Fischi1722
Sehr geehrter Herr Dr. Brügel, Sohn 6 Jahre jung, immer ohne Probleme zum Arzt bis vor 2 Jahren. Er hatte ca. 7-9 Anginen im Jahr während der Corona Pandemie. Zu dieser Zeit war unsere Ärztin gezwungen, bei jedem Fieber einen PCR-Abstrich zu machen. Vor diesem hatte er so Angst, so dass 2 Schwestern und wir ihn für jeden Abstrich über 2 Jahre fixieren mussten. Ich weiß nicht warum wir das haben als Eltern zugelassen. Wir haben uns immer sehr an alle Maßnahmen gehalten und deswegen auch diese einfach akzeptiert. Nun geht es uns auch 2 Jahre später noch bei jedem Arztbesuch so. Es darf niemand an die Ohren; Füße etc. gucken. Er brüllt, schlägt und zittert vor Angst. Wir sind danach alle fix und alle, schieben Arzttermine vor uns her, da er so eine schlimme Angst vorm Kinderarzt hat. Wir haben das jetzt schon paar mal angesprochen und der Arzt sagt er ist schon extrem, aber Angst haben viele in dem Alter. Was können Sie uns empfehlen? Wir müssen uns etwas einfallen lassen, dir Schwestern sagen sie machen dieses treten und Theater nicht mehr mit. Uns zerreißt es das Herz da er in diesem Zustand sachen brüllt, wie wir das zulassen können, warum wir ihm nicht helfen. Und eigentlich soll er nur einen Leberfleck zeigen...bei spritzen müssen wir zusätzlich 2 Erwachsene sein, um die Kraft zu haben, dass er still hält. Wir sind überfragt. Ist das wirklich normal in dem Alter? Vlt kommt ws auch nicht von damals aber was können wir tun? Wir haben etwas Sorge dass sich daraus ein allgemeines Angstproblem entwickelt oder es nicht weggeht. Vielen Dank vorab
Hallo Fischi1722, schwierig! Mir scheint, dass die Situation sich leider schon über einen sehr langen Zeitraum eingefahren/eingespielt hat und das macht eine (rasche) Lösung schwierig. Generell antworten wir hier immer, dass das Wichtigste ist, dass die Eltern Ihren Kindern klar und deutlich und mit Überzeugung signaliseren, dass sie zusammen auch einmal Ungemach oder Leid ertragen. Wenn ich Ihre Zeilen so lese, dann habe ich aber Zweifel, ob Ihnen der Rat hilft, weil das Ganze sich ja doch schon sehr negativ "ritualisiert" hat. Daher könnte ich mir vorstellen, dass zum Beispiel eine Familienberatungsstelle ein guter Anlaufort wäre, in der zunächst die Eltern und ggf. auch das Kind eine Art Coaching erhalten, wie Sie aus dieser Situation wieder herauskommen, denn am Ende ist es eben nun einmal so, dass gewisse Dinge einfach sein müssen. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel
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