winterkind13
Sehr geehrter Herr Dr. Mellerowicz, sehr geehrter Herr Dr. Matussek, meine Tochter ist 2,5 und dreht seit einiger Zeit beim Laufen den (meist rechten) Fuß ein. Anfangs dachte ich, es liegt an den neuen Schuhen. Mittlerweile zeigt sie diesen Einwärtsgang manchmal auch barfuß. Hüfte war bei U3 ok. Ist der Einwärtsgang in diesem Alter bis zu einem gewissen Grad normal? Besteht dringender Handlungsbedarf und die Vorstellung beim Arzt? Wie würde eine mögliche Therapie aussehen? Vielen Dank!
Liebe Eltern, liebe besorgte Mutter, Der nach einwärts gedrehte Gang ist in den ersten fünf Lebensjahren sicher ein normales Phänomen und meistens bei manchen Kindern physiologisch langsameren Hüft-Entwicklung geschuldet. Nach Geburt sind die oberen Anteile der Oberschenkelknochen derart gestaltet, dass ein einwärts gedrehtes Gangbild als weitgehend physiologisch, also normal anzusehen ist. Dies kann auch gelegentlich, meistens aber linksseitig, einseitig verstärkt sein und sollte sich langsam nach den ersten fünf Lebensjahren zurückgebildet haben. Gerade beim weiblichen Geschlecht, durch die besondere Entwicklung des Beckens kann dies aber auch gelegentlich sehr viel länger anhalten und dann bis in die Pubertät hereinreichen. Wenn die Hüft sonographischen VorUntersuchungen mit der U3 als normal gegolten haben, kann man sicher erst einmal einen langen Atem haben, auch wenn der in Rotationsgang dann doch noch bis zum 8., 9. oder 10. Lebensjahr anhält. Ab dem zehnten Lebensjahr allerdings ist bei starken Einwärts-Drehgang der Besuch beim Kinder-Orthopäden dann doch sinnvoll, um hier klinisch und möglicherweise auch Röntgenologisch noch einmal eine zusammenfassende Untersuchung und einen Ausschluss einer schwerwiegenden Hüftgelenksunreife zu bekommen. Jetzt mit zweieinhalb Lebensjahren ist dieser einwärts gedrehte Gang zunächst einmal etwas normales und erwartbares und sollte nicht zu irgendeiner Unruhe führen. Mit herzlichen Grüßen, Ihr Jan Matussek
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