Frage: Eine Frage..

Hallo Frau Angerstein, sie schreiben und beantworten die vielen Fragen so nett das ich einfach nun auch ihren Rat in anspruch nehmen möchte. Hab vor 3 Monaten unser drittes Kind per KS entbunden.Leider mußte er 4 wochen früher geholt werden weil bei mir immer wieder starke Blutungen unklarer Genese aufgetaucht sind.Man muß dazu sagen das es sehr dramatisch war als die Blutungen ca eine Woche vor dem Kaiserschnitt daheim los gingen. Mein Mann ist seit dieser Zeit (man kann wirlich sagen) traumatisiert.Diese Blutung dann die ungewisse Zeit danach was los ist und ob es dem Baby gut geht und die Sorge um mich sind nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Mußte dann nach der Blutung in der Klinik bleiben wo dann einige Tage später erneut eine starke Blutung auftrat.Wir entschieden uns daraufhin für einen Kaiserschnitt (die Ärzte wollen lieber eine normale Entbindung versuchen). Während der Kaiserschnittes in Spinaler kam es zu Komplikationen.Es wurden große Wanddefekte an verschiedenen Stellen an der Gebärmutterschleinhaut entdeckt die von meinen vorhergegangenen 3 Ausschabungen (wegen Plazentgewinnungsstörungen) stammen mussten.Die Gebärmutter kontrahierte sich nicht und ich war kurz davor zu verbluten.Nur mit äusserster Mühe gelang es den Ärzten mich und meine Gebärmutter zu retten.Ansonsten lief aber das volle Programm,Bluttransfusion,Intensivstation,Drainagen,starke Schmerzen....Die Ärzte sagten auch meinem Mann das die erste Nacht kritisch sei und man abwarten musse. Mir gings wirklich, und das geb ich offen zu, schlecht.Mein Mann hat gelitten wie ein Hund. Gott sei Dank ging es unserem kleinen bestens und bis heute hat er trotz seines verfrühten starts keinerlei Probleme. Nach 4 Tagen Intensiv wurde ich auf normalstation verlegt .Ich hab die Zähne zusammen gebissen und bin nach 6 Tagen aus der Klinik raus.Ich wusste das mich mein zwei Mädels und mein Mann daheim brauchten. Langsam hab ich mich von all den strapazen erholt.Rein Körperlich bin ich fast wieder hergestellt ,nur die Seele leidet noch etwas. Die Ärzte sagen mir damals das wir keine weiten Kinder mehr planen sollen und genau da liegt der Hund begraben. Dieser Satz macht mir einfach zu schaffen.Ich weiß es klingt blöd aber es ist was anderes wenn man sich selber entscheidet mit den Familienplanung fertig zu sein als wenn man gesagt bekommt KEINE WEITEREN KINDER! Mein Mann hat mit demTthema Kinder abgeschlossen.Ich aber nicht!! Bin ich unvernünftig wenn ich mir nochmal Nachwuchs vorstellen könnte trotz dieser schlimmen Zeit.Nicht jetzt aber vielleicht in ein paar Jahren. Helfen sie mir.Wie sehen sie diese Geschichte.

Mitglied inaktiv - 04.03.2010, 19:49



Antwort auf: Eine Frage..

Liebe Riesenkrakin! Ich habe Ihre Geschichte gelesen und möchte mir Zeit für die Beantwortung nehmen. Aus diesem Grund werden Sie erst morgen eine Antwort von mir lesen... Herzliche Grüße zur Nacht! Silke Angerstein. P.s. Vielen Dank Ihrer einleitenden Worte...

Mitglied inaktiv - 04.03.2010, 21:27



Antwort auf: Eine Frage..

Liebe Riesenkrakin! Erst einmal bitte ich Sie um Entschuldigung für die verspätete Antwort! Ich kann Ihre Ängste und Gedanken infolge Ihrer Erlebnisse gut verstehen! Leider ist es für mich, die nicht am Geschehen beteiligt war, schwer darauf zu antworten... Wäre ich Ihre betreuende Hebamme vor Ort, würde ich Sie und Ihren Partner ermutigen, die Geburtsklinik, die betreuende Hebamme und Ärzteschaft aufzusuchen und um ein Gespräch zu bitten. Es ist so wichtig, dass Sie und Ihr Partner das Erlebte "nacharbeiten", damit es nicht als "Last" zwischen ihnen steht und sie es irgendwann einmal als "o.k. es gehört zu unserer Lebensgeschichte, belastet uns aber nicht mehr" sehen können... Wie Sie Ihre Gebärmutter und Ihre Geburtssituation schildern, würde auch ich Sie bestärken, sich an Ihren bereits geborenen Kindern zu freuen und aus medizinischer Sicht von einer weiteren Schwangerschaft Abstand zu nehmen- so schwer es ist! Aber wenn ihre Gebärmutter vernarbt ist, kann es im Falle einer weiteren Schwangerschaft von "Einnistungsstörungen", zu Frühgeburtsbestrebungen, Plazentagewinnungsstörungen bis hin zur erneuten Atonie (starke Blutungen nach der Geburt) kommen, da sich die Gebärmutter an den vernarbten Stellen und um diese herum nicht zusammenziehen kann und somit die Blutgefäße nach der Plazentageburt nicht "zusammengeschnürt" werden können. Und leider hilft dort auch keine "Zeit des Heilens" - ihre Gebärmutter bleibt vernarbt... Ich würde Ihnen gern etwas anderes schreiben- aber das kann ich nicht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Fokus auf Ihre bereits geborenen Kinder legen und sich an Ihnen erfreuen und dankbar für jedes einzelene Kind sind (was Sie auch sicher sein werden! :-) ) Schenken Sie Ihren Kindern all Ihre Mutterliebe- durch eine weitere Schwangerschaft würden Sie vielleicht riskieren, ihnen diese auch weiterhin schenken zu können... Sind Sie noch in Hebammenbetreuung und haben Sie Vertrauen zu ihr?! Dann rufen Sie sich doch noch einmal an und bitten um ein Gesprächstermin- denn gerade in Ihrer Situation hilft meist eine Gesprächsbegleitung... Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Liebe! Silke Angerstein

Mitglied inaktiv - 07.03.2010, 14:46