tag genutzt, sodass eine Schwangerschaft natürlich auch möglich ist. Könnte man diese im Blut schon an Tag 21 nachweisen? Oder ist das zu früh? Ich frage, weil ich an Tag 21 zur Kontrolle von Progesteron sowieso zur Blutentnahme gehen muss. Zweite Frage: Im Kinderwunschzentrum wurde uns viel Mut gemacht, dass es im Laufe des Jahres bestimmt mit einer Schwangerschaft klappen würde. Ich mache mir deshalb bereits Gedanken, wie/wann ich eine Schwangerschaft meinem Arbeitsgeber kommunizieren würde. Ich bin Lehrerin, habe also sehr viele Kontakte mit Kindern/Jugendlichen. Auch wenn er stressig ist, mache ich meinen Beruf mit Leidenschaft, weshalb ich ihn eigentlich gerne so lange wie möglich ausüben möchte. Mein Mann ist hier anderer Meinung, da ich keinen ausreichenden Windpockenschutz habe. Als Kind hatte ich nie Windpocken, bin jedoch dagegen geimpft, meine Hausärztin hat durch einen Bluttest aber herausgefunden, dass ich leider zu den seltenen Non-Respondern gehöre und nicht ausreichend Antikörper gebildet habe. Auch eine weitere Impfung würde daran nichts ändern. Mein restlicher Impfstatus ist aber komplett. Ich bin nicht ängstlich und habe immer das Gefühl, unser Kind bringt aus der Kita mehr Keime mit, als ich aus der Schule, möchte aber natürlich einem Baby auch nicht schaden. Wie würden Sie hier über ein individuelles Beschäftigungsverbot denken? Ich bedanke mich für Ihre Zeit und wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.
Guten Tag Bitte beachten sie, dass ich Ihnen an dieser Stelle nur allgemeine Informationen geben und keine individuelle Beratung im Sinne einer behandelnden Ärztin/eines behandelnden Arztes ersetzen kann. Dennoch möchte ich gerne auf Ihre Fragen eingehen. 1. Zyklusgeschehen und Temperaturanstieg Zeitpunkt des Eisprungs und verzögerter Temperaturanstieg: Ein positiver LH-Test zeigt in der Regel an, dass der LH-Anstieg (LH-Surge) beginnt. Die Ovulation selbst erfolgt meist 24–36 Stunden nach Beginn dieses LH-Anstiegs. Der Anstieg der Basaltemperatur setzt häufig 1–3 Tage nach dem Eisprung ein. Wenn Sie an Zyklustag 13 einen positiven LH-Test hatten, kann der Eisprung also durchaus erst an Zyklustag 14 oder 15 stattgefunden haben, sodass die Basaltemperatur dann auch erst einige Tage später deutlich nach oben geht. - Dass Ihre Temperatur erst 5 Tage nach dem positiven LH-Test gestiegen ist, kann mehrere Gründe haben (Zeitpunkt der Messung, individuelle Schwankungen, Genauigkeit des LH-Tests, verspäteter Eisprung usw.). Das ist nicht zwingend ein Hinweis auf eine „schlechte“ Progesteronproduktion, solange Sie insgesamt einen klar erkennbaren Temperaturanstieg haben. Progesteronbestimmung in der zweiten Zyklushälfte (Tag 21): Oft wird ein “Progesterontest an Tag 21” durchgeführt, um die Lutealphase einzuschätzen, jedoch bezieht sich „Tag 21“ klassisch auf einen 28-Tage-Zyklus mit Eisprung an Tag 14. Wenn Sie eher einen Eisprung um Tag 14/15 haben, passt das terminlich noch einigermaßen. Bei Spätovulation (z.B. Tag 18–20) sollte man die Blutentnahme individuell anpassen (ca. 7 Tage nach Eisprung). Früher Nachweis einer Schwangerschaft im Blut: Ein quantitativer Bluttest (β-hCG) kann eine Schwangerschaft ab 14 Tagen nach dem Eisprung sicher anzeigen, manchmal auch schon etwas früher. Der „Zyklustag 21“ reicht dazu nicht aus. Hier wird nur Verunsicherung entstehen. - Beispiel: War der Eisprung an Tag 14, wäre Tag 21 bereits 7 Tage danach („ES+7“). - Wenn Ihre Ärztin oder Ihr Arzt ohnehin Progesteron bestimmen möchte, ist das am 21. ZT sinnvoll. 2. Beschäftigungsverbot und Windpocken-Immunität Ihre berufliche Situation (Lehrerin) und fehlender ausreichender Windpockenschutz: In Deutschland sind im Rahmen des Mutterschutzes bestimmte Regelungen vorgesehen, um Mutter und Kind zu schützen. Bei fehlendem Immunschutz gegen bestimmte Infektionskrankheiten und engem Kontakt zu potenziell ansteckenden Kindern kann ein ärztliches Beschäftigungsverbot in Betracht gezogen werden. Windpocken und Schwangerschaft: Varizellen (Windpocken) können in der Schwangerschaft – vor allem bei Infektion im ersten und zweiten Trimester – zu Komplikationen führen (z.B. konnatales Varizellensyndrom). - Da Sie als Non-Responder gegen Varizellen gelten, ist es bei bekannter Exposition (z.B. wenn in einer Ihrer Klassen Windpocken auftreten) wichtig, schnellstmöglich das weitere Vorgehen mit Ihrer Ärztin bzw. dem Gesundheitsamt zu besprechen. Unter Umständen kommt eine passive Immunisierung (Varizellen-Immunglobuline) in Betracht, die möglichst früh gegeben wird (innerhalb von 96 Stunden nach Exposition). Abwägung im Alltag: - Ein generelles Beschäftigungsverbot ab dem Tag der Schwangerschaft ist bei fehlender Windpocken-Immunität nicht automatisch Standard. Häufig wird zunächst eine individuelle Gefährdungsbeurteilung vorgenommen: Gibt es aktuell Fälle von Windpocken an Ihrer Schule? Wie eng und häufig ist der Kontakt zu erkrankten (oder potenziell erkrankten) Kindern? - Wenn keine Fälle auftreten, ist das