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Drs. Almut Haegele & Jacques-Emmanuel Schaefer Schimmelreiterweg 69 D-70567 Stuttgart >Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Heininger, > >unsere Tochter ist bald 12 Wochen alt und wir haben vor, sie nach den >üblichen Empfehlungen (STIKO) impfen zu lassen. Allerdings sind wir uns >bezüglich des 6-fach Impfstoffes unsicher, da es Impfausfälle gegeben haben >bzw. die Verträglichkeit weniger gut als die des 5-fach Impfstoffes sein >soll. Können Sie das bestätigen? Macht es ggf. Sinn, den 5-fach Impfstoff >und ergänzend den HepB-Impfstoff zu injizieren? Oder, ist es nicht auch >vertretbar, die HepB-Impfung bei einem Kind, das in der der westlichen Welt >unter geregelten Verhältnissen aufwächst, erst im Alter >14 J. >durchzuführen? Wir sind beide Ärzte und haben uns erst während des >Medizinstudiums gegen HepB impfen lassen. > >Mit freundlichen Grüßen, > >Almut Haegele > > >Drs. Almut Haegele & Jacques-Emmanuel Schaefer > >Schimmelreiterweg 69 > >D-
Sehr geehrte Frau Dr. Haegele, grundsätzlich befürworte ich die frühe Hepatitis-B-Impfung shcon im Säuglingsalter, am besten (um Injektionen zu sparen) als 6-fach-Kombinationsimpfung (3 Dosen im 1. und eine 4. Dosis im 2. Lebensjahr). Aus folgenden Gründen (Zitat aus meinem "Handbuch Kinderimpfung, Hugendubelverlag): Hepatitis B ist eine gefährliche Viruskrankheit Die Viren werden direkt durch Blut oder Genitalsekrete bei intimen Körperkontakten übertragen. Andere Körpersekrete (z.B. Muttermilch, Speichel) sind wesentlich weniger ansteckend Je jünger man bei Infektion ist, desto seltener kommt es zu einer Gelbsucht. Viele Infektionen in der Kindheit verlaufen daher unbemerkt, bei Jugendlichen und Erwachsenen gehen jedoch 90% der Infektionen mit Gelbsucht einher Andererseits verläuft die Hepatitis B um so häufiger chronisch, je jünger man bei Infektion ist: bei Säuglingen in 90%, bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in etwa 10% aller Fälle Die chronische Hepatitis B kann nur schwierig und ohne sicheren Erfolg medikamentös behandelt werden Gefürchtete Spätfolgen der chronischen Hepatitis B sind Leberzirrhose und Leberzellkrebs. Die meisten dieser Komplikationen enden tödlich Die Impfung bietet einen zuverlässigen Schutz! Ca. 20% aller Hepatitis B-Infektionen in unserer Region vor dem Jugendlichenalter auftreten und dabei ist der Uebertragungsweg meistens unbekannt (NICHT die "üblichen" Risikofaktoren!). Um das zu verhindern, muss man sehr früh die Hepatitis B Impfung durchführen. Die Wirksamkeit der Hepatitis B Impfung ist ausgezeichnet. Je jünger der Impfling ist, desto grösser ist die Schutzrate. Sie beträgt bei Impfung im Säuglingsalter ca. 90-95%, bei Erwachsenen bis zu 90%. Die Impfung bietet einen sehr guten und vermutlich lebenslang anhaltenden Schutz. Richtig, es gab einen 6-fach-Impfstoff, der mittlerweile vom Markt genommen wurde, bei dem die Langzeitwirksamkeit nicht gesichert war; der verbliebene 6-fach-Impfstoff ist davon nicht berührt. Auch ich wurde erst im Medizinstudium gegen HepB geimpft, meine Kinder dagegen schon als Säuglinge. Die Alternative 5-fach und HepB separat ist möglich, macht aber aus meiner Sicht keinen Sinn. Beste Grüsse! (PS: Sie brauchen Ihre Personalien incl. Adresse hier nicht angeben)
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