Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Sauerstoffmangel

Frage: Sauerstoffmangel

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Lieber Prof. Jorch; eine Frage habe ich noch an Sie. Mein Kleiner (27.Woche; 845 g, jetzt 4,5 Monate) hatte bei der Geburt einen Nabelschnur-PH-Wert von 7,21 und keine Komplikationen wie Gerhirnbluten. Allerdings schwankte die Sauerstoffsättigung in den ersten 4 Wochen seines Lebens beträchtlich. Leon brauchte nie besonders viel zusätzlichen Sauerstoff, allerdings konnte es sein, dass innerhalb weniger Sekunden die O2-Sättigung von 95 runter auf 28 ging. Es ging pausenlos rauf und runter, und eben mehrfach täglich auch ganz tief runter. Man sagte mir, für solch frühe Frühchen sei das ganz normal, ich solle mir mal keine Sorgen machen, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein kleines Gehirn das problemlos kompensieren kann. Bisher ist Leon neurologisch weitgehend unauffällig, kann ich davon ausgehen, dass die Sättigungsabfälle ihn nicht grossartig geschädigt haben? Lieben Gruss Gerda


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Der Nabelarterien-pH ist vollkommen normal. Die SO2-Schwankungen sind häufig nicht vermeidbar und wahrscheinlich harmlos. Man weiß allerdings heute noch nicht genau, ob sie bei der Entstehung der ROP (Netzhauterkrankung bei Frühgeborenen) und PVL (Hirnnarben durch Minderdurchblutung) eine Rolle spielen. Bei allen Überlegungne muß man bedenken, dass im Mutterleib das kindliche Gehirn auch nur 22 mmHg Sauerstoff bekommt. Der Sauerstoffgehalt des Blutes scheint also nicht der wichtigste Wert zu sein, sondern eher die Durchblutung des Hirns.


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