Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Nassar, ich habe Sie schon öfters angeschrieben. Kurze Wiedeholung: Ich bin 29 Jahre alt, mein Mann 32 Jahre und wir haben einen 7-jährigen Sohn. Seit drei Jahren haben wir weiteren Kinderwunsch. Jetzt wissen wir auch, warum es nicht klappt. Da wir kein Kinderwunschzentrum in der Nähe haben, haben wir ein Spermiogramm bei einem Hautarzt anfertigen lassen. Das Ergebnis: Menge: 5 ml Ph-Wert: 8 Spermienzahl: 8,07 Millionen/ml 30 % Beweglichkeit, davon ca. 80 % progressiv vorwärtsbeweglich. Diagnose: Oligo-Astheno-Teratozoospermien Bemerkungen: ICSI sinnvoll. Mehr steht nicht drin,insbesondere nicht zu den Formen. Nun meine Fragen: 1) Wie beurteilen Sie das Ergebnis? 2) Welche Werte braucht man zumindest für eine IUI? 3) Mein Mann will jetzt so viel wie möglich tun, um das Spermiogramm zu verbessern. Können Sie Vitaminpräparte empfehlen, die genau darauf abzielen? 4) Halten Sie es sinnvoll, bei einem Urologen abklären zu lassen, ob eine Infektion vorliegt? Vielleicht liegt es daran und es wäre gut behandelbar? 5) Wir wollen in ca. 3 Monaten ein erneutes Spermiogramm in einer Kinderwunschklinik anfertigen lassen. Wir wissen, dass die Qualität der Spermien stark schwanken kann. Besteht Hoffnung, dass eine OAT nur vorübergehend sein kann? Immerhin hat es ja vor fast 8 Jahren auch geklappt. Ich weiß, dass ist eine lange Zeit, aber ein grundsätzlicher Fehler kann ja nicht vorhanden sein. Entschuldigung für die vielen Fragen, aber ich bin doch sehr geschockt. Vielen Dank im Voraus Ulrike
Mitglied inaktiv
Hallo Ulrike, für die Wahl einer der richtigen Behandlngsmethode gehört mehr als nur die Beurteilung der Spermiogrammparameter. Natürlich stellt die Untersuchung nur eine Momentaufnahme dar und selbst wiederholt suboptimale Ergebnisse schließen nie eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege aus. Die grenzen für die IUI sind nicht starr und müssen Ihr Alter, die Dauer der Sterilität, mögliche Ursachen Ihrerseits (Eileiter, Gebärmutter, Endometriose, Hormone, Ovarialreserve u. V. m.) und nicht zuletzt Ihre persönlichen Wünsche berücksichtigen. 3 Jahre ist eine recht lange Zeit. Der Hautarzt hat unter den Mitteln die er hatte versucht, eine grobe Einschätzung vorzunehmen. Zur Unterscheidung zwischen ICSI-Indikation oder zunächst nur IUI, muss eine Auswertung nach WHO, eine Probeaufbereitung und diverse Funktionsteste in einem spezialisierten Labor durchgeführt werden. Da kann erst das Kinderwunschzentrum eine klare Empfehlung aussprechen. Ihr Partner muss sich sowohl urologisch als auch internistisch untersuchen lassen, um mögliche Ursachen abzuklären. Kopf hoch. Nach dem Schock kommt bald die Zeit, wo man froh sein wird, dass man endlich weiß woran es liegt und etwas dagegen tun kann. Das war vor 15 Jahren noch nicht der Fall. mfG N. Nassar
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