Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Gefahr einer Uterusruptur durch frühe Sectio höher?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gefahr einer Uterusruptur durch frühe Sectio höher?

vanderka

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Sehr geehrter Herr Dr. med. Hellmeyer, nach Blutungen letztes Jahr an Weihnachten wurde am 29.12. ein Abort festgestellt. Leider hatte sich der Embryo in der Sectio-Naht eingebettet und diese stand wohl kurz vor dem Platzen. Da die Gebärmutter zusätzlich nach hinten geneigt ist, hat sich die OP keiner auf der Gyn des Krankenhauses in meiner Heimatstaadt zugetraut, sodass ichr Zweitmeinung des Vorgehens zu per Krankenwagen in ein größeres Krankenhaus verlegt werden musste, wo ich dann am nächsten Tag operiert wurde. Da ich den vorläufigen Arztbrief zuhause habe, tippe ich ihn Ihnen schnell ab, da ich nicht weiß, ob sich da noch wichtige Informationen drin "verstecken". Nachfolgend berichten wir über die Patientin V.A. , die sich vom 29.12.2015 - 04.01.2016 in unserer Behandlung befand. Diagnose: 28jährige G IV P II Missed Abortion in der dehiszenten Sectionarbe, rechnerisch 6+4 Schwangerschaftswochen Blutgruppe 0 Rhesus positiv Z.n. Sectio Z.n. laparoskopischer Appendektomie Z.n. Abortkürettage Nebenbefundlich: Mitralklappenprolaps Hashimoto-Thyreoiditis Therapie: Quer-Laparotomie, Exzision des Schwangerschaftsgewebes und Rekonstruktion der Uterus-Vorderwand am 30.12.2016 Epikrise: Die 28jährige Patientin wurde bei Verdacht auf Schwangerschaftsanlage im Bereich der dehiszenten Sectionarbe zur Zweitmeinung zuverwiesen. Sonographisch zeigte sich eine Missed Abortion bei retrovertiertem und retroflektiertem Uterus. Oben genannter Eingriff wurde mit der Patientin besprochen und am Folgetag koplikationslos durchgeführt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig, sodass die Patientin am 04.01.2016 nach Hause entlassen wurde. (Ende) Meine Frage ist nun Folgende: Ich bin wieder schwanger (6+3) und dieses Mal ist alles gut, aber ich habe wahnsinnige Angst, dass nun die Wahrscheinlichkeit einer Uterusruptur unglaublich hoch ist, da meine FA meinte, dass ich bis zur 24. SSW jede 2. Woche zur Kontrolle zu ihr solle und danach wöchentlich. Ab der 30.SSW solle ich mich vorsichtshalber im KH vorstellen und dort solle das Baby spätestens bei 37+0 geholt werden, lieber wäre ihr noch früher. Nun habe ich wirklich, wirklich Angst, dass etwas passieren kann, denn eine solch häufige Kontrolle kenne ich nicht. Ich habe bereits zwei Kinder (9 und 4 Jahre alt, ersteres war eine Spontangeburt, das zweite ein geplanter KS) und natürlich große Angst, dass diese SS mit einer Uterusruptur einhergeht und somit wirklich gefährlich ist. Meine FA hat dazu nichts gesagt und nur gemeint, dass man nie sagen könne, was passiert. Das verunsichert mich wirklich extrem. Vielleicht können Sie mir da helfen und mir sagen, wie groß das Riskio einer Uterusruptur bei einem 3.KS ist? Ist das Risiko durch die OP an der Sectionarbe deutlich höher? Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen, V. Anderka


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Hallo vanderka, wenn ich das richtig lese, wäre das doch aber erst der 2. Kaiserschnitt, oder? Diesmal hat sich der Embryo an einer anderen Stelle platziert und das ist gut. Der OP- bzw. Arztbericht liest sich unkompliziert, so dass ich nicht glaube, dass hier die Gebärmutterwand durch den Eingriff weiter ausgedünnt wurde. Eröffnet wurde sie sicher nicht, d.h. Sie haben nur einen Kaiserschnitt in der Vorgeschichte. Mein Plan korreliert genau mit dem Ihrer Ärztin, dass man bei 37+0 Schwangerschaftswochen den geplanten Kaiserschnitt macht. Wenn es vorher im Ultraschall total dünn aussieht (ich meine die Gebärmutterwand) oder Sie Schmerzen haben, dann wird das Ganze vorgezogen. Keine Sorge, dass wird schon alles gut gehen. Aber die Entbindung sollte in einem Level-1 Zenrum sein. LG und alles Gute


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