Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Fehlgeburt Nummer zwei

Frage: Fehlgeburt Nummer zwei

Falafel15

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Lieber Herr Gagsteiger, heute war ich leider aufgrund von leichten Blutungen beim Frauenarzt und es konnte kein Herzschlag mehr festgestellt werden. Da dieses meine zweite Fehlgeburt in Folge ist, bin ich aktuell verunsichert was die weitere Vorgehensweise angeht. Bei der ersten Fehlgeburt hatte ich einen SpontanAbort in der 6. Schwangerschaftswoche , jetzt 3 Monate später eine Missed Abortion in der 8 Ssw (7+6) , die ich nun mit Cytotec beenden soll. Ich wollte aber noch bis morgen früh damit warten, damit ich dabei nicht alleine zuhause bin.  Die Entwicklung stoppte laut Frauenarzt diesmal bei 6+2, im Krankenhaus meinte man dann 7+2. Beim letzten Abort sagte man mir, dass man nichts untersuchen könne, da nichts mehr da war. Nun sagt man mir das derartige Untersuchungen im Blutbild gemacht werden und nicht am Embryo selbst. Diese Aussagen widersprechen sich meiner Ansicht nach, denn dann hätte man das Blut auch beim letzten Abort untersuchen können. Daher möchte ich gerne bevor ich das Cytotec einwerfe, wissen, ob es Sinn macht vorher eine Untersuchung des Embryos vorzunehmen. Im Krankenhaus wurde mir erklärt, dass man daraus nur eine Schlussfolgerung auf die aktuelle Fehlbildung schließen könnte und dieses keine Rückschlüsse auf das weitere Vorgehen hätte. Ich muss nicht wissen woran es diesmal lag. Das bringt mir in der aktuellen Situation wenig und ich brauche das jetzt auch nicht für mein Seelenheil. Mich interessiert eigentlich nur welche Untersuchungen sinnvoll sind, damit ich eine dritte Fehlgeburt möglichst vermeiden kann.  Die Ärztin im Krankenhaus sprach von einer Gerinnungsstörung, die häufig in der 8 Woche auftritt. Mein Frauenarzt sagt dagegen, dass dieses Vorgehen veraltet ist und möchte zwar diesmal Blut abnehmen und etwas untersuchen. Jedoch nicht die Gerinnung. Gerade die Verschiedenheit der Aussagen irritiert mich. kurz zusammengefasst: a) kann ich das Cytotec nehmen oder ist ein Erhalt des Embryos für weitere Untersuchungen sinnvoll? b) Welche weiteren Untersuchungen sind sinnvoll?  c) Ist die Überprüfung der Gerinnung veraltet?   Entschuldigen sie den langen Text.    Mit freundlichen Grüßen 


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Es tut mir sehr leid zu hören, dass Sie diese schwierige Zeit durchmachen müssen. kenne nicht alle Details, aber ich kann Ihnen einige allgemeine Informationen zu Ihren Fragen geben, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen können. a) Erhalt des Embryos für weitere Untersuchungen: Die Entscheidung, den Embryo für Untersuchungen zu erhalten, hängt davon ab, ob Ihr Arzt oder das Krankenhaus spezifische Tests durchführen kann, die dazu beitragen könnten, die Ursache der Fehlgeburten zu ermitteln. In manchen Fällen kann die Untersuchung des Gewebes nach einer Fehlgeburt Hinweise auf genetische oder chromosomale Anomalien liefern. Es wäre ratsam, diese Option mit Ihrem Frauenarzt zu besprechen, um zu sehen, ob solche Tests in Ihrer Situation hilfreich und verfügbar sind. b) Weitere Untersuchungen zur Vermeidung einer dritten Fehlgeburt: Zu den häufigen Untersuchungen nach wiederholten Fehlgeburten gehören: Bluttests, um hormonelle Ungleichgewichte, Probleme mit der Schilddrüse oder autoimmune Störungen auszuschließen. Genetische Tests bei Ihnen und Ihrem Partner, um festzustellen, ob chromosomale Anomalien vorliegen. Untersuchungen der Gebärmutterstruktur durch Ultraschall oder Hysteroskopie, um Anomalien wie Septen oder Polypen zu identifizieren. Gerinnungstests, um zu prüfen, ob eine Gerinnungsstörung vorliegt, die Fehlgeburten begünstigen könnte. c) Überprüfung der Gerinnung: Die Überprüfung auf Gerinnungsstörungen ist nicht veraltet. Bestimmte Gerinnungsstörungen, wie das Antiphospholipid-Syndrom, können das Risiko für Fehlgeburten erhöhen. Die Aktualität und Relevanz von Gerinnungstests sollte in Ihrem spezifischen Fall mit Ihrem Arzt besprochen werden, da es auf die individuelle medizinische Geschichte und Symptome ankommt. Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Bedenken und Fragen offen mit Ihrem Frauenarzt besprechen, um einen klaren und umfassenden Plan für die zukünftige Schwangerschaftsvorsorge zu entwickeln. Wenn Sie unsicher sind oder das Gefühl haben, widersprüchliche Informationen zu erhalten, könnte auch eine zweite Meinung von einem anderen Facharzt hilfreich sein. Und denken Sie auch an Ihre Seele! Fehlgeburten können ein tiefes Trauma auslösen. Gerne dürfen sie sich auch an uns wenden (www.bestfertility.de).        


Falafel15

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Zur Ergänzung:  Ein Herzschlag war bei 5+6 feststellbar 


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