Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dokotr, ich wohne in Paris und der franz. Kinderarzt meiner 5 1/2-jährigen Tochter hat mir jetzt zur Meningitis-c-Impfung empfohlen. Was halten sie von dieser Impfung ?? Ist sie wirklich erforderlich, kann sie eventuell schaden oder Nebenwirkungen haben?? Vielen Dank für Ihre Antwort, MFG Helena
Hallo Helena, Ich persönlich halte die Impfung gegen Meningokokken für sinnvoll, auch wenn sie bislang weder in Deutschland, noch in Frankreich (oder der Schweiz) allgemein empfohlen ist - wohl aber in den niederlanden, Grossbritannien, Teilen Spaniens... Ich halte sie deshalb für sinnvoll, weil sie eine sehr gefährliche (d.h. invasive) Infektionskrankheit (eitrige Hirnhautentzündung, Sepsis=Blutvergifting u.a.) verhindern kann. Leider ist es so, dass der beste Impfstoff (= mit höchster Schutzrate, und schon bei Säuglingen und Kleinkindern sehr effektiv) "nur" vor Infektionen durch Gruppe C Meningokokken schützt (sog. "Konjugatimpfstoff"). Die Gruppe-C-Meningokokken sind in Deutschland für etwa 30% der invasiven Meningokokkeninfektionen verantwortlich (in Frankreich in der gleichen Grössenordnung). Das relativ höchste Erkrankungsrisiko besteht im Säuglings- und Kleinkindesalter (gefolgt von den Jugendlichen) mit etwa 5 (Säuglinge) bzw. 2 (Kleinkinder) Gruppe C-Infektionen pro 100 000 Personen pro Jahr - also nicht gerade sehr häufig, aber wen es trifft, weiss man vorher eben nicht. Es gibt in Europa drei zugelassene MenC-Konjugatimpfstoffe. Ab dem 1. Geburtstag genügt eine einzige Impfung (davor 2-3 Dosen). Die Verträglichkeit ist sehr gut, die Schutzdauer bei Impfung nach dem 1. Geburtstag ist vermutlich lange, d.h. viele Jahre - ob wirklich lebenslang muss sich zeigen, das kann man heute noch nicht beantworten. Das gilt für alle drei verfügbaren C-Konjugatimpfstoffe. "Schaden" kann grundsätzlich jedes Medizinprodukt, jedoch ist bei bislang weltweit millionenfacher Anwendung dieser Impfstoffe kein Impfschaden bekannt geworden. Die üblichen, vorübergehenden und harmlosen Nebenwirkungen nach Impfungen treten auch bei dieser Impfung auf - mit ca. 5-10% aber nicht häufiger. Ich hoffe, Ihnen geholfen zu haben, und kann Sie nur darin bestärken, Ihre Tochter impfen zu lassen.! Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Vielleicht sollten Sie mal in die Fachinformation oder die Rote Liste schauen, da ist nämlich u.a. von Meningismus, neurologischen Auffälligkeiten, Krämpfen, Hyp- und Parästhesien, anaphylakt. Schock, Arthralgien und vielen anderen Nebenwirkungen die Rede! Bei einer Inzidenz von 1: 100.000 (2003,Angabe der SIKO), wovon nur 30 % auf Men.C fallen, einer Letalität von 6-12 % und einem Risiko für Folgeschäden von 15% (die ja vor allem Immungeschwächte betreffen)ergibt sich ein Gesamtrisiko von 7.5:10Mio.-was das reale Impfrisiko bei weitem unterschreiten dürfte!!! Sie sollten lieber in Ihren Äußerungen verdeutlichen, daß es sich bei der Men.C um eine Indikationsimpfung handelt! Als Mitglied der STIKO sollten Sie hier rein wissenschaftlich argumentieren und nicht Ihre persönliche Meinung zum besten geben!
Hoppla, 1. Die Folgeschäden betreffen durchaus primär gesunde Menschen, und nicht solche mit Immunschäden 2. Die STIKO sagt: "Neben den von der STIKO empfohlenen Impfungen sind auf der Basis der existierenden Impfstoff-Zulassungen weitere „Impfindikationen“ möglich,... die aber für den Einzelnen seiner individuellen (gesundheitlichen) Situation entsprechend sinnvoll sein können. Es liegt in der Verantwortung des Arztes, seine Patienten auf diese weiteren Schutzmöglichkeiten hinzuweisen. Insofern hindert auch eine fehlende STIKO-Empfehlung den Arzt nicht an einer begründeten Impfung." (nachzulesen unter www.rki.de) Alles Gute!
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