Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Wunschkaiserschnitt nach DR3

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wunschkaiserschnitt nach DR3

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Guten Abend Herr Dr. Hellmeyer, Ich habe vor kurzem im „Nachbarforum“ schon eine Hebammen-Kollegin nach Ihrer Einschätzung gefragt, aber bin dankbar für weitere Expertenmeinungen, vor allem, weil ich gerne wüsste, was Sie als Arzt zu meiner Situation sagen. Ende 2018 habe ich meinen Sohn auf natürlichem Weg zur Welt gebracht. Die Geburt war extrem für mich, 16 Stunden Wehen, insbesondere die Eröffnungsphase war laut Geburtsbericht sehr lang. Der Kleine war ein Sternengucker und musste per Saugglocke entbunden werden. Am Ende wurde noch heftigst kristellert, indem sich eine zweite Hebamme ohne Vorwarnung mit ihrem Oberkörper auf mich „warf“. Ich hatte einen dammriss 3. Grades, einen Scheidenriss und beidseitige Schamlippenrisse. Am schlimmsten war jedoch, dass ich ganze zehn Wochen lang kaum stehen oder sitzen konnte, weil der Beckenboden solche Probleme verursacht hat (ich hatte in der Schwangerschaft zu keiner Zeit Probleme mit dem Beckenboden!). Ich hatte ein permanentes Druckgefühl nach unten und habe immer wieder (wenig) Urin verloren. Ich war immer wieder zur Nachsorge bei verschiedenen (durch die Weihnachtszeit) Ärzten und sogar im Beckenbodenzentrum, da meine Lebensqualität extrem eingeschränkt war. Dort sagte man mir ich könnte froh sein, dass ich nicht stuhlinkontinent bin und dass man mir bei einer zweiten Geburt eventuell zum Kaiserschnitt raten würde. Jetzt erwarte ich im Sommer das zweite Kind und mache mir große Sorgen bzgl der Geburt. Ich weiß, dass mir niemand sagen kann, wie es diesmal ablaufen würde, wenn ich es nochmal auf natürlichem Weg versuche. Aber nochmal fast drei Monate schmerzen zu haben ist für mich keine schöne Vorstellung. Andererseits möchte ich natürlich auch keine Gefahr für das Baby durch einen Kaiserschnitt riskieren. Hinzu kommt, dass ich teilweise (auf der Toilette, beim Geschlechtsverkehr) die Narbe merke und mich frage, wie das Gewebe bei einer Geburt nachgeben soll. In meiner Vorstellung wird es ja nur noch schwieriger, dass dort ein Baby „durchpasst“. Ich weiß, dass oft bei Stuhlinkontinenz zu einem Kaiserschnitt geraten wird. Die hatte ich zum Glück nicht. Welchen Weg halten Sie für mich am sinnvollsten? Vielen Dank für Ihre Einschätzung! Jojo


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Jojo87, das klingt wirklich dramatisch und nach dieser Vorgeschichte würde ich tatsächlich eher zum Kaiserschnitt raten, auch wenn sich die Situation keineswegs wiederholen muss. Die Gefahr fürs Kind durch Kaiserschnitt steht in keiner Relation (das macht dem Kind nichts aus, gerade wenn die Sectio erst bei 39+0 Schwangerschaftswochen ist). Alles, alles Gute. Entscheidung liegt leider bei Ihnen.


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Vielen Dank für Ihre Einschätzung! Was wäre, wenn ein Termin zur Sectio bei 39+0 gemacht werden würde, Wehen oder Blasensprung aber früher einsetzen? Wird die OP dann einfach vorverlegt?


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Dann wird die OP einfach vorgezogen. Also, kein Grund zur Sorge. Nur, wenn es absolut schnell geht, würde man auf die Spontangeburt umsteigen, aber nur dann, wenn die Sectio dann gefährlicher für Sie und das Kind wäre (z.B., wenn der Kopf schon sichtbar ist). LG


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