Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Kaiserschnitt Indikation?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Kaiserschnitt Indikation?

theodosiakalakis

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Hallo Herr Dr. Hellmeyer, ich bin bei Ihnen im Klinikum im Oktober zu einer spontanen Geburt angemeldet. Mein Aufnahmegespräch hatte ich in der letzten Woche, und ab heute bin ich in der 36. SSW. Gestern wurde bei meiner Vorsorgeuntersuchung beim CTG nach zwei Kontraktionen 2 x ein Dip 2 festgestellt und dementsprechend im Mutterpass vermerkt. Leider kann ich nirgends sehen, wie die fetale Baseline ist. Durchschnittlich sollte sie bei ca. 140 bis 145 gelegen haben. Während der beiden Kontraktionen ging die Herzfrequenz auf etwas über 150 und fiel mit dem Abschwächen der Kontraktion auf ca. 115 ab. Am Nachmittag sollte ich dann noch einmal zur Kontrolle in den Kreissaal. Hier wurden keine Dips festestellt, allerdings hatte ich auch keine Kontraktionen, so dass das CTG bezügl. der Dips 2 aussagelos bleibt. CTG und Doppler waren prima. Fruchtwasser, Plazenta ebenfalls und Kindsbewegungen ebenfalls. Ergänzend muss ich hinzufügen, dass ich vor ca. 10 Wochen bei Ihnen wegen eigener Pulsprobleme auch stationär für drei Tage aufgenommen war. Auch hier hatte man auf einem CTG eine Kontraktion und einen Abfall der Herzfrequenz bemerkt, ich weiß allerdings nicht, ob es sich da um einen Dip 1 oder Dip 2 gehandelt hat. Bei einem weiteren CTG wurde ein Dip ohne Wehe festgestellt. Alle weiteren CTGs waren von da an bis jetzt immer unauffällig und 9 Punkte. Allerdings hatte ich auf diesen CTGs auch nie Kontraktionen. Meine nächste CTG Kontrolle ist erst am Donnerstag. Ich mache mir nun wahnsinnig Sorgen, dass jede Kontraktion mein Kind unterversorgen könnte und möchte nach allem, was ich über Dip 2 gelesen habe, am liebsten sofort und per Kaiserschnitt entbinden, um einer eventuellen Unterversorgung vorzubeugen. Psychologisch belastet mich das sehr zu wissen, dass ich jeder Zeit Kontraktionen haben könnte und die Herzfrequent meines Babys abfallen kann. Meine Frage: Mein Kind ist groß (Schätzgröße: 50 cm bei 34+6) und hat auch immer entsprechend Gewicht gehabt, sie müsste jetzt so ca. 2800 Gramm wiegen. Ist es möglich, dass ich auf Wunsch hin bei Ihnen im Klinikum früher und per Kaiserschnitt entbinde? Oder bin ich hier übertrieben ängstlich? Bislang konnte mich niemand mit den Dips beruhigen. Auch nicht die nette Assistenzärztin, die gestern mein Kontrolle-CTG ausgewertet und die Dopplerkontrolle gemacht hat. Wie sehr mich das belastet merke ich u.a. auch daran, dass meine Kleine heute ruhiger ist und ich mir gleich Sorgen mache. Wäre es auch möglich an ein Langzeit CTG angeschlossen zu werden, bis einige Kontraktionen und die Reaktion des Babys darauf sichtbar sind und danach zu entscheiden, wie das weitere Vorgehen ist? Vielen Dank schon einmal und bitte entschuldigen Sie den langen Text.


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo theododsiakalakis, ein Kaiserschnitt mit Frühgeburt wäre hier sicherlich komplett übertrieben und die falsche Lösung. Das CTG hat nur vor der Geburt einen Wert bei Risikoschwangerschaft. Wenn man ein Dauer-CTG schreiben würde, weiß man, dass man immer mal eine Deceleration hat und deswegen wird dieses nur in ganz anderen Sonderfällen gemacht. Auch die Zusatzuntersuchungen bei Ihnen zeigten ja ganz normale Parameter. Ein Frühchen kann prinzipiell dann auch ganz viele Komplikationen haben und eine normale Geburt ist immer besser als der Kaiserschnitt. Diesen sogenannten Wehenbelastungstest macht man nicht mehr, da dieser auch nichts bringt. Sie müssen sonst einfach nochmal in meine Sprechstunde kommen, damit ich Sie hoffentlich beruhigen kann. LG


theodosiakalakis

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Lieber Herr Hellmeyer, vielen Dank für Ihre Antwort. Mit 39 Jahren bei der Geburt und 2 Aborten in der Vergangenheit, sowie einer leichten Gerinnungsstörung bin ich bereits als Risikoschwangerschaft eingestuft worden. Am Donnerstag habe ich noch einmal einen Termin bei meiner FÄ. Danach würde ich ggf. sehr gerne noch einmal zu Ihnen in die Sprechstunde kommen. Wie vereinbare ich da am besten einen Termin? Im Netz finde ich nur Ihre Telefonnummer und Mauladresse, aber keine Sprechzeiten. Wende ich mich da einfach per Mail an Sie? Herzliche Grüße


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo erneut, am besten über mein Sekretariat (Nummer steht auch im Internet), dann bekommen Sie zeitnah einen Termin. LG Lars


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