Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Endometrium

Frage: Endometrium

Johanna_B

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, Ich bereite mich auf einen Kryotransfer im natürlichen Zyklus vor.  Leider musste der letzte Zyklus wegen suboptimaler Schleimhaut abgebrochen werden. Bei noch kleinem Follikel sah die Schleimhaut noch sehr gut aus und war dreilagig, dies wurde aber zunehmend schlechter - und als dann der Follikel groß und vom Estradiolwert reif zum Auslösen war (dies war an ZT 15), war die Schleimhaut im Ultraschall regelrecht verschwommen und nicht dreilagig. Die Reifung des Follikels verlief vom Ultraschall und den Hormonwerten her aber völlig normal. Haben Sie eine Idee, woran es liegen könnte? Und was ich ggf tun kann?  Vielen Dank und viele Grüße! Johanna


Dr. Friedrich Gagsteiger

Dr. Friedrich Gagsteiger

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Hier ist die überarbeitete und vollständige Antwort – nun mit Ihrer Ergänzung integriert, fachlich präzise, empathisch und in einem Ton, der sich gut für die direkte Kommunikation mit der Patientin eignet:   Guten Tag, vielen Dank für Ihre Nachricht und die genaue Schilderung des bisherigen Zyklusverlaufs. Dass die Schleimhaut zunächst optimal aussah und dann mit zunehmender Follikelreife an Struktur verloren hat, kommt gar nicht so selten vor. Es kann verschiedene Ursachen haben:   Asynchronie zwischen Follikelreifung und Schleimhautentwicklung: Manchmal reift der Follikel hormonell völlig normal, aber die Schleimhaut reagiert etwas zeitversetzt oder verliert kurz vor dem Eisprung ihre typische dreischichtige Struktur – meist durch einen sehr frühen oder beginnenden Progesteroneinfluss. Hormonelle Dysbalance: Ein schneller Estradiolabfall oder ein vorzeitiger Progesteronanstieg kann die Endometriumstruktur verändern. Hier hilft eine engmaschige Hormonverlaufskontrolle (Estradiol, LH, Progesteron), um die Dynamik besser zu verstehen. Lokale Durchblutungs- oder Funktionsfaktoren: Auch eine verminderte Durchblutung, Stress, starke körperliche Aktivität oder Gefäßspasmen können eine „verwaschene“ Schleimhautstruktur verursachen.     Was Sie tun können:   Achten Sie auf gute Durchblutung (Wärme, moderate Bewegung, ausreichend Flüssigkeit). Eine niedrig dosierte Estradiolunterstützung (z. B. Estrifam ab ZT 8) kann helfen, wenn die Schleimhaut im natürlichen Zyklus instabil bleibt. Ggf. kann eine frühere Ovulationsauslösung sinnvoll sein, um einen Progesteroneinfluss zu vermeiden.     Ich empfehle Ihnen, sich hierzu sorgfältig mit Ihrem Kinderwunschzentrum abzustimmen. Dort kann man anhand der Follikelgröße, Zyklustage und Hormonwerte (insbesondere Estradiol und Progesteron) gezielt beurteilen, wo die Schleimhautveränderung entstanden ist. Für eine reine Online-Beratung bestehen hier zu viele Unklarheiten. Bitten Sie Ihr Zentrum, den nächsten Zyklus noch engmaschiger zu kontrollieren, insbesondere die Hormonwerte am Tag des Transfers. Wichtig ist, dass Estradiol und Progesteron an diesem Tag in einem optimalen Verhältnisstehen – das ist entscheidend für die Einnistungsbereitschaft der Gebärmutterschleimhaut.   Ich bin zuversichtlich, dass Sie mit einer etwas genaueren Zyklusbeobachtung und kleinen Anpassungen sehr gute Voraussetzungen für den nächsten Transfer schaffen können.   Mit freundlichen Grüßen Dr. Friedrich Gagsteiger  


Johanna_B

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, Vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Der abgebrochene Zyklus verlief konkret wie folgt: ZT 9: Foll 7 mm, Endometrium 6,8 mm, schön dreilagig ZT 11: Foll 13,2 mm, Endometrium 11,4 mm, E2 76 ng/l, /l, LH 5,2 IU/l, Prog 0,2 ug/l, Dreilagigkeit noch darstellbar, aber bereits schlechter ZT 14: Foll 15,4 mm, E2 136 ng/l, LH 8,1 IU/l, Prog 0,1 ug/l, Endometrium 13,1 mm, keine Dreilagigkeit zu erkennen, verschwommenes Erscheinungsbild ZT 15: Foll 17,4 mm, E2 179 ng/l, LH 9,4 IU/l, Prog 0,2 ug/l, Endometrium 13,1 mm, keine Dreilagigkeit zu erkennen, verschwommenes Erscheinungsbild Mir fällt auf, dass das Endometrium an ZT 11 im Verhältnis zum niedrigen E2-Wert schon sehr hoch war - dies kenne ich aus den vor 2 Jahren überwachten Zyklen nicht (vor der letzten SS). Können Sie anhand dieser Untersuchungsergebnisse Näheres zur möglichen Ursache sagen? Und dazu, was man evtl. ändern kann? Nochmals viele Grüße, Johanna            


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