Infektionsrisiko theoretisch sehr niedrig; manche Einrichtungen haben auch eine Meldepflicht bzw. informieren, sobald Windpocken in einer Klasse auftreten. In solchen Fällen wäre dann ein vorübergehendes Fernbleiben vom Unterricht denkbar, bis keine Gefahr mehr besteht. Kommunikation mit dem Arbeitgeber: Ob und wann Sie Ihrem Arbeitgeber die Schwangerschaft mitteilen, ist natürlich Ihre persönliche Entscheidung. Bei einem erhöhten Infektionsrisiko kann es jedoch sinnvoll sein, den Arbeitgeber früh zu informieren, damit eventuelle Schutzmaßnahmen (z.B. Versetzung in andere Klassenstufen ohne akute Fälle, organisatorische Umstellung, etc.) oder ein (vorübergehendes) Beschäftigungsverbot ermöglicht werden können. Persönliche Einstellung vs. ärztliche Empfehlung: Da Sie schreiben, Sie seien selbst nicht besonders ängstlich, möchten aber auch kein unnötiges Risiko eingehen, lohnt es sich, gemeinsam mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt und ggf. dem Betriebsarzt oder Gesundheitsamt zu planen: - Gibt es derzeit Infektionsfälle? - Wie schnell kann reagiert werden, wenn Fälle gemeldet werden? - Gibt es gegebenenfalls die Möglichkeit, in andere Aufgabenbereiche oder in den Distanzunterricht zu wechseln (falls wieder im Einzelfall notwendig)? In der Praxis liegt die Entscheidung über ein individuelles Beschäftigungsverbot oft bei der betreuenden Gynäkologin bzw. dem Gynäkologen in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt oder Betriebsarzt und basierend auf der konkreten Gefährdungsbeurteilung. Fazit Verzögerter Temperaturanstieg: Häufig kein Grund zur Sorge. Entscheidend ist, dass insgesamt ein Ovulationszeichen (LH-Anstieg, Follikelgröße, Progesteronwerte, Temperaturanstieg) feststellbar ist. hCG-Nachweis am Tag 21: Ist nicht sinnvoll. Windpocken-Risiko und Beschäftigungsverbot: Kein allgemeines automatisches Beschäftigungsverbot. Vielmehr eine individuelle Einschätzung unter Berücksichtigung aktueller Infektionslage an Ihrer Schule. Sprechen Sie diesen Punkt ruhig bereits früh in der Schwangerschaft mit Ihrem/r Gynäkologen/-in und eventuell Ihrem Arbeitgeber an, um rechtzeitig Schutzmaßnahmen einleiten zu können. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute für Ihren Kinderwunsch und drücke die Daumen, dass es bald klappt. Und natürlich wünsche ich Ihnen ein gutes Händchen dabei, die für Sie persönlich beste Entscheidung in Bezug auf Ihren Beruf und das Infektionsrisiko zu treffen. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ihr Dr. G. (stellvertretend aus dem „virtuellen” ärztlichen Rat)
the.flower
Guten Tag Herr Dr. Gagsteiger, nun haben Sie mich mit einer solch umfassenden, ausführlichen Antwort sehr beeindruckt. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Zum Thema Windpocken: Eine individuelle Gefährdungsbeurteilung für Schwangere ist bei uns an allen Schulen Standard, ich habe nur selbst wenig Erfahrung damit, da meine 1. Schwangerschaft zu Covid-Zeiten bedeutete, dass ich als Lehrerin von der Schule ein sofortiges Beschäftigungs- und Betretungsverbot des Schulhauses bekam. Ich werde hier zur gegebenen Zeit mit der Kinderwunschklinik und meiner Frauenärztin Rücksprache halten. Ich hätte noch eine Rückfrage zum Thema Zyklus / PCO / Eisprung: Ist es denn überhaupt angezeigt, Letrozol zu geben, wenn bei mir offensichtlich selbst in den verlängerten Zyklen dennoch ein Eisprung stattfindet? Ist es auch einfach möglich, dass wir mit einem Jahr unerfülltem Kinderwunsch zu ungeduldig sind? Oder sind die Schmierblutungen vor der Periode auch ein Argument für Letrozol? Ich bin etwas verunsichert, weil der momentane Zyklus bislang für meine Verhältnisse so "perfekt" ist, dass ich mir wirklich die Frage stelle, ob eine Medikation überhaupt notwendig ist. Wird Letrozol durchaus auch gegeben, wenn ein Eisprung stattfindet, dieser aber oft etwas verspätet ist? Im letzten Jahr hatte meine Frauenärztin einmal in einem Zyklus Progesteron 9 Tage nach Eisprung bestimmt. Der Wert war 9,8. In demselben Zyklus hatte ich 3 Tage vor der Periode Schmierblutungen. Daraufhin hatte sie mir Progesterontabletten und Agnus Castus verschrieben, eine Schwangerschaft ist dadurch aber in den darauffolgenden 8 Zyklen auch nicht eingetreten. Die LH-Tests waren aber immer positiv, nur oft eben erst zwischen Tag 18 und 22. Und erlauben Sie mir bitte eine letzte Frage: ich leide heute leider unter Kopfschmerzen, die ich versuche auszuhalten, weil ich keine Schmerzmittel nehmen möchte, falls nun doch eine Schwangerschaft eingetreten ist (heute Tag 19). Vielleicht ist es ja auch ein 1. Schwangerschaftssymptom?! Ob ich die Schmerzen noch den ganzen Tag durchhalte, weiß ich nicht, da sie gerade zunehmen. Wäre Ibuprofen in der Einnistungsphase, in der ich mich ja evtl. gerade befinden könnte, ungünstig und wäre dann Paracetamol eine Alternative? Leider hilft mir Paracetamol gegen Kopfschmerzen nicht so gut, aber es wäre besser als nichts. Herzliche Grüße auch an Sie und ein wunderschönes Wochenende!
