RaMaMa
Hallo! Ich bin inzwischen sehr verunsichert, wie ich mich verhalten soll und suche eine weitere Meinung oder bestenfalls Erfahrungswerte. Unser Sohn ist aktuell 8 Monate alt. Am 03.07. bemerkte ich bei ihm beim Wickeln eine kleine Verhärtung unter der Haut einseitig am Damm. Von außen war da noch nichts zu sehen. Innerhalb einer Woche ist die Stelle dann rot/lila geworden und angeschwollen. Er schien aber keine Beschwerden zu haben (scheinbar keine Schmerzen, kein Fieber, weiterhin normal Stuhlgang etc.) Die weiteren Ereignissen schildere ich besser in Stichpunkten, sonst wird der Text zu lang: 10.07.: - zur Kinderärztin, seine war nicht da, Kollegin untersuchte ihn (Gemeinschaftspraxis von drei Kinderärztinnen) - schickte uns mit Einweisungsschein in die Kinderchirurgie, meinte es könnte sein, dass man uns dort vielleicht gleich stationär aufnimmt um es auf- oder herauszuschneiden - dort Untersuchung von zwei Ärztinnen: machten Pflaster mit angefeuchteter Kompresse darunter auf Schwellung, schickten uns mit antiseptischer Lösung (Serasept 1) nach Hause, sollen alle 2-3 Stunden Kompresse mit der Lösung anfeuchten und schauen ob es damit besser wird, Mittwoch nochmals vorstellen - sagten dann evtl. OP, je nachdem (Verhärtung/Schwellung sei recht tief, im Fall OP daher wahrscheinlich Vollnarkose und längerer Krankenhausaufenthalt nötig, da dann Tamponade zur Heilung von innen nötig) 12.07.: - Schwellung wieder hautfarben und kleiner - neuer Arzt in Kinderchirurgie zufrieden, OP momentan nicht nötig, Lösung noch ein paar Tage auftragen und Montag/Dienstag zu unserer normalen Kinderärztin, damit sie auch im Bilde ist - ich fragte gezielt, was es denn nun genau sei/ob es ein Abszess sei, Antwort: "Hmm...nja... so etwa könnte man sagen." 13./14.07.: - Stelle wieder mehr rot/lila, obwohl weiterhin anfeuchteten wie bisher - über Wochenende keine weitere Veränderung 17.07.: - unsere KIÄ nicht zufrieden - Stelle farblich wie vor einer Woche, Verhärtung irgendwie weicher geworden, als ob die harte Kugel etwas breitgelaufen wäre??? - KIÄ zog die besagte Kollegin zu Rate, beide sich einig: Behandlung mit der Lösung sei gut, aber deutliche Besserung sollte sichtbar sein - schickten uns wieder zur Kinderchirurgie - unsere KIÄ meinte OP unter Vollnarkose wäre ihrer Erfahrung nach nicht nötig, andere Patienten seien an der Stelle vereist worden, Schnitt, durften dann nach Hause, Entscheidung liege aber bei Kinderchirurgen - in Kinderchirurgie inzwischen 4. Ärztin meinte sei kein Fall zum Schneiden, sollen weiter mit Lösung behandeln, würde manchmal eben etwas dauern - auf Nachfrage wann wir, sollte es nicht besser werden, wiederkommen sollen, sagte sie nach einigem Überlegen in zwei Wochen 21.07.: - behandeln weiter alle 2 Stunden und es wird nicht besser - ist rot/lila, haben immer noch das Gefühl, dass es etwas weicher wird, aber breiter auseinander läuft/größer wird All die verschiedenen Ansichten der Ärzte*innen und der mangelnde Fortschritt verunsichern uns sehr. Unserem Sohn scheint es gut zu gehen, weiterhin kein Fieber, keine sichtlichen Schmerzen etc. Brauchen wir wirklich einfach mehr Geduld? Ist das scheinbare Auseinanderlaufen der Stelle vielleicht sogar der Heilungsprozess? Sollten wir doch vor den zwei Wochen nochmal hin und vielleicht nach einer anderen Behandlung fragen? Ich möchte natürlich eigentlich nicht, dass mein Kind operiert oder aufgeschnitten werden muss und erst recht keinen längeren Krankenhausaufenthalt. Aber die Behandlung alle 2 Stunden seit nun 1 1/2 Wochen macht uns allen zu schaffen. Er weint und wehrt sich nun schon sofort wenn es an den Wickeltisch geht und hat ja quasi dauerhaft einen nassen Po, was bestimmt auch unangenehm ist. Können Sie uns evtl. erklären, wie der Heilungsprozess mit Serasept in so einem Fall aussehen sollte, damit wir wissen, ob es voran geht oder nicht? Ich bin dankbar für jeglichen Input!
Hallo RaMaMa, Puh !! Das ist schwierig aus der Ferne. Dennoch: meine Erfahrung bei solchen Abszessen am Damm (und das scheint es ja zu sein) ist schon, dass ein chirurgischer Eingriff, sprich ein Eröffnen der Stelle, ein Ausspülen und eine anschließende konsequente offene Wundbehandlung am schnellsten zu einer Heilung führen. Daher würde ich ehrlich gesagt keine 14 Tage warten, wenn die Schwellung nicht wirklich zurückgeht und es auch weiter rötlich/lila aussieht. Ich würde tatsächlich nochmals zu einer Vorstellung in der Kinderchirugie raten und dann den KollegInnen auch ein wenig auf die Füße treten, um eine klare Aussage zu bekommen. Herzliche Grüße und gute Besserung Ralf Brügel
annarick
Ich kann die zum Rest nicht viel sagen, sindern nur, dass es mit vereisen einfach nur echt weh tut und du unbedingt auf eine Vollnarkose bestehen solltest. Unsere erwachsenen Patienten schreien, wenn nur vereist wird... Das Trauma würde ich dem Kind ersparen.
RaMaMa
Hallo Dr. Brügel, Vielen Dank für Ihre Antwort. Unser Kleiner hat in der Zwischenzeit bereits 2 OPs mit anschließender offener, stationärer Wundbehandlung (Tamponaden) hinter sich. Momentan steuern wir auf die 3. OP zu, da vor ein paar Tagen erneut eine Verhärtung unter seiner Narbe erschien. Aktuell sollen wir wieder mit Serasept anfeuchten, ich gehe aber leider von einer 3. OP aus, da die Ärzte meinten sie vermuten eine Fistel. Bei den letzten beiden OPs konnten sie sie nach eigener Aussage aber nicht sehen/finden. Eine andere Methode die Fistel zu finden gäbe es aber nicht. Hoffentlich haben wir dieses Mal mehr Glück, damit er endlich Ruhe damit hat. Wahrscheinlich 3 OPs mit Vollnarkose innerhalb von 3 Monaten und die schmerzhafte Wundheilung gehen uns natürlich allen nah.
RaMaMa
Hallo! Danke für den Input. Er ist nun bereits zwei Mal unter Vollnarkose operiert worden. Die Ärzte meinten in seinem Alter wäre Vereisen oder anders örtlich betäuben für den Eingriff nicht möglich, da er trotzdem nicht stillhalten würde. Das verstehe ich auch. Hoffe nur, dass er nicht mehr zu oft in Vollnarkose muss und es nun langsam nicht mehr wieder kommt.
stefanie.barbara
Hallo darf ich fragen, wie es bei eich weiter ging? Lg
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