Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Sagittalnahtsynostose Op notwendig?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Sagittalnahtsynostose Op notwendig?

Melani84

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Hallo Herr Prof. Dr. med Jorch, unser Sohn wurde 12 Wochen zu früh geboren, hat soweit alles gut überstanden, keine körperlichen Probleme. Ist mittlerweile 4 Monate alt. Das Einzige, was uns Sorgen macht, ist seine Kopfform. Es wird eine Sagittalnahtsynostose vermutet. Wir waren bei der Kinderärztin, die uns zur Kinderneurochirugin überwiesen hat. Diese will sich den Kleinen in ein paar Wochen nochmal anschauen, um zu sehen, ob die Naht wirklich zu ist. Wenn es so wäre, haben uns beide Ärztinnen zu einer OP geraten. Frage ist, ob eine OP wirklich unumgänglich, wenn der Kopf weiter wächst? Kann es zu sehr schlimmen Komplikationen bei so einer OP kommen? Es geht ja, so wie es verstanden haben, "nur um eine ästhetische" OP. Wir haben Angst, dass dem Kleine bei der OP etwas passiert, und er irgendwelche Folgen haben könnte seiner Gesundheit betreffend.


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Wenn nur die Sagittalnaht betroffen ist, droht keine Beeinträchtigung der Hirnentwicklung. Somit ist die Operationsindikation ein rein kosmetische, die nur Sie allein stellen können. Die Ansichten über einen ästhetisch wohlgeformten Schädel waren, sind und werden sein sehr unterschiedlich wie ein Blick in die Vergangenheit und über die Landesgrenzen hinaus zeigt. Die erforderliche Operation ist umfangreich. Immerhin wird die Schädeldecke durchtrennt und das Gehirn freigelegt. Es geht zwar meistens gut, aber vorübergehende und sogar lebenslange Schäden durch Blutungen, Infektionen und Durchblutungsstörungen sind nicht auszuschließen wie Sie spätestens bei der Operationsaufklärung feststellen werden. Frühgeborene haben häufig einen länglichen Schädel. Lassen Sie wenigstens vorher klären, ob die Sagittalnaht wirklich verknöchert ist.


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