Da ich sie nicht persönlich untersucht habe, kann ich nur allgemeine medizinische Informationen bereitstellen, die Ihnen bei der Einordnung Ihrer Situation helfen sollen. Bitte besprechen Sie Ihre individuellen Fragen und Therapieoptionen immer persönlich mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrer Ärztin. 1. Letrozol bei bereits bestehendem (späten) Eisprung? Einsatz bei verlängerten oder unregelmäßigen Zyklen: Letrozol kommt nicht ausschließlich dann zum Einsatz, wenn gar kein Eisprung stattfindet. Es wird durchaus auch verschrieben, wenn zwar eine Ovulation vorhanden ist, diese jedoch spät oder sehr unregelmäßig auftritt. Hintergrund: Bei einer verspäteten Ovulation (z. B. ab Zyklustag 18–22) kann es vorkommen, dass die erste Zyklushälfte zu lang ist und möglicherweise auch die Follikelreifung nicht optimal verläuft. Letrozol kann helfen, den Zyklus zu regulieren, indem es den Eisprung auf einen „günstigeren“ Zeitpunkt legt (beispielsweise Zyklustag 12–16). Vorteil: Das erleichtert nicht nur das Timing des Geschlechtsverkehrs bzw. des Transfers (bei IVF/ICSI), sondern kann auch die Hormondynamik verbessern und damit die Einnistungschancen erhöhen. Schmierblutungen als Indiz? Schmierblutungen vor der Regelblutung können auf eine Gelbkörperschwäche (Lutealinsuffizienz) oder ein hormonelles Ungleichgewicht hinweisen. Wenn trotz Progesterongabe diese Schmierblutungen weiterhin auftreten und der Kinderwunsch bislang unerfüllt bleibt, könnte Letrozol (oder auch Clomifen) als Ovulationsauslöser in Betracht gezogen werden, um den Zyklus zu „optimieren“. Ein einzelner Progesteronwert (z. B. 9,8 ng/ml) gibt einen Hinweis auf eine wahrscheinliche Gelbkörperschwäche, aber auch der zeitliche Verlauf (mehrere Zyklen, mehrere Messungen) ist wichtig. Die Kombination aus längeren Zyklen, Schmierblutungen und unerfülltem Kinderwunsch über ein Jahr (offiziell spricht man ab 12 Monaten von einer „Subfertilität/Infertilität“) ist in vielen Praxen ein Grund, Ovulationsauslöser oder Zyklusmonitoring zu erwägen. Sind Sie „zu ungeduldig“? Es ist völlig nachvollziehbar, dass man nach einem Jahr unerfülltem Kinderwunsch ungeduldig wird – vor allem, wenn man bereits mit verschiedenen Maßnahmen (z. B. Mönchspfeffer, Progesteron) experimentiert hat. Ein Jahr Kinderwunsch ist jedoch genau die Grenze, ab der in der Regel auch aus medizinischer Sicht eine weitere Abklärung oder Therapieempfehlung erfolgt. Bei einem Alter über 35 empfiehlt man schon nach 6 Monaten eine Abklärung beim Frauenarzt oder in einem Kinderwunschzentrum. Abklärung: Es sollte geklärt werden, ob bei beiden Partnern ggf. weitere Faktoren vorliegen (z. B. Spermiogramm des Mannes). Ebenso könnte eine Hormonstatus-Bestimmung (z. B. FSH, LH, AMH, Prolaktin, Schilddrüsenwerte) und ggf. ein Ultraschall-Monitoring klären, ob ausreichend Follikel heranreifen und wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einnistung ist. Längere Zyklen können bei PCO-ähnlichen Konstellationen oder mildem PCO-Syndrom auf Dauer eine niedrigere Schwangerschaftsrate bedeuten, weil schlicht weniger Eisprünge pro Jahr stattfinden. Letrozol kurbelt daher oft regelmäßigere Zyklen an. 2. Schmerzmittel in der (möglichen) Einnistungsphase Ibuprofen vs. Paracetamol Paracetamol gilt in der gesamten Schwangerschaft (vor allem im ersten und zweiten Trimester) als das Mittel der ersten Wahl bei Schmerz- und Fieberbehandlung, sofern keine Gegenanzeigen bestehen. Ibuprofen ist grundsätzlich in den frühen Stadien einer Schwangerschaft oft noch nicht absolut kontraindiziert, allerdings wird es ab dem dritten Trimester (ab 28.–30. SSW) strikt gemieden, weil es dem Kind schaden und vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus verursachen kann. Frühe Schwangerschaft/Einnistungszeit: Hier ist die Datenlage zu Ibuprofen nicht ganz so eindeutig „problematisch“, wie in der späten Schwangerschaft. Manche Studien diskutieren allerdings ein leicht erhöhtes Risiko für Fehlgeburten, wenn regelmäßig (hochdosiert) NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika) eingenommen werden. Pragmatischer Rat: Wenn möglich, wählen viele Frauen (und auch Ärztinnen/Ärzte empfehlen es häufig) Paracetamol in der 2. Zyklushälfte, um jedes (wenn auch sehr geringe) potenzielle Risiko zu umgehen. Bei starken Schmerzen und nur gelegentlichem Gebrauch von Ibuprofen in der frühen Frühschwangerschaft ist das Risiko für eine Beeinträchtigung allerdings nach aktuellem Wissensstand überschaubar. Fazit: Wenn es Ihnen sehr schlecht geht und Paracetamol nicht ausreichend wirkt, ist die einmalige (oder kurzfristige) Anwendung von Ibuprofen um den Zeitpunkt der möglichen Einnistung herum vermutlich nicht „verboten“. Im Zweifel aber lieber erst versuchen, mit Paracetamol, viel Ruhe, Entspannung, ggf. auch Hausmitteln (Trinken, abgedunkelter Raum, kühle Stirnkompresse) etwas Linderung zu schaffen. Sollten Kopfschmerzen (oder Migräneanfälle) regelmäßig auftreten, empfiehlt sich ein ausführliches Gespräch mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin zur Migräne- oder Kopfschmerztherapie bei Kinderwunsch. 