Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Wie kann bei 2. SS eine Uterusruptur bei Uterus Duplex verhindert werden?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Wie kann bei 2. SS eine Uterusruptur bei Uterus Duplex verhindert werden?

babyglückmalou

Sehr geehrter Herr Dr. Hellmann, ich habe 1999 in der 27.SSW eine Uterusruptur erlebt. Damals rettete das schnelle Handeln Ihres Kollegen Prof. Dr. Mendling das Leben meines Babys und meins. In der SS wurde bei mir ein Uterus Duplex festgestellt, das Baby hatte sich im linken uterushorn eingenistet. Dort war der Platz in der 27. SSW dann zu eng und es kam zur Ruptur. Ich kam noch rechtzeitig mit starken Schmerzen ins Klinikum Frankfurt /Oder. Bei der OP musste mir der linke Teil der Gebärmutter entfernt werden und somit wurde auch die Verbindung zum linken Eileiter und Eierstock getrennt. Der rechte Eierstock wurde mir bei dieser Op auch entfernt, da befand sich eine große Dermoidzyste. Theoretisch bestand somit keine Möglichkeit mehr für mich jemals wieder schwanger zu werden. Nach 17 Jahren bin ich nun jedoch plötzlich schwanger im rechten uterushorn. Ich bin 42 Jahre und in der 12+4SSW. Abgesehen von diesem Wunder und meiner Vorfreude auf unser Baby bin ich voller Sorge, dass der Platz im rechten uterushorn nicht ausreicht und wir diesmal nicht so viel Glück haben. Ich versuche mich zu schonen, aber was kann ich noch tun, um dem Baby soviel Platz wie möglich zu verschaffen, damit es über die 27. SSW reifen kann und wir keine Uterusruptur über-/erleben müssen ? Mein behandelnder Arzt meint, es sei bei mir kein größeres Riskio als bei einem Kaiserschnitt vor 17 Jahren. Kann man das den tatsächlich so vergleichen ? Ich habe doch sicher mehr Narbengewebe am Uterus? Kann man das nicht irgendwie kontrollieren?


Hallo babyglückmalou, einerseits ist das ein erfreuliches Wunder, andererseits ist das wirklich eine Hochrisikoschwangerschaft, die observiert werden sollte. Im schlimmsten Fall frühzeitig stationär, so dass dann die Wege im Fall einer Ruptur deutlich reduziert sind. Sobald die Lebensfähigkeit erreicht ist, sollte man auch eine Lungenreifeinduktion durchführen, um die Chancen fürs Baby zu verbessern. Sie sollten in einem Perinatalzentrum Level 1 mit Kinderklinik angeschlossen sein und mit überwacht werden. Wahrscheinlich muss man das Kind deutlich eher holen. Lassen Sie auch jetzt die erste Feindiagnostik (Nackenödemmessung) machen, dann kann man sich auch schon mal die Gebärmutterwand anschauen. LG


babyglückmalou

Vielen lieben Dank für Ihre Einschätzung. Sie beschreiben genau, was ich auch fühle, einerseits glücklich, anderseits in Hochrisikoschwangerschafts-Stimmung. Ich habe mir schon einen Termin bei Ihnen geben lassen, ich hoffe so, dass Sie dabei gleich die Feindiagnostik machen und mich weiter betreuen. Mein ambulanter Arzt ist mit meinem Fall vermutlich überfordert. herzliche Grüße


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