Lieber Dr. Hellmeyer, Ich erwarte ende Dezember mein 2. Kind. Kind 1 kam im Juni 2021 per sekundärer Sectio zur Welt (Kind schlecht eingedreht, nach jeder presswehe wieder im die Ausgangslage zurückgerutscht - MM war vollständig geöffnet). Zwischen den beiden Geburten liegen nun also 18 Monate. Für mich war der Kaiserschnitt eine sehr unschöne Erfahrung, ich hätte es sowohl damals als auch jetzt gerne anders gehabt. Die Ärztin in der Entbindungsklinik (eine andere Klinik als bei Kind 1) hat nicht gerade Freudensprünge gemacht, als ich gesagt habe, dass ich keinen geplanten KS sondern eine Spontangeburt möchte. Sie hat mich mehrfach auf den recht kurzen Abstand der Geburten und die gefahr einer Uterusruptur hingewiesen. Mein Pränataldiagnostiker, der die Schwangerschaft engmaschig begleitet hat, hat mich jedoch trotz der kurzen Geburtenfolge ermutigt, an meinem Wunsch zur Spontangeburt festzuhalten. Nun hatte ich gestern den 2. Termin in der Klinik. Die Ärztin hat vaginal geschallt und ein "dünnes unteres Uterinsegment, Max 2 mm" festgestellt. Sie hat meinen Wunsch bzgl Spontangeburt zwar akzeptiert, sagte aber, dass 2 mm schon wenig seien. Nun bin ich doch verunsichert. Dass ich 18 Monate nach einer Sectio ein gewisses Risiko eingehen ist mir bewusst und ich bin bereit, ein erhöhtes, aber überschaubares Risiko in Kauf zu nehmen. Aber natürlich möchte ich nicht unvernünftig sein, sollte die Gefahr für eine Ruptur sehr hoch sein. Mir fällt das total schwer einzuschätzen. Generell ist meine Haltung, KS nur wenn es gar nicht anders geht... ist es sehr leichtsinnig oder vertretbar, unter diesen Bedingungen eine Spontangeburt anzustreben? Ich würde mich sehr über eine Einschätzung freuen. Falls relevant: Kind 1 kam mit 3800g, Kind 2 scheint zierlicher zu sein, wurde bei 35+4 auf 2450g berechnet.
von Maluna am 01.12.2022, 07:50