JungeMamix3
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich hoffe sie haben vielleicht noch eine Idee/einen Rat. Mein Sohn ist im Oktober 8 Jahre alt geworden, leider hat es bisher nur 2 Mal geklappt, dass er nachts trocken war. Er macht nachts noch soviel Pipi, dass er eine Windel trägt, zum Teil ist er und das Bett nass. Wir waren bereits mehrmals beim Kinderarzt, haben die Klingelhose ausprobiert und Tropfen, die helfen sollen, dass Nachts nicht soviel Urin produziert wird. Leider hat's nichts davon geklappt. Ich schaue, dass er Abends 1-2 Stunden vor dem Schlafen gehen, nichts mehr trinkt und regelmäßig zur Toilette geht, aber seine Windel ist jeden Morgen gut gefüllt. Dazu speichelt er sehr viel, er scheint es nicht zu merken, wenn sein kompletter Mund feucht/nass ist (seinen Mund hat er meistens offen und wenn er sich konzentriert oder z.B klettert/rennt streckt er seine Zunge raus). Wir waren dafür auch schon bei der Logopädie, es hat sich dadurch etwas verbessert aber weitere Fortschritte waren nach 3 Jahren nicht mehr zu sehen. Natürlich fällt dies auch anderen Kindern/Erwachsenen auf und er wird zum Teil ausgegrenzt. Ich weiß so langsam nicht mehr, was ich noch machen kann. Die Niere sowie die Blase würde bereits kontrolliert, hier ist alles in Ordnung. Wissen sie vielleicht, was man noch machen kann ? Liebe Grüße und vielen Dank im voraus.
Liebe J., Bettnässen kann familiär gehäuft auftreten und verschiedene Ursachen haben. Generell gilt: Je älter die Kinder werden, desto seltener nässen sie am Tag oder nachts ein. Allerdings sind 10% der 7-Jährigen nachts noch nicht trocken. Die Entwicklung bei Ihrem Sohn kann also ganz normal sein. Meist entwickelt sich bei den Betroffenen die Blasenkontrolle langsamer als bei anderen Kindern. Diese ist überwiegend genetisch bedingt. Nur in seltenen Fällen ist das Bettnässen von über 5-Jährigen ein Hinweis auf eine Störung der Niere oder der Blase. Auch andere körperliche Erkrankungen sind in der Regel nicht für das Bettnässen verantwortlich. Neben einem "Blasentraining" mit Hilfe einer "Klingelhose" kommt bei Kindern jenseits des 5.Lebensjahres eine Behandlung mit dem Wirkstoff Desmopressin in Frage, der die nächtliche Urinproduktion hemmt. Davor steht natürlich immer eine ausführliche körperliche Untersuchung. In wie weit das auffällige Speicheln bei Ihrem Sohn dabei berücksichtigt werden muss, kann nur ein Kollege vor Ort beurteilen. Vielleicht wäre die Mituntersuchung durch einen Kinderneurologen hilfreich. Alles Gute!
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