Nutzerin-2022
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger! Ich bin derzeit schwanger, mit ET Ende August. Bislang wurde ich sechsmal gegen COVID geimpft. Die fünfte Impfung erfolgte Mitte Sept. 2023, gegen Ende meiner ersten Schwangerschaft, ich habe sie damals gut vertragen. Trotz jener Impfung habe ich mich Anfang Jänner 2024 [zum ersten und bisher einzigen Mal] mit Corona infiziert und es hat mich unerwartet heftig erwischt, die Antigentests waren mind. 12 Tage lang positiv und ich hatte mehrere Tage Fieber, das ich ab 39,5 Grad gesenkt habe. Auch meinen Partner habe ich angesteckt, den es aber nur sehr mild erwischt hat, und meinen damals 10 Wochen alten Sohn wsl. auch, denn er hat einen Tag lang fast nur geschlafen. Wir waren deshalb mit ihm beim Kinderarzt, welcher vor Ort einen Antigentest bei ihm durchgeführt hat, der zwar negativ ausgefallen ist, aber der Arzt meinte, es wäre dennoch sehr wahrscheinlich, dass es sich bei unserem Sohn auch um eine Coronainfektion handeln würde. Bis auf den schläfrigen Tag hatte er zum Glück keine nennenswerten Symptome. Nun stelle ich mir zwei Fragen: 1) Macht es Sinn, sich wieder gegen Ende der Schwangerschaft gegen COVID impfen zu lassen? Geht man nach wie vor davon aus, dass für das Neugeborene dadurch ein Nestschutz besteht? Kann ich damit rechnen, dass es mich ohne die Impfung vier Monate zuvor noch heftiger als ohnehin schon erwischt hätte? (Zuletzt wurde ich 2,5 Monate vor dieser Schwangerschaft, Anfang Sept. 2024 geimpft. Ich könnte also nur einen Abstand von ca. 10-10,5 Monaten zu jener Impfung einhalten, wenn ich mich in dieser Schwangerschaft wieder impfen lassen würde, wäre das ein Problem?) 2) Würden Sie raten, Babys/Kleinkindern die Grundimmunisierung gegen COVID zukommen zu lassen? Ich weiß, dass es eine offizielle Empfehlung von irgendeiner Stelle gibt, die sinngemäß besagt, dass jeder, der noch nicht drei Viruskontakte hatte, durch Impfung dafür sorgen sollte, auf drei Kontakte zu kommen. Ist hier mit "jeder" nur Erwachsene gemeint oder auch Babys/Kleinkinder/Kinder? Auf die Frage, ob sie empfehlen würden, meinen Sohn impfen zu lassen, habe ich von Kinderärzten leider ganz widersprüchliche Antworten bekommen - unser Kinderarzt führt die Impfung nicht durch und rät daher auch nicht dazu, aber ein anderer Kinderarzt, bei dem wir einmal waren, hat gemeint, dass die COVID-Impfung für Babys und Kleinkinder (fast) genauso wichtig wäre wie die gegen Influenza und er dazu raten würde. Unser Kind (nun bald 1,5 Jahre alt) hat keine bekannten Grunderkrankungen, fällt in dieser Hinsicht also nicht in eine Risikogruppe. Ich kenne die Datenlage leider zu wenig, um einschätzen zu können, ob die Vorteile der Impfung in diesem Alter die möglichen Risiken (ganz seltene Nebenwirkung des Multiorganversagens oder die der Herzmuskelentzündung - kommt diese überhaupt bei so jungen Burschen vor?) übersteigen. Dabei wäre ein Grund für die Impfung für mich vor allem der Schutz vor Long COVID, welches wohl auch derart junge Kinder betreffen kann(?). Und wäre die Geburt des zweiten Kindes noch ein zusätzlicher Grund, das erste Kind immunisieren zu lassen, damit es das jüngere nicht anstecken kann oder verlaufen COVID-Infektionen bei Neugeborenen und jungen Säuglingen immer so mild wie wir es erlebt haben? Oder ist eher davon auszugehen, dass es der durch die Impfung in der Schwangerschaft gegebene Nestschutz war, der dazu geführt hat, dass unser erstes Kind kaum Symptome hatte? Ich weiß, Sie können hier keine definitiven individuellen Empfehlungen geben, darum habe ich unsere Situation auch nicht geschildert, um eine ganz individuelle Empfehlung zu erhalten, sondern um darzulegen, in welche Personen- und Risikogruppen wir fallen, damit Sie Ihre Einschätzung geben können, wie die generelle Empfehlung in solchen Fällen lautet oder was die Datenlage als Für und Wider für diese Alters- und Personengruppen hergibt. Um eine solche Einschätzung möchte ich Sie höflich ersuchen, da ich selbst überhaupt keinen Überblick über inzwischen vorhandene Studien habe und nichts falsch machen möchte. Herzlichen Dank im Voraus!
Hallo Oh, das ist eine sehr spezifische indivduelle Situation bei der der Disclaimer greift. (siehe unten: "In diesem Forum können nur allgemeine Informationen zum Inhalt der Fragen gegeben werden. Die Antworten sind unverbindlich und können aufgrund der räumlichen Distanz keinesfalls eine Diagnose oder Beratung für den Einzelfall darstellen oder einen Arztbesuch ersetzen.") und da shabe SIe ja auch erkannt. Die COVID-19 Impfung ist für bestimmte Personen empfohlen, im jeweiligen Land (ich vermute Sie leben in Österreich weil Sie das Wort "Jänner" gebrauchen") giubt es teils abweichende EMpfehlungen. Was zeigt, dass man die verfügbaren Daten zur IMpfung und Risiken der Krankheit durchaus unterschiedlich beurteilt. Ganz allgemein geantwortet deshalb: Kinder erkranken weniger schwer an COVID-19 als Erwachsenen und ohne Grundkrankheiten erst Recht. Deshalb ist zumidnest in Deutschland und der Schweiz die IMpfung für diese derzeit nicht empfohlen. In der Shcweiz nicht einmal bei Grundkrankheiten - selbst dann erst ab Alter 16 JAhre. Das heisst aber nicht, dass man nicht trotzdem über die allgemeinen Empfehlungen hinaus den Impfschutz für sich persönlich bzw. seine Kinder (im Rahmen der Verfügbarkeit und Zualssung von COVID-19 Impfstoffen) wünschen kann (ggf selbst bezahlt). Nestschutz gegen COVID-19 wird bei uns nicht mehr als wichtig erachtet, so dass für gesunde Schwnagere keine IMpfempfehlung besteht (es sei denn sie hatten noch nicht die genannten 3 Antigenkontakte). Für viel wichtiger, das sei hier erwähnt, erachteich den Impfschutz für Schwangere und ihre Kinder zB gegen Keuchhusten. Das alles muss aber jede und jeder für sich selbst entscheiden, mit Beratung durch eine Aerztin/Arzt des Vertrauens. Alles Gute!
Nutzerin-2022
Danke für das Lesen meiner ausführlichen Frage und Ihre Antwort dazu!
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