3. Zusammenfassung & Empfehlung Letrozol-Indikation: Kann auch sinnvoll sein, wenn Sie grundsätzlich Eisprünge haben, diese aber sehr spät oder unregelmäßig kommen. Lutealphasen-Optimierung durch medikamentös gesteuerte Follikelreifung kann sich positiv auf die Einnistungschancen auswirken. Die wiederholten Schmierblutungen könnten ein Hinweis sein, dass eine gezieltere Zyklussteuerung sinnvoll ist. „Zu ungeduldig“? Ein Jahr unerfüllter Kinderwunsch ist genau die Phase, in der üblicherweise eine weitergehende Abklärung (z. B. Spermiogramm, Hormonstatus, Ultraschallmonitoring) und ggf. therapeutische Schritte eingeleitet werden. Ihre Ungeduld ist daher durchaus nachvollziehbar – sie entspricht auch den medizinischen Leitlinien, nach einem Jahr konkret aktiv zu werden. Kopfschmerzen & Schmerzmittel: Paracetamol gilt in der frühen Schwangerschaft als die erste Wahl. Ibuprofen kann zu diesem Zeitpunkt gelegentlich eingenommen werden, sollte jedoch nicht über längere Zeit oder in hohen Dosen erfolgen. Einmalige Anwendungen sind in der Implantationsphase normalerweise kein großes Problem; die größte Vorsicht gilt im späteren Schwangerschaftsverlauf. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute auf Ihrem Weg zum ersehnten Wunschkind. Tauschen Sie sich am besten noch einmal mit Ihrer Frauenärztin oder in der Kinderwunschklinik aus, um gemeinsam eine klare Strategie festzulegen – zum Beispiel durch ein strukturiertes Zyklusmonitoring (Ultraschall, Hormonbestimmungen) und eine gezielte Ovulationsinduktion, wenn nötig. Alles Gute und gute Besserung für Ihre Kopfschmerzen!
the.flower
Guten Morgen Herr Dr. Gagsteiger, ich möchte mich nur nochmals bei Ihnen für Ihre Zeit und für Ihre ausführlichen Erklärungen bedanken, die mich sehr bestärkt darin haben, dass wir hier nicht mehr einfach geduldig weiter abwarten und "Zeit verlieren" sollten. Unser Kinderwunschzentrum ist gerade auch schon dabei, verschiedene Dinge abzuklären. Der bis gestern so gut laufende Zyklus hat mich nur plötzlich daran zweifeln lassen, dass eine Behandlung wirklich notwendig ist. Seit gestern Abend habe ich aber eine ganz leichte hellbräunliche Schmierblutung (Tag 20) und die Basaltemperatur ist heute um 0,1 Grad gefallen. Es fühlt sich gerade eher so an, als würde dieser Zyklus nach all den verlängerten Zyklen plötzlich viel zu kurz werden und die Kopfschmerzen vielleicht schon mit PMS in Verbindung stehen (kurz vor der Periode habe ich das sehr oft). Morgen an Tag 21 muss ich zur Blutentnahme für Progesteron. Falls Sie noch einen klitzekleinen Moment Zeit für mich haben, würde ich Ihnen gerne noch eine Frage zum Prolaktin stellen. Meine Hormonwerte wurden nämlich zu Zyklusbeginn bestimmt. Eine Hyperandrogenämie war ersichtlich, mein AMH-Wert mit 5 sehr gut, spräche aber angeblich auch für PCO. Schilddrüsenwerte sind top. Prolaktin ist aber mit 45 leicht erhöht. Bei einer Kontrolle meiner Frauenärztin Mitte letzten Jahres war es nicht erhöht. Ab welchen Werten geben Sie hier im Allgemeinen Prolaktinhemmer? Tausend Dank, herzliche Grüße und einen wunderschönen Sonntag!
Guten Tag, grundsätzlich liegt der Referenzbereich für Prolaktin (je nach Labor) meist zwischen ca. 5–25 ng/ml (oder entsprechend 100–500 mIU/l). Ein Wert von 45 ng/ml (bzw. das jeweilige Äquivalent in anderen Einheiten) gilt als leicht bis moderat erhöht. Ob wir in so einem Fall direkt mit einem Prolaktinhemmer (z. B. Bromocriptin oder Cabergolin) behandeln, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Klinische Symptome: – Unregelmäßige Zyklen oder fehlender Eisprung – Galaktorrhoe (Milchfluss aus der Brust) – Ausgeprägte Zyklusstörungen oder Kinderwunsch, der sich bislang nicht erfüllt hat Bestätigte Mehrfachmessungen: – Prolaktin kann unter Stress, nach körperlicher Aktivität oder auch durch bestimmte Medikamente (z. B. Antidepressiva, Schmerzmittel) vorübergehend erhöht sein. – Wenn wiederholte Messungen (v. a. morgens, nüchtern, in Ruhe) konsistent erhöht sind und zusätzlich Zyklusstörungen oder andere Symptome vorliegen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass eine behandlungsbedürftige Hyperprolaktinämie vorliegt. Bei einem leicht erhöhten Prolaktinwert ohne nennenswerte Beschwerden genügt es oft zunächst, kontrollierte Folgemessungen durchzuführen, um zu sehen, ob sich der Wert spontan normalisiert oder ob wirklich eine kontinuierliche Überproduktion besteht. Erst wenn bei wiederholter Messung Werte deutlich oberhalb des Referenzbereichs zu finden sind und/oder entsprechende klinische Symptome auftreten, raten wir zu einer weiterführenden Diagnostik (z. B. Ausschluss eines Prolaktinoms) bzw. zur medikamentösen Therapie. In Ihrem Fall mit einem Wert von 45 ng/ml und bestehendem Kinderwunsch wäre eine zeitnahe zweite Messung sinnvoll. Sollten sich dann weiterhin deutlich erhöhte Werte zeigen und Zyklusstörungen bestehen (z. B. zu kurzer Zyklus, ausbleibender Eisprung), kann eine Therapie mit Prolaktinhemmern angezeigt sein. Solange kein Prolaktinom vermutet wird (typischerweise bei sehr hohen Werten >100 ng/ml), ist in den meisten Fällen eine niedrig dosierte Medikation über einen gewissen Zeitraum ausreichend, um die Prolaktinwerte zu senken und den Zyklus zu stabilisieren. Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute. Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag, Dr. Gagsteiger
the.flower
