Lisa1237
Hallo Herr Dr Gagsteiger, ich habe ein Paar Fragen bzgl. der möglichen Ursachen einer Missed Abortion sowie des möglichen Erfolges einer erneuten Schwangerschaft. Wir haben vor 5 Tagen, in der 10. SSW (9+5) beim Ultraschall plötzlich erfahren, dass unser Baby kein Herzschlag mehr hat, sich jedoch bis vor wenigen Tagen (9+1) noch gut entwickelt hatte. Wir haben uns für ein konservatives Vorgehen entschieden und vorgestern kam es spontan zu Blutungen und Abgang.. Wir sind noch erschüttert und sehr traurig, da wir uns das Baby sehr gewünscht haben, und nun versuchen es zu verarbeiten und zu verstehen, was dazu geführt haben könnte, dass wir diesen Schwangerschaftsverlust erleben mussten. Ich würde gern auch wissen, ob man das vermeiden hätte können und bin sehr verzweifelt was die Ursache angeht: -in der 7. SSW wurde aufgrund eines hohen vag. pH-Wertes (5,8-6) ein Zervixabstrich abgenommen, und in der Kultur Staph. aureus und E. faecalis nachgewiesen. Jedoch blieb diese bakterielle Vaginose leider komplett unbehandelt, da ich den Befund von der Praxis nicht mitgeteilt bekommen habe (der Befund wurde von der Praxis angeblich übersehen und leider wurde keine Therapieempfehlung mitgeteilt) und davon bis zum Tag der Missed Abortion nicht gewusst habe. -wir haben vor wenigen Wochen (während der Schwangerschaft) unser Leitungswasser auf Pestizide und PFAS getestet (da wir seit kurzer Zeit umgezogen sind, und es in der Nähe Felder die gespritzt werden gibt) und es wurden sehr hohe Mengen an Perfluoroktansäure (PFOA) in unserem Leitungswasser nachgewiesen, der lt. Datenlage als krebserregend und reproduktionstoxisch eingestuft ist, da soweit ich gesehen habe in bisherigen Studien Aneuploidien und chromosomalen Fragmentationen in den Spermatozyten, transkriptomische Veränderungen im Cytotrophoblast, mitochondriale Störungen in den Ovozyten usw. verursachen kann. (In unserem Leitungswsser wurde der PFOA mit 21 ug/l gemessen, wobei der gesetzliche Grenzwert der ab nächstes Jahr für die Summe von insg. 4 PFAS in Kraft kommen sollte < 0,02 ug/l ist). -der Progesteron-Wert war in der 7. SSW bei 12,5 also eher niedrig, und am Tag des Ultraschall-Befundes ohne Herzschlag bereits bei 7,5. (In meiner vorherigen, erfolgreichen Schwangerschaft, hatte prophylaktisch für einige Wochen am Anfang Progesteron eingenommen, jetzt nicht). -vor dem Tag an dem lt. Ultraschallbefund vermutlich das Herz des Babys aufgehört hat zum Schlagen, hatte mich beim Putzen mehr gebeugt und hatte zwei Putzmittel (mit Handschuhen) angewendet, die vielleicht zu toxisch zum riechen/einatmen waren (?): ''Viss Scheuermilch'' mit einem ziemlich starkem künstlichen “zitronenduft” und ''Poliboy Glasreiniger Spray mit Bio-Alkohol”. -habe in der 6.SSW eine Erkältung gehabt, mit Halsschmerzen/Husten und komplett verstopfter Nase (konnte nachts nur über den Mund atmen, musste beim Gurgeln mit Salzwasser das Atmen einige Sekunden anhalten) dadurch vielleicht etwas weniger Sauerstoffversorgung beim Baby angekommen sein könnte (?). Das Ultraschall zu dem Zeitpunkt war jedoch unauffällig und mit kräftigem Herzschlag. -hatte am Anfang der Schwangerschaft einige Male im Salat etwas mehr Menge an rohen geschrotteten Leinsamen (wegen Omega 3) gestreut, da ich nicht gewusst habe, dass diese auch Blausäure enthalten, was fürs Baby schädlich sein könnte. -musste