MarinaMarinaMarina
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hellmeyer, vielen Dank, dass Sie mit so hohem Engagement dieses Forum betreuen und so schnelle und nachvollziehbare Antworten geben! Ich (damals 33J) habe im August 2021 eine Tochter per geplantem Kaiserschnitt (BEL; Termin 4 Tage vor ET) zur Welt gebracht. Dabei kam es zu einer atonischen Blutung. Kurz der Ablauf gemäß OP-Bericht: 3I.E. Oxytocin i.v. und Antibiose mit Ampicillin 2Gr.i.v. / manuelle Plazentalösung/verstärkte Blutung aus Uterus/Uterustonus nicht vorhanden/10 I.E.Oxytocin als Infusion/Uterus tonisiert nicht und ist weiterhin sehr weich/ Uterus wird manuell komprimiert/ Oxytocin ex/ Nalador 500Mikrogramm/Stunde und 1Gr. Tranexamsäure / zunächst keine Besserung Uterustonus/B Lynch Naht wird angelegt, aber noch keine Verknotung/ Hysterotomie wird verschlossen/Uterustonus weiterhin nicht gut/Verknotung B Lynch Naht/Nalador wird mit 300Mikrogramm/Stunde weitergelaufen lassen/ Weder die Ärzte im Krankenhaus noch meine Frauenärztin konnten sich erklären, warum diese Atonie aufgetreten ist. Da ich als Erstgebärende nicht zur typischen Risikogruppe gehöre. Der Operateur meinte nur, dass er sich für das nächste Kind eine größere Klinik suchen würde (Klinik ist kein Level 1 Haus). In der Zwischenzeit ist es aber so, dass meine Regelblutung immer stärker wird und mein Alltag dadurch wesentlich erschwert wird (Kopfschmerzen, die bereits vor Einsetzten der Regeblutung auftreten, Müdigkeit, Schlappheit). Meine Frauenärztin möchte mich daher auf das von Willebrand Syndorm testen lassen (Termin in Hämatologie Ende Mai) Mit zunehmendem Kinderwunsch, wächst in mir aber die Panik vor einer weiteren Atonie. Ich trage ja die Verantwortung für das erste Kind und möchte nicht leichtsinnig Risiken eingehen oder sie zumindest soweit ausloten, dass ausreichende Vorkehrungen getroffen werden können. Darum hätte ich folgende Fragen an Sie: a) Ich tendiere zu einem weiteren Kaiserschnitt. (weil ich schon Panik bekomme, wenn ich nur daran denke, dass nach einer Spontangeburt eine Atonie auftritt und ich nicht auf Oxytocin anspreche und dann erst in den OP geschoben werden müsste) Wie ist Ihre Expertenmeinung dazu? b) Reicht ein beliebiges Level 1 Krankenhaus oder sollte man sich in einer Uniklinik vorstellen? c) Mich beschäftigt immer noch, warum Oxytocin nicht angeschlagen hat. Haben Sie dazu eine Vermutung? d) Kann oder sollte man das untersuchen lassen, warum Oxytocin nicht gewirkt hat? Falls ja, wer testet das? e) Wird die B-Lynch Naht zu einem höheren Risiko für Fehlgeburten führen? f) Würden Sie den eventuellen Kaiserschnitt früher ansetzen oder wieder kurz vor ET planen? Vielen herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit für die Beantwortung meiner vielen Fragen nehmen! Grüße MMM
Hallo MarinaMarinaMarina, als erstes ist wirklich die Abklärung der Blutgerinnung wichtig, um wirklich z.B. ein v. Willebrand-Syndrom auszuschließen. Wenn alles ok ist, dann ist man nächstes mal besser vorbereitet, würde alles normal laufen lassen, aber tatsächlich die Entbindung in einem Level 1 Zentrum empfehlen. Im Vorfeld soll ein Gespräch dort mit den Geburtshelfern und der Anästhesie geschehen. Dann passiert nichts. Warum eine Atonie auftritt, auch ohne Gerinnungsstörung lässt sich häufig nicht sagen und es bleibt vollkommen ungeklärt. LG
