Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, es geht wiedermal um Lilian, geb. am 7.4.2004 mit 365 gr. in der 26+2 Woche. Lilian wiegt inzwischen 1660 gramm und ist knapp 41 cm groß. Sie wird alle zwei Tage gewogen, dabei hat sie manchmal 50 gramm zugenommen, manchmal aber auch nichts. Die Ärzte meinen, daß sie zu langsam wächst und ihre Nahrung nicht richtig verwerten kann, haben aber auch keine Idee, woran das liegen kann. Zu ihrer Vorgeschichte: ca. 4 Wochen nach ihrer Geburt hatte sie eine Ductus-OP, vor etwa 3 Wochen ein Augen-OP (Laser) an beiden Augen. Beide hat sie gut überstanden. Sie hatte insgesamt vier leichte Infektionen, die mit Antibiotika behandelt wurden. Außerdem hatte ihre Leber/Galle eine Funktionsstörung, die sich inzwischen aber wieder gebessert hat. Lilian erhält 6 x täglich 48 ml. Milchnahrung. Im Vergleich zu anderen gleichaltrigen Frühchen wirkt sie ehrer zierlich. Ihre Gliedmaßen sind kürzer, der Knochenbau feiner und Schulter und Brustkorb schmaler. Ein Chromosomen-Test hat keinerlei Auffälligkeiten erbracht. Lilian war zunächst ca. 4-5 Wochen intubiert und wurde danach noch ca. 4 Wochen per C-PAP beatmet. Der Sauerstoffbedarf war weitestgehend 21%, nur während der jeweils ersten Wochen und nach den Operationen höher (z.T. bis 40%) Woran kann es Ihrer Ansicht nach noch liegen, das Lilian nicht so wächst, wie es sein sollte ? Gestern wurde dann in der Klinik ein Gehörtest gemacht, der ein Hörvermögen von ca. 37% als Ergebnis hatte. Bisher hatten wir den Eindruck, dass sie sehr gut hört, weil sie sofort reagierte, wenn wir im Zimmer gesprochen haben. Sie richtete sogar ihre Augen in meine Richtung, wenn ich mich am ganz anderen Ende des ca. 7 m langen Raumes mit anderen Eltern unterhalten habe. Seit der Augen-OP sind solche Reaktionen nur noch eingeschränkt vorhanden. Im Anschluss an die Augen-OP hatte sie eine leichte Infektion, die ca. 8 Tage mit Antibiotika behandelt wurde. Der Kinderarzt,der den Hörtest durchgeführt hat, meinte, dass dieser Test noch nicht sehr aussagekräftig sei, weil er nich bei völliger Stille im Raum durchgeführt wurde und es sich nur mal um einen Test handele, der zeigen soll, ob eine weitere Überwachung nötig ist. Außerdem könne es durchaus sein, dass die Gehörgänge lediglich verstopft seien. Auch hier interessiert mich Ihre Meinung dazu, insbesondere auch statistische Werte hinsichtlich der Prognose aufgrund Erfahrungen mit vergleichbaren Kindern. Ich hoffe, meine Fragestellung ist für dieses Forum nicht zu komplex und würde mich über Ihre Antwort sehr freuen. Herzlichen Dank bereits jetzt. Jürgen
Sie haben nicht erwähnt, welcher Hörtest vorgenommen wurde. Jedenfalls scheint Ihr Kind nicht taub zu sein. Ich empfehle, den Hörtest zu wiederholen und möglichst eine objektive Testmethode anzuwenden (OAE oder BERA). Dauerhafte Wachstumsprobleme haben manche Frühchen, besonders solche mit gleichzeitiger pränataler Dystrophie (verminderte Gewichtszunahme bereits vor der Geburt), die ja bei Ihrem Kind auch vorgelegen hat (365 g mit 26 SSW). Mit 3-5 Jahren kann erwogen werden, ob eine Behandlung mit Wachstumshormonen in Frage kommt.
Mitglied inaktiv
Ich muss meine o.a. Frage etwas korrigieren, und zwar wurde nicht ein Resthörvermögen von 37 % festgestellt, sondern lediglich, dass Lilians Hörvermögen auffällig ist. Die 37% bezeiehen sich auf die vorhandenen Nebengeräusche bei der Messung.
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