öfters meine kleine Tochter heben/tragen, und wir waren einige Male beim Schwimmkurs fürs Baby gewesen (warmes Wasser, warme Umgebungstemperatur in der Schwimmhalle, Dauer jedes Mal ca. 1 Std). -hatte vor kurzem ein neues Pflegeprodukt fürs Gesicht mit Vit C, Astaxanthin, Safflower-Öl und Babassuöl angewendet (der vom Hersteller allerdings als ''für Schwangerschaft geeignet'' geworben wird), sowie eine Handcreme von Eucerin mit Urea die u.a. auch Phenoxyethanol enthält. -außerdem habe retrospektiv überlegt, ob den Verlauf der SS evtl. beeinflusst sein konnte durch vermehrt Stress in den letzten Wochen, gelegentlich Schlafen in Bauch- oder Rückenlage, oder vor der Schwangerschaft (ca. 2 Wochen vor dem positiven Schwangerschaftstest) einmalige Anwendung von IPL an Beinen. Das ist meine insgesamt 3. Schwangerschaft und ich bin jedes Mal sehr schnell (im ersten Zyklus) schwanger geworden: die erste SS endete leider in einem spontanen Abort in der 5. SSW, dann kam im nächsten Zyklus die 2. SS, die unauffällig verlief mit spontaner Geburt einer gesunden Tochter letztes Jahr, und nun die 3. SS mit MA in der 10. SSW. Ich bin 40,5 jahre alt (mein Mann ist einige Jahre jünger, wir sind beide gesund und ohne sonstige fam. Risikofaktoren) und mache mir viele Gedanken, ob es mit einer erneuten erfolgreichen Schwangerschaft klappen könnte, da wir uns noch ein Kind wünschen. Zudem bin ich sehr traurig aufgrund des nun zweiten Schwangerschaftsverlustes und mache mir Sorgen/Vorwürfe, ob ich etwas falsch gemacht habe, oder ob angesichts des stark kontaminierten Trinkwassers mit PFOA dauerhafte Schäden für den Körper entstanden sein können. Bei der ersten SS mit Fehlgeburt in der 5.SSW hatte ich unmittelbar vor dem Spontanabgang beruflich mehr Stress gehabt, bin auch treppengestürzt (mit blauen Flecken am Oberschenkel/gluteal), zudem war mein TSH-Wert mit 6 erhöht und ich hatte die Monate davor leider kein Folsäure eingenommen gehabt (da unerwartet war), so dass ich die damalige Fehlgeburt auf diese möglichen Gründen zurückgeschoben hatte. Die aktuelle MA scheint mir allerdings nicht so vergleichbar zu sein. Meine Fragen an Sie wären nun: 1. würde Ihrer Erfahrung nach eine oder mehreren von den o.g. Ursachen für die aktuelle MA in Frage kommen bzw. wäre denkbar, dass der Schwangerschaftsverlauf beeinflusst haben konnte (z.B. die wochenlang unbehandelte vaginale Bakteriose, oder die sehr hohe Mengen an PFOA im Trinkwasser, oder der niedrige Progesteron-Wert, etc.) oder wäre eher eine genetische Ursache unabhängig von PFOA denkbar? 2. Die FÄ hat erwähnt, dass es vielleicht sein könnte, dass die Embryos der 2 FG männlich waren und es ein genetisches Problem geben könnte was evtl nur bei männlichen Embryos vorliegen würde, da wir ein gesundes Mädchen haben. Würden Sie in dieser Situation eine genetische Testung empfehlen (und falls ja, welche bzw. für welche Genuntersuchungen)? 3. Wie schätzen Sie die Chance auf ein zweites gesundes Kind, angesichts der o.g. Aspekten und des Alters? Würden Sie diesbzgl. eine ergänzende Abklärung empfehlen? 4. Würden Sie im Falle einer erneuten SS prophylaktisch Progesteron empfehlen, angesichts der o.g. Progesteron-Werte und der damals gut verlaufender SS unter Progesteron? Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung!
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