Guten Morgen Hr. Dr. Gagsteiger, Sie haben mir vergangenes Wochenende so sehr geholfen und ich könnte noch einmal Hilfe gebrauchen, weil ich mir gerade etwas Sorgen um eine möglicherweise nicht gut startende Schwangerschaft mache. Gestern war ich in der Kinderwunsch-Praxis und habe an Tag 21 den Progesteronwert von 13,26 und den Östradiolwert von 211,6 mitgeteilt bekommen. Mein LH-Test war ja auch an Tag 13 positiv, was für mich außergewöhnlich schnell und gut ist. Tag 10 – 15 haben wir täglich genutzt. Außer Inositol habe ich in diesem Zyklus gar nichts genommen. Allerdings kann ich mir die Schmierblutung seit Tag 19 bis heute (Tag 26) nicht erklären. Ist der Progesteronwert nicht eigentlich hoch genug? Die Blutung ist sehr schwach, hellbraun, oft auch nur 1-2 Mal am Tag am Toilettenpapier, einmal war sie rot aber sehr wenig. Ab und zu zieht es mal, aber nicht dramatisch. Die Basaltemperatur ist zwar nur langsam angestiegen, aber bislang oben geblieben (ca. 36,9). Der Arzt sagte mir gestern, eine Schwangerschaft sei natürlich auch möglich und deshalb wurde mir für die Bestimmung von HCG Blut abgenommen. Ich sollte das Ergebnis eigentlich noch gestern per Telefon mitgeteilt bekommen, aber leider hat sich niemand mehr gemeldet. Wahrscheinlich war das Labor nicht schnell genug. Jetzt mache ich mir Sorgen, dass Schmierblutungen auch ein Zeichen für eine gestörte Schwangerschaft sein könnten und ich dann vielleicht möglichst sofort Progesteron bräuchte? Auch in meiner 1. Schwangerschaft vor 4 Jahren hatte ich anfangs Schmierblutungen und musste Progesteron nehmen. Ich habe sogar noch Tabletten, aber diese jetzt auf Verdacht zu nehmen…? Sollte ich dennoch bis Montagfrüh abwarten und die Kinderwunsch-Praxis dann gleich zurückrufen? Könnte es sich auch um eine Einnistungsblutung handeln? Oder müsste sie dann nicht längst aufhören? Oder kann trotz des Progesteronwertes eine Gelbkörperschwäche vorliegen, die die Schmierblutung auslöst? Und wofür spricht das Verhältnis Progestern/Östradiol? Entschuldigen Sie meine vielen Fragen. Vielleicht können Sie mich beruhigen. Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie so ein hilfsbereiter Arzt und Mensch sind. Ich wünsche Ihnen ein tolles Wochenende!
Guten Morgen, ich verstehe, dass Sie sich in dieser Situation weiterhin verunsichert fühlen, gerade wenn Sie in Ihrer ersten Schwangerschaft bereits eine Progesteron-Unterstützung benötigt haben. Sie können also trotz des grundsätzlich ausreichenden, aber nicht sehr hohen Progesteronwerts bereits jetzt mit einer vaginalen Progesteron-Einnahme beginnen. Bitte bedenken Sie dabei unbedingt, dass ich Sie aus der Ferne nicht vollumfänglich beraten und untersuchen kann. Eine Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt ist nach wie vor wichtig. Dennoch möchte ich Ihnen folgende allgemeine Einschätzung und Empfehlung geben: 1. Progesteron-Wert und Schmierblutungen Ihr Progesteron-Wert von 13,26 ng/ml an Tag 21 liegt in einem ausreichenden Bereich, dennoch sehen wir in der Kinderwunschmedizin oft etwas höhere Werte um 15–20 ng/ml als „sehr guten“ Bereich. Leichte Schmierblutungen können einfach durch schwankende Hormonspiegel ausgelöst werden – auch bei eigentlich gutem Progesteron. 2. Sinnhaftigkeit einer Progesteron-Gabe Vorteil: Eine zusätzliche Progesteron-Unterstützung (z.B. vaginal) kann helfen, die Schleimhaut zu stabilisieren und mögliche frühe Schwangerschaften besser zu erhalten. Viele Frauen erhalten zur Lutealphasen-Unterstützung Progesteron, selbst wenn der Wert „nur“ im ausreichenden, aber nicht im optimal hohen Bereich liegt. Keine grundsätzliche Schädlichkeit: Progesteron in üblicher Dosierung (z.B. 2- bis 3-mal täglich vaginal) wird in der Regel gut vertragen und gilt als nicht schädlich – weder für die Frau noch für eine entstehende Schwangerschaft. Im Gegenteil wird Progesteron zur Unterstützung in Kinderwunsch-Behandlungen weltweit angewendet. Ihre Vorgeschichte: Da Sie in Ihrer ersten Schwangerschaft bereits auf ärztlichen Rat Progesteron verwendet haben, spricht nichts dagegen, dieses unterstützend auch jetzt wieder einzusetzen – insbesondere, da Sie noch Tabletten zu Hause haben. 3. Konkrete Empfehlung Vorsichtshalber können Sie bereits jetzt mit der vaginalen Einnahme Ihrer Progesteron-Tabletten beginnen – insbesondere, um möglichen Schmierblutungen entgegenzuwirken und die Lutealphase zu stützen. In der Regel wird 2- bis 3-mal täglich eine entsprechende Progesteron-Dosis (z.B. 200 mg) vaginal angewendet. Beachten Sie dazu die Packungsbeilage oder die frühere Dosierungsempfehlung Ihres Arztes. Kontakt mit der Kinderwunsch-Praxis: Rufen Sie am Montag trotzdem noch einmal dort an oder vereinbaren Sie kurzfristig einen Termin, um die weitere Vorgehensweise, z.B. genaue Dosierung und Dauer, mit Ihrem Arzt abzusprechen und sich die HCG-Ergebnisse mitzuteilen. 4. Zusammenfassung Obwohl Ihr Progesteron-Wert in einem grundsätzlich ausreichenden Bereich liegt, ist er nicht ausgesprochen hoch. Zudem hatten Sie bereits Schmierblutungen, was für viele Frauen ein Grund ist, Progesteron frühzeitig zur Stabilisierung einzusetzen. Eine vorsorgliche Progesteron-Gabe über das Wochenende ist in aller Regel nicht schädlich und könnte Ihnen Sicherheit geben. Sollte das HCG-Ergebnis positiv sein, wäre dies ohnehin angezeigt. Ist der Test negativ, können Sie die Einnahme auch wieder beenden. Achten Sie bitte auf verstärkte Blutungen oder Schmerzen – in einem solchen Fall sollten Sie sofort ärztliche Hilfe aufsuchen. Ich hoffe, diese ergänzten Informationen helfen Ihnen, die Situation etwas ruhiger anzugehen. Eine vaginale Progesteron-Anwendung schadet in der Regel nicht und kann eher hilfreich sein. Trotzdem wäre es wichtig, Anfang der Woche noch einmal Rücksprache mit Ihrer Kinderwunsch-Praxis zu halten, um das weitere Vorgehen genau abzustimmen und Ihren HCG-Wert zu besprechen. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und drücke Ihnen fest die Daumen! Herzliche Grüße Ihr (Dr. Gagsteiger)
