Blauauge25
Sg. Herr Dr. Busse! Meine Tochter hat mit etwas weniger als 9,5 Jahren eine Größe von 141 cm und 27,50 kg. Das wurde gerade beim Kinderarzt festgestellt als sie die Diagnose Schafblattern (trotz zweimaliger Impfung) bekam. Meine Tochter ist schon seit Geburt sehr schlank, hatte aber noch nie Untergewicht. Würden auch sie sagen, das das starkes Untergewicht ist? Sie ist um eine Stufe in der Percentilentabelle heruntergefallen. Mein Mann, dessen Mutter auch starkes Untergewicht hat sagt immer - das Kind ist vollkommen normal. Ich soll jetzt nicht übertreiben und alles wie immer. Das heißt für ihn Sport, Sport, Sport und für Essen ist wenig Zeit, weil immer irgendwelche Hobbies anstehen oder Ausflüge gemacht werden. Was an sich ja nicht schlecht ist - aber für mein Gefühl eben zu viel. Denn die Tochter besucht auch noch eine ganztägige Schulform wo sie täglich bis 15.00 Uhr ist und sie sagt, dass sie auf ihre Linie achten muss und dass es so gerade richtig ist und sie eher weniger ißt damit sie schlank bleibt und in der Schule das Essen sowieso immer eklig war und sie nur Suppe und Nachspeise gegessen hat. Wenn sie jetzt aber zu Hause etwas Essen soll ißt sie nur wenig. Sie hat das schon immer so gemacht und ich musste mich seit ihrer Geburt oft den ganzen Tag bemühen, dass sie genug bekommt. Jetzt hat sie eine kleine Schwester bekommen und mein Mann verbringt sehr viel Zeit mit ihr (der großen Tochter um die es geht), die Waage war kaputt und schon ist das passiert was ich immer mit viel Mühe verhindern konnte, das sie so dünn wird. Vielleicht könnten sie hier auch ein paar Zeilen für meinen Mann schreiben, der das alles ganz normal findet und keinen Handlungsbedarf sieht. Vielen Dank!
Liebe B., die Tatsache, dass Ihre Tochter schlank ist, ist für sich genommen wirklich kein Grund zur Sorge und insofern hat der Papa recht. Sehr bedenklich wird das aber, wenn sein "Schlankheits- und Sportlichkeitsideal" sich verselbständigt und zu einer bedrohlichen Ess-Störung bei Ihrer Tochter führen würde. Verstärkt ausgerechnet durch ständiges Ermahnen und Drängen zum Essen durch die Mutter. Hier sehe ich die Gefahr, dass etwas falsch läuft und das sollten SIe ernst nehmen. Und am besten gemeinsam mit ihrem Kinderarzt ein Gespräch führen, wie sie damit in Zukunft umgehen. Alles Gute!
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