Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Barbara Sonntag:

Metformin, Insulinresistenz und Ernährung

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag

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Frage: Metformin, Insulinresistenz und Ernährung

Nora73

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Guten Tag Frau Dr. Sonntag, Am Anfang des Jahres habe ich mich für eine ICSI Behandlung bei zwei KI-WU Praxen gleichzeitig vorgestellt. Die erste Praxis hatte zunächst (Februar) einen Glucosetoleranztest durchgeführt mit folgenden Ergebnissen: Insulin basal größer/gleich 2.0! Insulin nach 60 min = 28.1 Insulin nach 120 min= 33.0+ HOMA-IR=nicht berechenbar Glucose nüchtern=83.8 Glucose nach 60 min.119.4 Glucose nach 120 min =78.8 Der Arzt verschrieb mir Metformin, mit der ich beginnen sollte. Aus räumlichen Entfernungsgründen habe mich dann für die andere Klinik entschieden. Der Arzt dort sah keinen Handlungsbedarf. Die Stimulation wurde auch sofort im neuen Zyklus gestartet. Nachdem ich im Internet etwas recherchiert habe, bin ich nun doch verunsichert, ob es doch nicht mit Metformin richtig gewesen wäre und möchte Sie fragen, wie Sie das einschätzen. Habe ich eine Insulinresistenz? Sollte ich meine Ernährung umstellen? Zu meiner Person: ich bin (leider schon)39, befinde mich in 3. ICSI Behandlung, BT am 07.05. Erste ICSI Mai 2011 mit FG in der 5.Woche. Ich habe auf die ersten 2 Behandlungen(langes Protokoll) sehr gut angesprochen, jedoch mit schlechter EZ Qualitat. Aktuelle ICSI mit Antagonisten Protokoll. Gewinn von 10 Follikeln mit 7 reifer EZ, 3 Befruchtungen, die ich zurückbekommen habe. Vor ca. 2 Jahren hatte meine FÄin viele kleine Follikelzysten am Eierstock festgestellt. Verdacht war zunächst auf PCO, wurde dann doch nicht bestätigt. Danach nie wieder Rede davon. (Auch nicht von anderen Ärzten) Ich hatte auch nach Pubertät immer zu Akne neigender Haut. Ich danke Ihnen für Ihre Einschätzung. Mit freundlichen Grüßen Nora


Prof. Dr. Barbara Sonntag

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Guten Tag, hier gibt es ganz unterschiedliche Punkte zu berücksichtigen. Aufgrund des im 2h-Wert noch ansteigenden Insulin besteht zumindest der Verdacht auf eine Insulinresistenz. Darauf kann man völlig unabhängig vom Kinderwunsch mit einer Ernährungsumstellung reagieren, indem Sie bevorzugt auf schnell resorbierbare Kohlenhydrate verzichten (ggfs. Ernährungsberatung dazu befragen). Es wäre zusätzlich gut zu wissen, ob Sie übergewichtig sind. Dann könnte man - auch um Sie bei der Gewichtsreduktion zu unterstützen - Metformin durchaus versuchen. Auch vor dem Hintergrund, die Stoffwechselsituation vor einer geplanten Schwangerschaft zu verbessern. Sind Sie normalgewichtig, würde ich kein Metformin einsetzen. Ich gehe ausserdem davon aus, dass es für die ICSI-Therapie noch andere zusätzliche Gründe gibt (Spermiogramm?). Alles Gute, B. Sonntag


Nora73

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Sehr geehrte Frau Dr. Sonntag, vielen Dank für Ihre Antwort. ich bin normalgewichtig (166cm, 62 Kilo). An wen kann ich mich direkt werden? Muss ich ggf. auch zum Endokrinologen? Ich möchte die besten Voraussetzungen für eine Schwangerschaft schaffen und bin Ihnen für Ihre Nachricht sehr dankbar. Viele Grüße Nora


Prof. Dr. Barbara Sonntag

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Metformin bei Ihrem Gewicht meiner Meinung nach nicht indiziert, wegen kohlenhydratreduzierter Kost kann man sich ganz gut mit entsprechender LIteratur infomieren. Grüsse, B. Sonntag


Nora73

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Vielen herzlichen Dank für Ihre Antworten..! Freundliche Grüße Nora


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