the.flower
Hallo Herr Dr. Gagsteiger, Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen bin, dass Sie sich so schnell die Zeit genommen haben, mir zu antworten und das sogar am Samstag. Das ist wirklich alles andere als selbstverständlich und Sie haben sehr zu meiner Beruhigung beigetragen. Ich habe Famenita 200 mg zu Hause und habe davon gleich eine eingeführt, habe dann allerdings festgestellt, dass sie eigentlich seit 1,5 Jahren abgelaufen sind, da ich sie ja noch von der 1. Schwangerschaft übrighabe. Ich hoffe, das führt jetzt vermutlich maximal dazu, dass die Wirkung nicht mehr so gut ist? Sie sehen noch ganz normal aus. Hätten Sie da Bedenken, diese zumindest bis Montag noch zu verwenden? Selbstverständlich rufe ich am Montag in der Praxis an. Nachdem der Arzt mir gestern vorgeschlagen hat, dass wir ab dem nächsten Zyklus mit Letrozol stimulieren (natürlich nur falls ich jetzt nicht schwanger bin), weil dennoch mein Testosteron erhöht ist und meine Zyklen normalerweise zwischen 35 und 40 Tagen dauern, hat er mir für den nächsten Zyklus auch Cyclogest ab der 2. Zyklushälfte vorgeschlagen, mir aber bisher leider nur das Rezept für Letrozol mitgegeben. Schade, dass er nicht selbst auf die Idee kam, mir die Einnahme von Progesteron gleich noch für dieses Wochenende zu empfehlen. Er selbst sagte, eine Schwangerschaft sei durchaus möglich und von den Schmierblutungen hatte ich ihm erzählt. Sie schreiben, dass ich bei einer stärkeren Blutung sofort ärztliche Hilfe aufsuchen sollte. Könnte es sich dann nicht auch einfach um die Periode handeln? Oder würden Sie davon ausgehen, dass Tag 26 oder morgen Tag 27 zu früh für eine Periode wäre? Nun wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Samstag! Danke für alles!
Hallo, es ist verständlich, dass Sie besorgt sind. Was abgelaufene Medikamente betrifft, ist es in der Regel sicherer, diese nicht zu verwenden. Obwohl das Medikament äußerlich normal aussieht, kann die Wirksamkeit nach Ablauf des Verfallsdatums nicht garantiert werden. Es ist möglich, dass die Wirkung abgeschwächt ist, was in Ihrem Fall bedeuten könnte, dass die gewünschte Unterstützung der Gelbkörperphase nicht vollständig gegeben ist. Gehen Sie in eine Apotheke, bitten um das Medikament und reichen Sie später das Rezept nach. Manchmal darf auch ein Apotheker dies entscheiden. Zum Thema Ihrer Blutung: Wenn Ihre Zyklen normalerweise zwischen 35 und 40 Tagen dauern, wäre Tag 26 oder 27 tatsächlich sehr früh für eine Periode. Es könnte sich um eine Schmierblutung handeln, die manchmal bei Schwangerschaften auftritt, aber auch andere Ursachen haben kann. Ich würde Ihnen raten, bei einer stärkeren oder überperiodenstarken Blutung tatsächlich ärztliche Hilfe aufzusuchen, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Da Ihr Arzt Ihnen Letrozol für den nächsten Zyklus verschrieben hat und zusätzlich Cyclogest empfohlen hat, wäre es sinnvoll, am Montag auch ein Rezept für das Progesteron zu erfragen, um für die kommende Zyklushälfte vorbereitet zu sein. Ich hoffe, dass ich Ihnen etwas helfen konnte, und wünsche Ihnen ebenfalls einen schönen Samstag. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
the.flower
Guten Morgen Hr. Dr. Gagsteiger, Sie haben mir sogar schon wieder sehr geholfen. Ich bin Ihnen für Ihre schnellen und hilfreichen Antworten so dankbar, das können Sie sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen. Gleichzeitig gibt es mir zu denken, dass Sie mir als Arzt, obwohl Sie so weit weg sind, bei dieser Problematik mehr geholfen haben als mein eigener. Wir haben gestern Nachmittag einen "Ausflug" gemacht und wohl sämtliche Apotheken der Stadt abgegrast, da sie entweder schon geschlossen waren oder mir ohne Rezept kein Progesteron geben wollten (auch nicht mit Nachreichen) oder nicht das passende dahatten. Letztlich waren wir aber erfolgreich und ich habe sogar Cyclogest bekommen. Gestern am späten Nachmittag habe ich dann eine eingeführt und heute Morgen auch. Da eine davon schon 400 mg hat, bin ich mir jetzt unsicher, ob ich davon 1 oder 2 am Tag nehmen soll? Die Schmierblutung ist leider nach wie vor da, aber nach wie vor gleich schwach. Es zieht auch nach wie vor immer wieder leicht. Die Basaltemperatur ist auch weiterhin konstant oben geblieben. Ist denn Ihrer Meinung nach der hCG-Bluttest am Freitag (Tag 25) dann überhaupt schon zuverlässig gewesen? Der LH-Test war an Tag 13 positiv und ich hatte das Gefühl, der Zervixschleim hat auch dazu gepasst, dass wahrscheinlich an Tag 14 (ausnahmsweise?) ein Eisprung stattgefunden hat. Dann müsste ein Urintest doch eigentlich auch am Dienstag (übermorgen) schon etwas anzeigen können. Selbstverständlich kontaktiere ich morgen in die Kinderwunsch-Praxis um das Ergebnis zu erfahren und mir das Cyclogest-Rezept zu besorgen. Vielleicht meldet sich der Arzt auch vorher selbst bei mir, denn ich selbst komme wohl leider erst am Nachmittag dazu, da bei uns in der Schule der Lehrermangel so zugeschlagen hat, dass man eigentlich überhaupt keine Pausen mehr hat: Krankheitsvertretungen in sämtlichen Lückenstunden (momentan sehr viele Influenzafälle), Mitführen von zwei Klassen parallel etc. Tatsächlich würde mir, falls ich schwanger bin, eine mögliche Influenza-Ansteckung und das allgemeine dauernde Gehetze momentan mehr Angst bereiten als die Windpocken-Problematik, über die wir geschrieben hatten. Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich Ihnen. Danke für Ihre unermüdliche Geduld mit mir.
