Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, ich bin schwanger mit meinem 2. Kind und derzeit in der 20. SSW, bis jetzt verläuft alles gut. Mein gesunder Sohn wurde im Dezember 2010 per sekundärer Sectio entbunden. Nun mache ich mir Gedanken über die bevorstehende Entbindung und würde gerne Ihre Meinung zu meiner Situation erfragen. Ich bin 35 Jahre alt, normalgewichtig und gesund. Ich nehme keine Dauermedikation ein. Während meiner ersten Schwangerschaft im Jahre 2010 gab es Komplikationen: vorzeitige Wehen in der 24. SSW mit Gebärmutterhalsverkürzung (es folgte erfolgreiche Wehenhemmung mit Indometacin, KH-Aufenthalt, Beschäftigungsverbot) sowie ein Polyhydramnion mit Verdacht auf LGA-Fetus (kein Gestationsdiabetes). Die Geburt begann bei 39+0 mit hohem Blasensprung zu Hause und anschließender zügiger Einleitung mit Cytotec. Die ersten Wehen folgten zügig und heftig, bei 4 cm MuMu-Öffnung erhielt ich eine PDA. Darunter weiter Wehen. Eröffnung der Fruchtblase durch Geburtshelfer und weiter vollständige Öffnung des Geburtskanals. Das Kind war nach Aussage der Geburtshelfer bereits auf Beckenmitte. Dann weniger Wehen, Wehentropf, Abfall der kindlichen Herztöne und Wehenhemmer. Kind plötzlich wieder im Beckeneingang. Wehen wurden weniger und nach einigen Stunden ohne Wehen mit offenem Geburtskanal wurde dann eine Sectio durchgeführt (PDK wurde aufgespritzt). Mein Sohn war mit 52 cm und 3515 g normal groß, Kopfumfang 37 cm. Die ganze Geburt hat vom Blasensprung bis zur Sectio knapp 20 Stunden gedauert und ich war dementsprechend erschöpft. Nun bin ich eigentlich geneigt, es doch noch einmal spontan zu versuchen, habe allerdings große Bedenken und Angst vor gleichem/ähnlichen Verlauf oder einer Uterusruptur. Eine Einleitung würde ich nicht durchführen lassen. Was denken Sie über meine Situation und wie schätzen Sie die Chance ein, dass ich mein 2. Kind spontan gebären kann? Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
von julchen2612 am 22.05.2014, 21:18