Mitglied inaktiv
Hallo Frau Dr. Müller, ich bin gerade etwas verwirrt und hoffe Sie können mir helfen. Also unsere Tochter ist jetzt 4 und seit 1,5 Jahren nehme ich keine Pille mehr. Bei meiner ersten Tochter, bin ich nach 10 Jahren Pilleneinnahme nach ungefähr 8 Zyklen schwanger gewesen. Nun tut sich als nichts. Ich bin bei meinem FA gewesen, körperlich ist alles ok. Keine Verwachsungen der KS-Narbe oder so. Er hat sodann einen Hormonstatus veranlasst. Ich habe zwei Mal Blut abgegeben. Dabei ist nun herausgekommen, dass ich kein oder wenig Gelbkörperhormone hatte. Laut FA also kein Eispruch stattfand. Da ich aber eigentlich ziemlich regelmässige Zyklen habe, meint er, das wäre wohl jetzt zufällig so gewesen und könne im nächsten Zyklus schon wieder ganz anders sein. Trotzdem hat er mir ein Rezept über Clomifen gegeben. Und jetzt bin ich ganz verunsichert, weil ich das natürlich alles gelesen habe. Wie gesagt, es wurde in einem Zyklus Blut abgenommen und er meinte, das wäre vielleicht nur jetzt so gewesen. Trotzdem dieses Medikament. Was meinen Sie ? Soll ich das Clomifen nehmen, oder sollte man lieber noch eine Blutuntersuchung machen ? Ganz liebe Grüsse Nicole
Dr. Birgit Müller
Hallo Nicole, falls tatsächlich nur eine Gelbkörperschwäche diagnostiziert wurde, würde ich mit Clomifen noch abwarten. Stattdessen empfehle ich Ihnen, sog. "Zyklusmonitorings" durchführen zu lassen, also mit US und evtl. Hormonmessungen zu prüfen, ob die Follikelreifung o.k. ist, den Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen bzw. ggf. den ES mit einer (hCG-)Spritze auszulösen (und GV zu haben) und dann die Gelbkörperphase ab dem ES mit Progesteron (z.B. Utrogest 2x1 Kps. tgl. vaginal für 14 Tage, bei Eintritt einer SS auch länger) zu unterstützen. Statt des Progesterons können Sie auch die hCG-Spritze 3 und 6 Tage nach dem ES wiederholen (jew. 5000 IU), das unterstützt den Gelbkörper meistens auch ausreichend. Nur, wenn die Follikelreifung gestört ist, empfehle ich Clomifen (aber dann auch mit Zyklusmonitoring, um ein evtl. Mehrlingsrisiko zu erkennen!). Liebe Grüße Dr. B. Müller
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