MarinaMarinaMarina
Ich gebe hier ein kurzes Update, weil ich persönlich es oft schade finde, dass man nicht weiß, wie die "Geschichte " weiterging.... Wir haben im Herbst mit der Umsetzung des Kimderwunsches begonnen und ich wurde, genau wie beim ersten Kind, sehr schnell schwanger. Leider hatte ich in der 6. Woche einen Abgang. Danach haben wir es ein Jahr weiter versucht und ich wurde einfach nicht mehr schwanger. Nachdem diese Situation für mich sehr, sehr belastend wurde und ich weiterhin sehr starke Regelblutungen hatte, habe ich einen Termin mit dem Chefarzt meiner Geburtsklinik vereinbart. Dieses Gespräch war leider nicht produktiv, weil auch er mich eher belächelte. Da ich privat versichert bin umd daher Gott sei Dank etwas flexibler bin, habe ich mir sofort am nächsten Tag einen Termin im Nachbarlandkreis in einer Level 1 Klinik vereinbart. Ergebnis der Untersuchung nach ungelogen zirka 30 Sekunden Ultraschall : dehiszenz. Daraufhin mrt und Ende Januar 2025 op. Es stellte sich heraus, dass die Gebärmutter großflächig mit der blase verwachsen war. Unnötig zu erwähnen, dass meine starken Blutungen nicht eingebildet waren. Daher mein Appell an alle Frauen- hört auf euer Bauchgefühl und wechselt bei Bedarf auch mal den Arzt. Bei mir war es eben gynäkologe Nummer 3 der mir helfen konnte und mich von Anfang an ernst genommen hat. Schwanger darf ich aktuell nicht werden, aber ab August haben wir das"go".....
MarinaMarinaMarina
Ich gebe hier ein kurzes Update, weil ich persönlich es oft schade finde, dass man nicht weiß, wie die "Geschichte " weiterging.... Wir haben im Herbst 2023 mit der Umsetzung des Kimderwunsches begonnen und ich wurde, genau wie beim ersten Kind, sehr schnell schwanger. Leider hatte ich in der 6. Woche einen Abgang. Danach haben wir es ein Jahr weiter versucht und ich wurde einfach nicht mehr schwanger. Nachdem diese Situation für mich sehr, sehr belastend wurde und ich weiterhin sehr starke Regelblutungen hatte, habe ich einen Termin mit dem Chefarzt meiner Geburtsklinik vereinbart (Anfang Dezember 2025). Dieses Gespräch war leider nicht produktiv, weil auch er mich eher belächelte. Da ich privat versichert bin umd daher Gott sei Dank etwas flexibler bin, habe ich mir sofort am nächsten Tag einen Termin im Nachbarlandkreis in einer Level 1 Klinik vereinbart. Ergebnis der Untersuchung nach ungelogen zirka 30 Sekunden Ultraschall : dehiszenz. Daraufhin mrt und Ende Januar 2025 op. Es stellte sich heraus, dass die Gebärmutter großflächig mit der blase verwachsen war. Unnötig zu erwähnen, dass meine starken Blutungen nicht eingebildet waren. Daher mein Appell an alle Frauen- hört auf euer Bauchgefühl und wechselt bei Bedarf auch mal den Arzt. Bei mir war es eben gynäkologe Nummer 3 der mir helfen konnte und mich von Anfang an ernst genommen hat. Schwanger darf ich aktuell nicht werden, aber ab August haben wir das"go".....
Hallo MarinaMarinaMarina, guter Apell. Wir als Ärzte müssen alles ernst nehmen und wenn man nicht weiterkommt, ist es immer gut die Zweitmeinung einer Kolleg*in zu haben. Dennoch sind auch wir nicht perfekt und machen Fehler. Das heißt aber nicht, dass man jede Patientin ernst nimmt und empathisch reagieren kann. LG
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