Maria_H
Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, gibt es allgemeine Richtlinien, bis zu welchem hcg-Wert man bei Verdacht auf ELSS zuwarten kann bei engmaschiger Ultraschall- und Hormonkontrolle und keinen Beschwerden? Viele Grüße, Maria
Hier können nur allgemeine Informationen zu diesem Thema geben werden. Eine Extrauteringravidität (EUG) oder Eileiterschwangerschaft (ELSS) tritt auf, wenn ein befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter, meist im Eileiter, einnistet. Ein wichtiger Indikator für das Vorliegen jeder Schwangerschaft und auch der ELSS ist das hCG (humanes Choriongonadotropin), das in der Schwangerschaft vom Körper produziert wird. Es gibt keine festen hCG-Werte, bei denen man sicher von einer ELSS ausgehen kann oder nicht. Vielmehr ist es der Verlauf der hCG-Werte in Kombination mit dem Ultraschallbefund, der zur Diagnose herangezogen wird. Allgemein gilt: In einer normal verlaufenden intrauterinen Schwangerschaft sollte der hCG-Wert etwa alle 48 bis 72 Stunden verdoppeln. Ein zu langsamer Anstieg kann auf eine ELSS oder eine nicht intakte Schwangerschaft hindeuten. Bei hCG-Werten über 1000-2000 mIU/ml sollte in der Regel eine intrauterine Schwangerschaft im Ultraschall sichtbar sein. Wenn dies nicht der Fall ist, also die Gebärmutter leer ist, erhöht dies den Verdacht auf eine ELSS. Die Entscheidung, wann therapeutisch eingegriffen werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte individuell getroffen werden. Dazu zählen der Ultraschallbefund, der hCG-Verlauf und das klinische Bild (z.B. Schmerzen, Blutungen). Wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine ELSS besteht, ist es wichtig, engmaschig von einem Gynäkologen betreut zu werden. Bei starken Schmerzen, plötzlichem Schwindel oder anderen alarmierenden Symptomen sollten Sie sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Bitte konsultieren Sie unbedingt Ihren Arzt oder Gynäkologen, um persönliche medizinische Beratung zu erhalten.