Juliayak
Hallo,
gestern war eine Freundin zu Besuch. Wir beide pumpen unsere Muttermilch ab. Leider haben wir die selben Flaschen. Mein Baby hat ein paar schlücke von ihrer Muttermilch getrunken bis uns das ganze aufgefallen ist. Erstmal haben wir garnicht drüber nacht gedacht. Jetzt das große erwachen meine Freundin ist Hep B positiv! Dies wurde im Mai bei der Geburt festgestellt. Wird Hep B über die Muttermilch übertragen? Ich bin direkt in die Kinderklinik gefahren mit der Hoffnung mein Kind bekommt eine aktiv passiv Impfung. Die Ärztin dort meinte das man erstmal nichts macht. Was genau kann ich jetzt machen um festzustellen ob mein Kind sich angesteckt hat? Würde eine Impfung nach 12 Std noch etwas bringen? Leider kann mir keiner eine richtige Antwort auf meine Fragen geben.
Ganz liebe Grüße
Zunächst ist wichtig zu klären, was "positiv" bedeutet. Ist das Hepatitis B-Antigen postiv oder die Antikörper? Wenn das Antigen positiv ist, gilt folgende Empfehlung des Robert Koch Instituts, der ich mich nur anschließen kann: Laut Mutterschaftsrichtlinie ist bei allen Schwangeren nach der 32. Schwangerschaftswoche, möglichst nahe am Geburtstermin, das Serum auf HBsAg zu untersuchen. Ist das Ergebnis positiv, dann ist bei dem Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt, d.h. innerhalb von 12 Stunden, mit der Immunisierung gegen Hepatitis B zu beginnen. Dabei werden simultan die erste Dosis Hepatitis B (HB)-Impfstoff und HB-Immunglobulin verabreicht. Die begonnene HB-Grundimmunisierung wird einen Monat nach der ersten Impfung durch eine zweite Impfung und frühestens fünf Monate nach der 2. Impfung durch eine dritte Impfung vervollständigt. Nach Abschluss der Grundimmunisierung ist eine serologische Kontrolle erforderlich. Bei Muttermilch ist die Situation etwas anders. Das Europäische Institut für Stillen und Laktation schreibt: Es wurde zwar das HBsAg in der Muttermilch gefunden, es gibt aber keine Übertragung auf diesem Weg: Obwohl eine Übertragung via Muttermilch theoretisch möglich wäre, zeigen Untersuchungen, dass es keinen Unterschied bezüglich der Serokonversionsraten zwischen gestillten und nicht gestillten Säuglingen gibt. Fazit: Die Zurückhaltung der Kollegin bei der Impfung ist nachvollziehbar und entspricht dem aktuellen Kenntnisstand.
Juliayak
Im Mutterpass meiner Freundin ist bei postiv ein Kreuz. Ihr eigenes Kind wurde direkt passiv und aktiv geimpft nach der Geburt. Sie selber hatte keine Untersuchung weil sie einfach nicht zum Arzt gegangen ist. Sie hat jetzt erst einen Termin am Dienstag zur Blutentnahme. Aber das hilft mir für mein Sohn leider nicht weiter ob mein Kind durch ihre muttermilch infiziert worden ist. Kann ich jetzt einfach nur abwarten oder die hep b Impfung vorziehen? LG Julia
Ich würde jetzt einfach abwarten, da der Zeitraum von 12 Stunden, in dem man die sog. Simultanimpfung machen müsste, sowieso überschritten ist. Also reguläre Impfung laut Impfplan.