Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Theophyllin

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Theophyllin

Mitglied inaktiv

Guten Abend Dr. Jorch, mein Sohn wurde heute in ein anderes Krankenhaus, näher am Heimatort, auf eine neonatologische Station verlegt. Bis heute hat er Theophyllin 4 mal täglich bekommen. Zum einem für die Atemstimulierung und zum anderen, hauptsächlich, für seine BPD. Die Ärzte in dem neuen Krankenhaus wollen ihm jetzt einmal 0,8 ml Coffeincitrat geben. Dagegen habe ich mich aber erstmal erfolgreich gewehrt. Nun meine Frage: Gibt es eine plausible Erklärung dafür, warum die Ärzte ihn jetzt plötzlich auf ein neues Medikament umstellen müssen (wollen). Er war jetzt so toll auf die Medikamente eingestellt, das ich darin nicht unbedingt einen Sinn sehe. Soll ich mich weiter dagegen wehren oder soll ich die Ärzte "machen" lassen. Dann noch eine andere Frage, wie oft sollte Frühchen Neorecormon gespritzt werden? Ich dachte 1 mal wöchentlich wäre ausreichend genug. Er soll es jetzt 2 mal wöchentlich bekommen. Yannic ist in der 24 SSW geboren, hatte 835 Gramm und ist jetzt 10 Wochen alt und wiegt 1700 Gramm. Er hat sich in den letzten 2 Wochen richtig schön stabilisiert. Bis zum 12.01. war er noch intubiert. Vielen Dank im vorraus. Ich werde Ihnen jetz bestimmt öfter schreiben. Anne


Zur Atemstimulation ist eigentlich Coffein das bessere Medikament, weil es weniger Schwankungen bei der Verstoffwechselung im Körper zeigt als Theophyllin. Bei der Erweiterung der Bronchien (BPD?) ist Theophyllin wirksamer, allerdings weniger wichtig als Sauerstoffgabe, sekretfördernde Maßnahmen und Pulmocort. Coffein kann gut oral gegeben werden, Theophyllin wird meistens injiziert. Neorecormon (Erythropoetin) wird gegeben, um die Blutbildung anzuregen. 2 wöchentliche Dosen sind wirksamer als eine. Suzmma summarum: Es kann durchaus sein, daß die beiden Vorschläge der neuen Klinik berechtigt sind. Das hängt letztlich von der klinischen Situation (die ich nicht genau kenne), aber auch von der Einstellung der Ärzte ab. Abwegig sind aber die Vorschläge jedenfalls nicht.


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