Leylaa91
Liebes Ärzteteam, ich bin in der 31. Schwangerschaftswoche und bisher gab es bei keiner Untersuchung und auch beim CTG irgendwelche Auffälligkeiten bei der Kleinen. Unser erster Sohn ist 18 Monate und wir sind nach der Diagnose Morbus Hirschsprung und erfolgreicher Operation letzten Sommer leider im Laufe des Jahres weiterhin viel mit ihm im Krankenhaus gewesen. Bisher kehrt noch keine Ruhe ein. Ich habe wegen der immensen Sorgen um ihn direkt nach der Geburt eine postpartale Depression entwickelt und bin weiterhin in psychotherapeutischer Behandlung. Ein Antidepressivum nehme ich momentan aufgrund der Schwangerschaft nicht. Ich bin leider psychisch nicht stabil und wann immer ich mir um unseren Sohn große Sorgen mache, weiß ich nicht ein noch aus. Ruhige Momente für mich und die Kleine in meinem Bauch gibt es aber und ich freue mich so sehr auf sie. Ich mache mir nur sehr große Gedanken über die Menge an Stresshormon, die die Kleine seit Beginn immer wieder mitbekommen hat. Haben Sie Erfahrungswerte hinsichtlich der kognitiven Entwicklung der Kinder von Schwangeren, die sie betreut haben und die vielleicht ähnliche Situationen erleben mussten? Kann ich mehr tun, als mir bewusst Zeit für die Kleine und die Schwangerschaft zu nehmen und zwischendurch tief durchzuatmen? Ich mache mir solche Vorwürfe. :( Danke für Ihre Einschätzung!
Hallo Leylaa, soweit ich weiß gibt es eine Studie, in der Frauen mit Depression und Angststörungen untersucht worden sind und die Kinder im Alter von 18 Monaten nachuntersucht wurden und sich hier gezeigt hat, dass die Vorerkrankung die Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen kann. Inwieweit die Studie repräsentativ war (ich glaube, es waren weniger als 100 Frauen beteiligt) und ob der Zusammenhang tatsächlich nachgewiesen werden konnte oder nur ein möglicher Zusammenhang gezeigt wurde, kann ich Ihnen aber nicht sagen. Aus eigener Erfahrung kann ich leider auch nicht berichten. Das ist schon eine sehr spezielle Fragestellung, zu der vermutlich nur eingeschränkt Daten vorliegen. Vielleicht weiß ja Ihr/e Therpeut/in etwas dazu? Oder vielleicht kennen sich die Gynäkologen hier im Forum besser damit aus? Generell muss sicherlich eine deutliche Vorerkrankung/Beeinträchtigung vorliegen, um Einfluss zu nehmen. Ansonsten müssten sehr, sehr viele Kinder auffällig werden. Dass bei Ihnen eine gewisse Belastung vorliegt, ist bei der Geschichte verständlich und Sie machen das sicherlich richtig, dass Sie sich immer wieder Zeit und Ruhe nehmen, wenn möglich. Und dass die Vorfreude so groß ist, ist doch sehr schön :-) Genießen Sie die letzten Wochen zu dritt und freuen sich auf die Zeit zu viert! Viele Grüße!
Leylaa91
Herzlichen Dank für Ihre Antwort! Können Sie aus Ihrer Erfahrung als Kinderärztin heraus berichten, ob eine liebevolle und gute Bindung der Eltern zum Kind eventuelle Auffälligkeiten in Sozialverhalten oder kognitive Verzögerungen positiv beeinflussen können (das ish natürlich sowieso unser Anspruch und Ansinnen!)? Vielen Dank!
Das ist sicherlich immer in vielerlei Hinsicht hilfreich und erstrebenswert! :-)
AnniLi42
Ich hoffe es ist okay, wenn ich dir antworte. Deine Geschichte hat mich beim Lesen einfach bewegt. Ich habe aufgrund äußerer Umstände bei meinem zweiten Kind eine Depression während der Schwangerschaft entwickelt (leider unbehandelt, da ich es nicht gecheckt habe) und hatte auch sonst wahnsinnig viel Stress, ich konnte mich irgendwann gar nicht mehr auf meinen Sohn freuen und war nur noch unglücklich. Nach der Geburt hat sich dann eine postpartale Depression entwickelt, für die ich zum Glück schnell einen Therapieplatz bekommen habe. Ich habe mir auch starke Sorgen gemacht (bzw mache sie mir heute noch), dass das alles meinen Sohn negativ beeinflusst. Durch unglückliche Umstände während der Geburt und Trennung vom Kind am ersten Lebenstag hatte ich zunächst auch noch große Schwierigkeiten, überhaupt eine Bindung aufzubauen. ABER: aktuell ist er laut Kinderärztin komplett normal entwickelt, kognitiv sogar eher weiter als der Durchschnitt. Und er ist sehr kommunikativ, hat bereits mit 3 (!) Wochen richtig gezielt unsere Hebamme und auch die Kinderärztin angelächelt und "unterhält" sich seit er 2 Monate alt wurde ausdauernd und sehr lebhaft mit uns. In der Hinsicht ist er viel früher dran, als sein großer Bruder, bei dem ich keine Probleme mit Depressionen oder exzessivem Stress hatte. Wir sind zwar altersmäßig gerade erst bei der U4, aber unsere Kinderärztin geht bei seiner bisherigen Entwicklung davon aus, dass er keine Einschränkungen durch meine Probleme haben wird. Inzwischen kann ich langsam auch etwas entspannter sein und mache mir nicht mehr rund um die Uhr Vorwürfe. Es geht täglich spürbar aufwärts. Ich weiß, das hilft nicht wirklich gegen die Sorgen, die man sich macht. Aber vielleicht gibt dir meine Erfahrung wenigstens kurzfristig ein bisschen Hoffnung, dass alles gut werden kann und die kleinen Mäuse viel wegstecken können. Ich hoffe, es geht dir bald besser und du kannst die Zeit bis zur Geburt mit deinem ersten Kind und dann die Kennenlernzeit mit dem Baby möglichst unbeschwert genießen!
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