Frage im Expertenforum Kinderorthopädie an Dr. med. Wolfgang Remus:

Hüftdysplasie Typ IID nach Graf - Tübinger Schiene empfohlen

Dr. med. Wolfgang Remus

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Kinderorthopäde
Frage: Hüftdysplasie Typ IID nach Graf - Tübinger Schiene empfohlen

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Sehr geehrter Herr Dr. Remus, wir haben heute bei der U3 unserer 4-Wochen alten Tochter die Diagnose Hüftdysplasie Typ D nach Graf bekommen. Sie war eine Beckenendlagegeburt. Es handelt sich um die linke Hüfte: Knöcherne Formgebung: hochgradig mangelhaft, knöcherner Erker flach, knorpeliger Erker verdrängt. Alpha 47°, beta 85°: Typ D. Wir haben eine Tübinger Hüftbeugeschiene verschrieben bekommen und diese sofort angezogen. Nächste Kontrolle ist in 4 Wochen. Nun habe ich etwas recherchiert und gelesen, dass bei Typ D von manchen Ärzten ein Hüftgips empfohlen wird. Zumindest wird eine sichere Immobilisation empfohlen. Meine Fragen sind: 1) Sollten wir bezüglich des Einsatzes einer anderen Therapiemethode (Hüftgips) nochmal eine zweite Meinung einholen oder halten Sie bei den Werten die Tübinger Hüftschiene für ausreichend bis zur Kontrolle in 4 Wochen. 2) Was hat es mit der Pavlik-Bandage auf sich? Wäre dies nicht eine stabilere Lösung? Vielen Dank für Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüßen!


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Hallo, nach Ihren Beschreibungen handelt es sich um eine d Hüfte, dies bedeutet, dass die Hüfte am dezentrieren ist. Man meint damit, der Hüftkopf geht nicht in die Hüftpfanne, sondern versucht aus der Pfanne raus zu gehen, deswegen das d für danger. Über die Therapieformen kann man diskutieren, dazu hat jeder seine eigene Lösung. Ich würde erstmal die Tübinger Hüftbeugeschiene einsetzen, weil man wenn man den Erfolg sieht, sie bis zum Schluss als Therapieform benutzen kann. Die Kontrolle nach vier Wochen ist okay. Sollte man sehen, dass der Hüftkopf nicht in die Pfanne und damit in das Zentrum geht, dann wird man vorübergehend eine Pavlikbandage anlegen und erst wenn man sieht, dass die Hüfte stabil ist, ist der Hockgips nach Fettweiß ein sehr gute Fixierung um die Hüfte schneller reifen zu lassen. Im Anschluss daran würde man dann wieder eine Tübinger Schiene benutzen. Wenn Sie alles konsequent machen und einen erfahrenen Arzt haben, das sieht nach Ihren Beschreibunge so aus, dann wird Ihr Kind mit einem gesunden Hüftgelenk auf die Beine kommen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus


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Hallo, hast Du schon mal bei Google den Begriff, Beckenendlage / Tübinger Hüftschiene und Kiss-Syndrom eingegeben? Da kommen etliche Treffer. Vielleicht sind da einige hilfreiche Beiträge von anderen Müttern für Dich dabei. Alles GUTE!!!! Mati


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Sehr geehrte Matimuc, bei diesem Tipp merkt man ganz deutlich, dass Sie von Hüftdysplasien, Hüftsubluxationen, bzw. –luxationen, sowie deren Behandlung überhaupt keine Ahnung haben und nicht wissen, um was es hier überhaupt geht. Diese Thematik hat mit Ihrem inzwischen hier im Forum langweilig gewordenen, ewig gepredigtem KISS-Syndrom nun überhaupt nichts zu tun Beste Grüße Maja36


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Sehr geehrter Herr Dr. Remus, herzlichen Dank für Ihre Antwort! Nun sind wir schon viel beruhigter und werden dann zunächst den Folgetermin in vier Wochen abwarten. Eine kleine Frage stellt sich uns noch: Ist der Fettweis Hockgips in den meisten Fällen der D Hüfte im Verlaufe der Therapie notwendig oder ist eine Therapie durch die Tübinger Hüftbeugeschiene auch manchmal ausreichend? Nochmals herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüßen!


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Deswegen habe ich Ihnen ja empfohlen sich mit der Schiene anzufreunden, In vielen Fällen ist nach vier Wochen die Hüfte zentriert,und der Winkel verbessert,so dass man bis zur Ausreifung die Schiene beibehalten kann.Nur für den Fall das bei der Kontrolle der Hüftwert nicht besser ist muß man auf die Pavlik-Bandage übergehen,und wenn dann der Hüftkopf gut zentriert in der Pfanne steht macht man meistens für sechs Wochen den Hockgips.So schlimm das alles für Sie klingt,das sind alles große Fortschritte in der modernen Hüftbehandlung,und wir schaffen es heute die Hüften zu heilen. Aber hoffen wir auf einen besseren Hüftwert bei der nächsten Kontrolle,so dass Sie mit der jetzigen Behandlung fortfahren können. Mit den besten Wünschen Ihr Dr.Remus


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Hallo Maja, mir geht es NICHT darum Recht zu haben oder eine Diagnose zu stellen. Viel wichtiger finde ich es manchmal den leidgeprüften Müttern und Kindern einfach einen Tip zu geben. Ob dieser angenommen wird ist eine andere Sache. Die Beckenendlage ist eine Zwangslage für das Kind. Meist hat das Kind noch weitere Symptome die oft nicht in Zusammenhang gebracht werden. Hüftreifungsstörungen gehören auch dazu. Wenn Sie meine Beiträge nicht mögen, warum lesen sie diese dann? Leider wird das Kiss-Syndrom oft viel zu spät behandelt oder gar nicht behandelt, da unwissende und schlecht ausgebildete / nicht weitergebildete Ärzte Ihre Unwissenheit nicht zugeben und stattdessen es als Unsinn abtun oder die Mütter vertrösten, dass sich dies verwächst. Ich kenne etliche Mütter mit Kindern die aufgrund einer solchen Fehlberatung wertvolle Zeit durch Vertrösen verloren und einen langen Leidensweg hinter sich haben. Liebe Maja, da sie selber nicht betroffen sind und keine Kinder haben, frage ich mich warum sie sich damit überhaupt beschäftigen. Viele Grüße Mati


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