Anja_L
Guten Tag, bei der Geburt meines Sohnes trat während der Austreibungsphase ein Geburtsstillstand ein. Der Mumu war vollständig eröffnet, die Fruchtblase geplatzt. Ich hatte eine PDA und einen Wehentropf, die Wehentätigkeit war daraufhin sehr gut, aber mein Sohn kam nicht über den Beckeneingang hinaus. Den Grund für den Stillstand kenne ich nicht (im OP-Bericht steht dazu nichts), die Kosten für das Ausmessen des kleinen Beckens per MRT übernimmt die Kasse nicht, laut der Geburtsklinik sei das generell nicht üblich und notwendig, weil die Messungen nie ganz genau seien. Ich möchte sehr gerne ein zweites Kind und ungerne wieder einen KS erleben, wie stehen meine Chancen? Ich muss dazu sagen, dass ich ein Geburtstrauma erlitten habe, unter dem auch mein Sohn leiden musste (konnte nicht stillen). Kann man das Verhältnis des Babykopfes und meines Beckens in der späten Schwangerschaft nicht auch per Ultraschall ermitteln?
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, da bei der Frage, ob ein Kind durch das mütterliche Becken passt, sowohl Größe und Form des Beckens als auch die Größe des Kindes eine Rolle spielt und es außerdem unter der Geburt zu einer Formänderung des kindlichen Kopfes zur Anpassung an den Geburtskanal kommt, ist es zur Diagnose eines Mißverhältnis nicht ausreichend einfach das Becken mit einem Beckenzirkel zu vermessen, was eine einfache und bei einer ambulanten Vorstellung problemlos durchführbare Untersuchung wäre. Ein verengtes Becken mit auffälligen Beckenmassen ist heute auch sehr selten die Ursache eines Mißverhältnisses. Öfter ist es ein grosses Kind. Aber auch das Vermessen des Kindes alleine kann ein Mißverhältnis nicht sicher vorhersagen. Es gibt Frauen, die bekommen 4500g schwere Kinder ohne Probleme und andere bei denen tritt ein 3500 g schweres Kind nicht ins Becken ein, weil eben das Becken zu eng oder die Form des Beckens die Ursache ist. Eine Röntgenuntersuchung, die sowohl Becken als auch Kind darstellen kann ist wegen der Strahlenbelastung nicht angezeigt. Die beste Vorhersage eines Mißverhältnis kann heute mit Hilfe einer Kernspinuntersuchung getroffen werden, die es ermöglicht mütterliches Becken und Kind ohne Strahlenbelastung zu vermessen. Es gibt aber auch hier zwei Haken. Zum einen ist diese Untersuchung so teuer, dass keine Krankenkasse sie zur Beantwortung dieser Frage bezahlt, zum andern berücksichtigt auch diese Methode nicht die Dynamik der Geburt, bei der es eben zu einer Formanpassung des Kopfes an den Geburtskanal kommt. Letztendlich wird man die Diagnose Mißverhältnis also erst aus dem Geburtsverlauf ableiten können. Wenn man weiß, dass das Kind sehr gross (US-Untersuchung) oder das mütterliche Becken sehr eng (Größe der Mutter, Beckenmaße) ist, dann wird man bei einem Geburtsstillstand (Kopf tritt auch unter Wehen nicht in das Becken ein) die Diagnose Mißverhältnis stellen und die Entbindung durch einen Kaiserschnitt beenden. Der Grund für den Geburtsstillstand muss im Übrigen kein Missverhältnis gewesen sein, es kann auch eine Einstellungsanomalie des Kopfes oder eine Wehenschwäche gewesen sein. Die Sectioraten der einzelnen Kliniken können Sie in etwa aus dem Qualitätsbericht der Kliniken auf den jeweiligen Internetseiten erfahren. Allerdings kann man nur davor warnen aus solchen Daten Rückschlüsse auf die Qualität der geburtshilflichen Arbeit zu ziehen. So werden z.B. große Zentren mit einem hohen Anteil an Risikogeburten auch eine hohe Kaiserschnittrate haben. Ich kann Ihnen nur raten, dass Sie sich zur Geburtsplanung in Ihrer Geburtskliniok vorstellen und dort vor Ort Ihren Wunsch nach vaginaler Geburt besprechen. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
Anja_L
Und eine weitere Frage habe ich: Wie finde ich eine Entbindungsklinik mit sehr geringer KS-Rate? Gibt es da Tabellen/Auflistungen oder muss ich bei jeder Klinik gesondert nachfragen?
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