Guten Morgen, es freut mich sehr zu hören, dass ich Ihnen helfen konnte, und ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre freundlichen Worte. Ich verstehe, dass die Situation frustrierend sein kann, besonders wenn man auf der Suche nach der richtigen Medikation ist. Es ist gut zu hören, dass Sie letztendlich das Cyclogest finden konnten. Was die Dosierung von Cyclogest betrifft, so ist es wichtig, genau die Anweisungen Ihres Arztes zu befolgen. In der Regel wird Cyclogest in der Frühschwangerschaft einmal täglich (400 mg) verwendet, um die Progesteronspiegel zu unterstützen. Da Sie bereits 400 mg verwendet haben, würde ich empfehlen, bei dieser Dosis zu bleiben, es sei denn, Ihr Arzt gibt Ihnen andere Anweisungen. Bezüglich des hCG-Bluttests am Freitag: Normalerweise ist ein Bluttest 14 Tage nach einem angenommenen Eisprung klar aussagekräftig. Wenn Ihr LH-Test an Tag 13 positiv war und Sie vermuten, dass der Eisprung an Tag 14 stattgefunden hat, könnte der Test am Freitag (Tag 25) bereits eine Tendenz aussagen. Ein Urintest könnte ebenfalls schon am Dienstag ein Ergebnis zeigen, besonders wenn er sensitiv genug ist, um niedrige hCG-Spiegel zu erkennen. Dennoch ist es immer gut, sich zusätzlich ärztlich beraten zu lassen. Ihre Sorgen bezüglich Influenza und dem Stress in der Schule sind verständlich, besonders in einer solch potentiell sensiblen Phase. Es ist wichtig, dass Sie sich auch um Ihre eigene Gesundheit kümmern und versuchen, Stress so weit wie möglich zu reduzieren. Hoffentlich können Sie bald mehr Klarheit über Ihre Situation bekommen und entsprechende Unterstützung von Ihrem Kinderwunscharzt erhalten. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die kommenden Tage und hoffe, dass alles zu Ihrem Wohlbefinden beiträgt. Bleiben Sie gesund und passen Sie gut auf sich auf. Einen schönen Sonntag auch für Sie!
the.flower
Guten Tag Herr Dr. Gagsteiger, entschuldigen Sie bitte vorab, dass ich mich nochmals bei Ihnen melde und Ihre Zeit in Anspruch nehme. Sie haben mir so viel geholfen und ich vertraue Ihren Ratschlägen sehr, weshalb ich denke, dass Sie mir vielleicht einen letzten Rat geben können. Ich habe meinen Arzt der Kinderwunschpraxis gestern Nachmittag erreichen können und auch persönlich mit ihm gesprochen. Der hCG-Wert sagt leider, dass ich nicht schwanger bin. Bereits gestern ist nach nur 10 Tagen Temperaturhochlage (und sehr langsamen Anstieg nach positiven LH-Test) die Basaltemperatur abgefallen und heute hat die Periode eingesetzt. Während der kompletten 10 Tage Hochlage haben die Schmierblutungen angehalten. Zum Progesteronwert von 13 an Tag 21 meinte der Arzt, dass so ein Wert auch immer nur eine Momentaufnahme ist und hier sicherlich trotzdem ein Progesteronmangel vorliegt, weshalb ich jetzt auch das Rezept für Cyclogest für den nächsten Zyklus erhalten habe. Da meine Hormonwerte abgesehen vom leicht erhöhten Testosteron und dem erhöhten Prolaktin aber in Ordnung sind, schlägt er vor, im ersten Behandlungszyklus erst einmal nur eine leichte Stimulation mit Letrozol 2.5 mg zu starten: nur 3 Tabletten (nur von Tag 5 bis 7), anschließend Auslösen des Eisprungs. Meine Frage an Sie bezieht sich auf den Prolaktinwert, den mir der Arzt gestern auch mitgeteilt hat: Er war nun zum zweiten Mal leicht erhöht: Ende Januar 40, Mitte Februar 32, was bei mir sicherlich auch mit dem Stress in der Schule zu tun hat (und ganz nebenbei gibt es ja auch noch mein eigenes Kind). Da der Wert aber nur leicht erhöht ist, soll zunächst auf einen Prolaktinsenker verzichtet werden. Weil Sie mir schon so viele gute Tipps gegeben haben, wollte ich Sie hier um Ihre Meinung fragen. Halten Sie das auch für sinnvoll? Kann alleine Letrozol das Problem möglicherweise lösen? Wenn ja, sollte der Prolaktinwert nochmals kontrolliert werden? Wann? Eine erneute Kontrolle hat mein Arzt bislang nämlich nicht geplant. Oder wie viele Zyklen Letrozol ohne Prolaktinsenker wären sinnvoll bevor man die Strategie ändert? Auch wenn natürlich jeder negative Schwangerschaftstest nach über einem Jahr wieder traurig macht, hoffen wir nun auf Erfolg mit Letrozol und bleiben positiv. Ich danke Ihnen für Ihre hervorragende Unterstützung. Passen Sie auch gut auf sich auf und bleiben Sie auch gesund.
