Guten Tag
Mein Mann (44) und ich (35) haben vor einem Jahr auf natürlichem Weg nach fünfmonatiger Wartezeit einen gesunden Sohn bekommen und wünschen uns nun ein zweites Kind, sind seit sechs Monaten am probieren. Das kürzlich gemachte Spermiogramm meines Mannes ist auffällig (Oligoteratozoospermie). Wie interpretieren Sie folgende Werte:
Konzentration: 12 Mio./ml
Volumen: 1,8 ml
Progress. Motilität: 39%
Nicht progressiv motil: 13%
Immotil: 48%
Vitalität: 80%
Normale Formen: 0
Spermiogenesezellen: 1
Pinhead-Formen: 5
Besten Dank für Ihre Antwort
von
Schnepfe
am 24.11.2011, 09:39
Antwort auf:
Interpretation Spermiogramm
Hallo,
die Diagnose ist korrekt, wobei mir die Oligozoospermie kein großes Kopfzerbrechenb bereitet. Die 0% normale Spermotozoenmorphologie gibt mir zu denken. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich zwischen der Zeugung eines gesundesn Kindes im letzten Jahr und heute die Morphologie verschlechtert hat. Wenn sich dieser Befund in einem Kontrollspermiogramm bestätigt, würde ich max. 3 ICSI-Zyklen empfehlen. Es könnte sein, dass die Morphologie eine Gameteninteraktion (Befruchtung) verhindert. Hier würde dann die ICSI helfen.
Viel Glück!
Mit freundlichen Grüßen
HWM
von
Prof. Dr. H. W. Michelmann
am 24.11.2011
Antwort auf:
Interpretation Spermiogramm
Sehr geehrter Herr Professor
Herzlichen Dank für Ihre prompte Antwort. Ich habe etwas nicht ganz verstanden: Sie schreiben, Sie würden max. 3 ICSI-Zyklen empfehlen. Kann es sein, dass Sie IUI-Zyklen meinten?
Eben, es ist für mich schwer vorstellbar, dass wir eigentlich problemlos ein gesundes Kind zeugen konnten und nun soll es nicht mehr gehen. Mein Mann war und ist immer gesund, es gab auch keine grossen Änderungen im Lebenswandel, raucht nicht, etc.
Bei der Gewinnung der Samenprobe hat mein Mann allerdings den falschen, weil nicht sterilen Behälter genommen, kann es theoretisch sein, dass Keime die Probe verunreinigt haben? Wie dem auch sei, wir werden auf jeden Fall ein Kontrollspermiogramm durchführen lassen. Wäre denn eine normale Zeugung bei einer Morphologie von 0% überhaupt möglich? Ich habe schon gelesen, dass man bis heute nicht weiss, ob die Morphologie eine solch grosse Rolle spielt bei der Befruchtung (deshalb wurden ja angeblich auch die WHO-Normwerte heruntergesetzt auf 4%).
Nochmals vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen!
von
Schnepfe
am 24.11.2011, 19:37