Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Kopfhaut...

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Kopfhaut...

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Hallo Frau Höfel, hallo Mädels ! Mein Sohn ist jetzt 6 Wochen alt. Seit par Tage hat bei ihm angefangen dass seine kopfhaut "abgeht" Weiss ich nicht wie das genau heisst, sie wissen schon bestimmt was ich meine, diese Schuppen! Ich habe mal gehört das man es in Öl einweichen muss, und dann vorsichtig mit Fingernägel abkratzen. Ist das wahr, oder gibts da eine andere Möglichkeit das runterzukriegen??? Danke für ihre Antworten, liebe Grüsse Gabriella


Martina Höfel

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Liebe gabriella, Milchschorf ist die Bezeichnung für eine fettige, gelbbraune Schuppenschicht, die sich bei Säuglingen auf der Kopfhaut bilden kann. Die Erkrankung ist nur vorübergehend und völlig ungefährlich. Milchschorf ist keine einheitliche Erkrankung. Seine Ursache ist unbekannt, meist ist er einfach eine vorübergehende Störung der Haut im Neugeborenen- und frühen Säuglingsalter. Wahrscheinlich kann er auch durch die Veranlagung zu verschiedenen Hautkrankheiten (z. B. atopische Dermatitis, Psoriasis) ausgelöst werden. Der Milchschorf entsteht durch eine Überproduktion der Talgdrüsen der behaarten Kopfhaut, allerdings dürften andere Faktoren - z. B. eine Besiedlung mit bestimmten Mikroorganismen - ebenfalls eine Rolle spielen. Ich würde empfehlen, den Kopf gut eine Stunde vor dem Waschen oder Baden reichlich einzuölen , um damit die Kruste aufzuweichen und dann sanft waschen und trocken rubbeln, vorsichtig Bürsten oder kämmen ohne die Haut zu kratzen. So geht dann Mal für Mal eine Schicht der Schuppen weg. Falls der oben genannten Ratschlag innerhalb von zwei Wochen nicht hilft, und/oder das Baby im Gesicht bzw. auf dem Körper Schuppen hat, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser verschreibt dann neben einer intensiveren medizinischen Hautpflege eventuell folgende Medikamente: eine Salbe mit geringem Kortisongehalt oft in Verbindung mit einem Mittel gegen Pilze (Antimykotikum), z. B. Ketoconazol In seltenen Fällen kann sich diese Dermatitis (Hautentzündung) im Gesicht und auch weiter auf dem Körper ausbreiten, besonders im Windelbereich, der Leistengegend oder in den Achselhöhlen. Spätestens dann sollte ein Arzt konsultiert werden. Milchschorf ist eine vorübergehende Erscheinung und stellt keinen Grund zur Besorgnis dar. Mit der Zeit heilt er von selbst aus. Allerdings können sich im späteren Leben eventuell zugrundeliegende Hautkrankheiten manifestieren. Liebe Grüße Martina Höfel


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