crisia8
Hallo! Folgende Situation: Seit 3 Jahren sind wir in Behandlung wg. Kinderwunsch. Ich (37 Jahre) leide an: Schilddrüsenunterfunktion (eingestellt), Gerinnung: Faktor 8 zu hoch, KIR Profil: fehlen aktivierende KIR, was bei Frauen mit Fertilitätsstörungen signifikant seltener gefunden werden (lt Befund). Submucöses Myom, welche nach der Behandlung in der 1. Klinik entfernt wurde. Mein Mann (43 Jahre): OAT III – daher ICSI begonnen. Erste Klinik: Langes Protokoll: 17 Eizellen gewonnen; 6 Blastozysten, wg. drohender Überstimulation kein unmittelbarer Transfer. 5x Kryo (künstlicher Zyklus), 1x Blastozyste nicht vital. = Ergebnis: 2xnegativ, 1x biochemische SS, 2x positiv, jedoch Blutungen und Abgang bei 5+3 bzw. 6+1. Submucöses Myom wurde auf Rat eines Spezialisten entfernt (mittels HSK). Zweite Klinik (Klinikwechsel): Antagonistenprotokoll: 4 Blastozysten, unmittelbarer Transfer. (HCG bei 7:somit negativ), die 3 weiteren Kryos (2x natürlicher Zyklus, 1x künstlicher Zyklus - vor Transfer jeweils Hatching und embryoglue) waren alle negativ. Ich bin aktuell verzweifelt und weiß nicht, ob es Sinn macht weiterzumachen. Die Ärzte der Klinik sagen, dass wir es weiter versuchen sollen. Die Genetik sollte nun abgeklärt werden und sie würden (unabhängig vom Ergebnis) unbedingt eine PID beim nächsten ICSI Versuch durchführen lassen (Behandlung wird in Österreich durchgeführt). Neben den immensen Kosten bin ich mir sehr unsicher, ob es etwas bringen kann. Wie stehen Sie dazu? Ist es richtig, dass durch eine vorherige genetische Analyse bei meinem Mann und mir exakter nach dem Gendefekt bei einer PID gesucht werden kann (sofern einer vorliegt)? Vor allem arbeitet die Frage in mir, warum es nicht mehr klappen will. Liegt es an der Myomentfernung? Sollen wir unseren Kinderwunsch aufgeben, da es anscheinend nicht klappen will? Gruß Crisia8
Hallo, zunächst eine kurze Rückmeldung für den zweiten Frischzyklus. Dieser war bei einem HCG von 7 ziemlich sicher nicht negativ, sondern ebenfalls positiv. Die mir bekannten Tests haben einen maximalen Grenzwert von 5. Da Sie wiederholt schwanger geworden sind, aber alle SS relativ früh geendet haben, würde ich bei meinen Patientinnen nun auch einige Untersuchungen durchführen. Neben der Gerinnung wäre für mich vor der Fortsetzung der Behandlung folgendes wichtig: - Chromosomenanalyse bei Ihnen beiden - Kontrolle der Gebärmutterhöhle per erneuter Spiegelung. (Geht ja ggf. auch ohne Narkose) - optional (experimentell) würde ich bei Implantationsversagen und/oder biochemischen Schwangerschaften auch die uterinen natürlichen Killerzellen und die Plasmazellen untersuchen. - ebenfalls optional wäre eine Mikrobiomanalyse möglich Die Untersuchung der Eizellen per PID ist natürlich auch eine Option, da auch genetische Ursachen die wiederholten Misserfolge erklären könnten. Für mich wäre des aber bei Ihrer Vorgeschichte nicht der nun nächste Schritt. Aufgeben würde ich aufgrund der wiederholt positiven Tests definitiv nicht! Viele Grüße Christoph Grewe
crisia8
Hallo, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Zu Ihren Empfehlungen habe ich noch folgende Fragen: - Meine letzte Gebärmutterspiegelung war im November 2019. Damals wurde das submuköse Myom entfernt. Danach war der Start der zweiten ICSI. Soll mit einer weiteren Gebärmutterspiegelung abgeklärt werden, ob alles in Ordnung ist? - Die uterinen natürlichen Killerzellen und die Plasmazellen waren bereits Thema in einem Gespräch in unserer Kiwu-Klinik. Bei den uterinen Killerzellen meinte mein Arzt, dass ich ohnehin bereits einen positiven Blutbefund habe, weshalb er mir bei den letzten 3 Versuchen (alle negativ) Granozyte verschrieben hat. Eine andere Therapie gäbe es lt. meinem Arzt bei positiven Befund der uterinen Killerzellen nicht. Ist das richtig? - Die Untersuchung des Mikrobioms ist m.W. der EMMA Test. Kann diese Untersuchung gemeinsam mit den uterine Plasmazellen und natürlichen Killerzellen vorgenommen werden? Wird die Probe nach Spanien geschickt oder führt die gesamte Analyse auch ein Labor in Deutschland durch? - Da mein Arzt der Kiwu-Klinik sich bisher eher skeptisch bzgl. EMMA Test und der Untersuchung der uterinen natürlichen Killerzellen und Plasmazellen äußerte stellt sich mir die Frage, ob auch ein niedergelassener Gynäkologe die Probe entnehmen kann und an ein zuständiges Labor schicken kann? Herzlichen Dank vorab für Ihre Mühe und Zeit! Viele Grüße Crisia8