Guten Abend, gerade bei einem nur leicht erhöhten Prolaktinspiegel (Ihr Wert von 32–40) ist es durchaus üblich, erst einmal abzuwarten, ob sich die Situation mit anderen Maßnahmen (z. B. gezielte Ovulationsstimulation, Stressreduktion, Lutealphase-Unterstützung) von selbst reguliert, bevor man zu einem Prolaktinsenker wie Bromocriptin oder Cabergolin greift. Im Folgenden ein paar Punkte, die Sie hinsichtlich Prolaktin, Letrozol und Zyklusplanung berücksichtigen können: Leicht erhöhte Prolaktinwerte und Stress Prolaktin ist ein Hormon, das sehr empfindlich auf Stress reagiert. Schon das Blutabnehmen allein oder andere Alltagsbelastungen können Werte im Bereich von 30–40 ng/ml verursachen. Bei diesen Werten sind in der Regel weder eine weiterführende Diagnostik (z. B. MRT) noch eine direkte medikamentöse Senkung zwingend erforderlich – vorausgesetzt, es gibt keine weiteren Auffälligkeiten (z. B. typische Symptome wie Milchfluss aus der Brust, sehr lange und unregelmäßige Zyklen oder extrem erhöhte Werte >50–60 ng/ml). Letrozol-Einnahme und Wirkung Letrozol (als Aromatasehemmer) sorgt für eine Anregung der Eireifung und kann dadurch den Eisprung stimulieren. Oft reicht schon eine leichte Dosis, um die Follikelreifung und den Hormonhaushalt zu unterstützen. Zudem kann Letrozol indirekt auf die Hypophyse und damit auch auf den Prolaktinspiegel Einfluss nehmen – zwar nicht wie ein klassischer Prolaktinsenker, aber wenn der Zyklus stabiler und „runder“ abläuft, kann dies unter Umständen den Prolaktinwert günstig beeinflussen. Progesteronunterstützung und Zyklusmonitoring Da Sie bereits ein Rezept für Cyclogest (Progesteron) haben, wird gleichzeitig Ihre Lutealphase stabilisiert, wodurch die Einnistung besser unterstützt werden kann. Oft ist ein niedriger Progesteronspiegel (oder ein zu früher Abfall desselben) in Kombination mit leichten Prolaktinschwankungen ein Grund, warum sich eine Schwangerschaft nicht einstellt. Wichtig ist, dass im Rahmen der Letrozol-Therapie auch kontrolliert wird, wie die Follikel wachsen und wann genau der Eisprung ausgelöst wird. Zeitpunkt für erneute Prolaktin-Kontrolle Da Ihr Arzt vorerst auf einen Prolaktinsenker verzichten möchte, wäre es sinnvoll, den Prolaktinspiegel nach 2–3 Behandlungszyklen mit Letrozol erneut zu bestimmen – vor allem, wenn bis dahin keine Schwangerschaft eintritt. Falls während dieser Zeit klinische Zeichen auftreten, die für sehr hohes Prolaktin sprechen (plötzliches Ausbleiben der Periode, Milchfluss aus der Brust usw.), oder wenn die Zyklusmonitoring-Werte stark von der Norm abweichen, könnte man den Wert natürlich auch eher überprüfen. Wie viele Letrozol-Zyklen abwarten? Häufig wird empfohlen, etwa 3 Zyklen mit einer bestimmten Stimulationsstrategie (z. B. Letrozol plus Progesteron) durchzuführen, bevor man sie wechselt oder intensiviert. Sollte sich keine Schwangerschaft einstellen oder die Laborwerte unerwartet verschlechtern, würde man das Vorgehen anpassen (z. B. Prolaktinsenker einsetzen, andere Stimulationsprotokolle wählen oder zusätzliche Diagnostik betreiben). Allgemeine Maßnahmen zur Prolaktinsenkung Auch wenn es leichter gesagt als getan ist: Stressreduktion (beruflich und privat) kann helfen, den Prolaktinspiegel auf natürliche Weise zu normalisieren. Ausreichender Schlaf, Entspannungsübungen, moderater Sport und – soweit möglich – Stressvermeidung unterstützen einen ausgeglichenen Hormonhaushalt. Fazit: Bei Ihrem nur leicht erhöhten Prolaktinwert ist es gängige Praxis, zunächst mit einer leichten Letrozol-Stimulation (in Ihrem Fall 2,5 mg) zu beginnen und die Lutealphase mit Progesteron (Cyclogest) zu unterstützen. Ein Prolaktinsenker wird häufig erst dann in Betracht gezogen, wenn sich höhere Werte oder anhaltend problematische Werte zeigen (z. B. deutlich über 50 ng/ml) oder wenn nach mehreren Zyklen eine Schwangerschaft trotz guter Ovulation nicht eintritt. Es ist sinnvoll, nach etwa 2–3 Zyklen Letrozol-Therapie eine erneute Kontrolle des Prolaktinwertes sowie eine Erfolgskontrolle bezüglich des Eisprungs durchzuführen. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und drücke die Daumen, dass Sie mit diesem Behandlungsplan bald Erfolg haben! Sprechen Sie bei Unsicherheit oder neuen Befunden unbedingt nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt, damit Sie individuell und zeitnah reagieren können. Herzliche Grüße und alles Gute für Sie!
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