Frage im Expertenforum Impfen an Prof. Dr. med. Ulrich Heininger:

Meningokokken - wie lange hält der Schutz?

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

Prof. Dr. med. Ulrich Heininger
Leitender Arzt Infektiologie / Vakzinologie
Stellvertretender Chefarzt

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Frage: Meningokokken - wie lange hält der Schutz?

Maggy28

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Sehr geehrter Prof. Dr. Heininger, Ich habe einige Fragen bezüglich Meningokokken Impfungen. 1. Unser Sohn wurde im Alter von 13 Monaten mit dem Impfstoff NeisVac-C gegen Meningokokken C geimpft. Er ist jetzt inzwischen 8 Jahre alt. Leider kann ich keine Informationen zur Dauer des Impfschutzes finden. Ist davon auszugehen, dass er immer noch gegen Meningokokken C geschützt ist, oder sollten wir diese sicherheitshalber auffrischen lassen bevor wir in Urlaub fahren? Denn auch, wenn in diesem Alter das Erkrankungsrisiko geringer ist, möchte ich, dass er optimal geschützt ist. 2. Die Impfung gegen Meningokokken B hat er vor zwei Jahren bekommen. Gibt es hierzu irgendwelche Informationen, wie lange der Impfschutz anhält? Denn auch hier möchten wir eine eventuell notwendige Auffrischung nicht versäumen. 3. Unsere Tochter ist jetzt 2 Jahre und 8 Monate alt. Sie hat jetzt grade die erste Dosis der Meningokokken B Impfung (Bexsero) bekommen. Ist davon auszugehen, dass sich bereits nach der ersten Impfung ein gewisser, wenn auch nicht vollständiger Schutz gegen die Krankheit aufbaut? So, dass, sollte sie sich zwischen der ersten und der zweiten Impfung anstecken, eine eventuelle Infektion dann milder verlaufen würde? 4. Wir planen einen viertägigen Aufenthalt in einem Freizeitpark. Dort sind natürlich viele Kinder, große Menschenansammlungen vor den Attraktionen, etc. Wir überlegen daher beide Kinder vorher auch noch gegen Meningokokken A, W135 und Y zu impfen. Aus zeitlichen Gründen müsste diese Impfung, z.B. mit Menveo, bei unserer Tochter jedoch in einem sehr geringen Abstand zu der Impfung mit Bexsero erfolgen (nur wenige Tage nach Bexsero). Wäre das überhaupt möglich oder stören sich die beiden Impfstoffe gegenseitig? 5. Unsere Tochter hat vor einem Jahr und sieben Monaten bereits die Impfung gegen Meningokokken C erhalten. Ein Impfstoff wie z.B. Menveo beinhaltet diese C-Komponente ja auch nochmal. Würden wir sie damit “überimpfen”? Und wäre das gefährlich? 6. Welche Unterschiede gibt es zwischen Menveo und Nimenrix? Ist es egal, welchen der beiden wir nehmen, da beide Kinder schon älter als zwei Jahre sind? Oder ist einer besser verträglich als der andere? Bitte entschuldigen Sie den langen Tex und die vielen Fragen. Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen, M.F.


Prof. Dr. med. Ulrich Heininger

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Hallo, gerne. 1. Man muss davon ausgehen, dass die Schutzwahrscheinlichkeit im Laufe der Jahre zurückgeht. Dass e sin Deutschland bislang noch keine Empfehlung zur Auffrishcung gibt liegt wohl daran, dass das Erkrankungsrisiko sehr geirng ist. Eine Auffrishcung vor Auslandsreisen kann durchaus sinnvoll sein, vor allem wenn sie in eine Region mit höherem Krankheitsrisiko als bei uns führt. 2. Nein, bislang nicht, dafür sind die Erfahrungen (England ist Vorreiter) noch nicht lange genug. 3. Ja, man kann davon ausgehen, dass sich bereits nach der ersten Impfung ein gewisser Anteil der Geimpften schon gut geschützt ist. Dass man sie sich zwischen der ersten und der zweiten Impfung ansteckt ist so unwahrscheinlich selten, dass man nicht sagen kann ob eine eventuelle Infektion dann milder verlaufen würde. 4. Ja, das ist möglich ohne Sorge für gegenseitige Beeinträchtigung der beiden Impfstoffe. 5. Nein, man würde damit nicht “überimpfen” und gefährlich wäre das schon gleich gar nicht. „Überimpfen“ kennt man vor allem von tetanushaltigen Impfstoffen und führt „nur“ zu verstärkten Lokalreaktionen an der Impfstelle. 6. Mir sind keine relevanten Unterschiede der Verträglichkeit von Menveo und Nimenrix bekannt. Alles Gute!


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