Hallo, zu Ihren Fragen: - Ich würde ausschließen wollen, dass in der Gebärmutterhöhle beispielsweise eine postoperative Verwachsung vorliegt. - Granocyte ist nicht die "klassische" Therapieoption bei erhöhten uterinen Killerzellen, sondern die Gabe von beispielsweise Intralipid oder Cortison. Diese regeln das Immunsystem "runter", während Granocyte es "hochfährt". All diese Behandlungen gelten aber als experimentell und eine bewiesene Wirksamkeit gibt es nicht. Der Untersuchung der Killerzellen im Blut stehe ich persönlich eher skeptisch gegenüber, da mir keine Studien hierzu bekannt sind.... - Neben dem EMMA Test gibt es auch ein Labor in Düsseldorf, das die Untersuchung anbietet und theoretisch könnte man beide Proben gemeinsam entnehmen. - Jeder Gynäkologe könnte die Proben mit einem kleinen Katheter entnehmen. Ist zwar keine angenehme Behandlung, dauert aber nur ein paar Sekunden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob jeder Gyn das auch machen wird, da es keine klassische Untersuchung ist. Viele Grüße Christoph Grewe
crisia8
Hallo, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ich habe Ihre Empfehlungen in der KIWU Klinik angesprochen und folgende Rückmeldungen erhalten und würde gerne nochmals Ihre Einschätzung wissen: - postoperative Verwachsungen sind bei meinen postoperativen Ultraschallbildern nicht zu erkennen, weshalb eine erneute Gebärmutterspiegelung nicht empfohlen wird. - eine uterine Killerzellen und Plasmazellen-Untersuchung führt das KIWU Zentrum nicht durch, da aus deren Sicht keinerlei Behandlungsansatz vorhanden sei und es nicht evidenzbasiert sei. Auf Nachfrage von mir, weshalb andere Medikamente im Off-Label Use angewandt werden, bekam ich keine ausreichende Antwort. Fakt ist, dass dort die Untersuchung nicht gemacht wird und auch wenn ich die Untersuchung woanders durchführen lassen, würden dies bei einer weiteren KiWu Behandlung nicht behandelt werden. - die Chromosomenanalyse wurde durchgeführt. Aktuell warten wir auf die Ergebnisse. Meine Frage: => Würden SIe dazu raten die Klinik zu wechseln und auf jedenfall die utrine Killer- und Plasmazellenuntersuchung und Mikrobiom durchführen lassen? bzw. eine erneute Gebärmutterspiegelung durchführen lassen? => Wenn bei der Chromosomenanalyse (Karyogramm) keine Auffälligkeiten zu finden sind, sehe ich eine PID als nicht notwendig an. Stimmen Sie mir zu? Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Lg Crisia8
Hallo, beim ersten Punkt muss ich widersprechen. Ultraschall kann zwar Hinweise auf postoperative Veränderungen geben, er reicht aber definitiv nicht aus, um diese auszuschließen. Ihre Klinik hat damit Recht, dass es zu den genannten Untersuchungen keine sichere Evidenz gibt und jedes Zentrum hat seine eigenen Abläufe, wenn es um weitere Diagnostik geht. Ob die genannten Untersuchungen einen klinischen Effekt haben, wird sich erst in ein paar Jahren zeigen. Da aber der Aufwand der Diagnostik und auch der Therapie überschaubar sind, werden die Untersuchungen in vielen Zentren auch durchgeführt. Ein Wechsel des Zentrums ist deswegen aber absolut nicht notwendig. Bei einer unauffälligen Chromosomenanalyse ist eine PID absolut nicht indiziert und wäre in Deutschland auch gar nicht möglich. Viele Grüße Christoph Grewe
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