Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Michael Zemlin:

Sättigungsabfälle und Coffeintherapie

Frage: Sättigungsabfälle und Coffeintherapie

Bibilina

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Hallo liebes Ärzte Team. Mein Sohn kam am 11.3. bei 36+0 als spätes Frühchen. Es geht ihm allerbestens, ist ein total braves ausgeglichenes Kerlchen, der Sonnenschein hier auf der Neo Station. Seine einzige Baustelle sind die Sättigungsabfälle < 90 mit teils periodischer Atmung. Da es nicht besser wird, wird heute Nacht eine Schlafuntersuchung durchgeführt um zu sehen woran das denn liegt. Mir wurde allerdings bereits gesagt dass er das hauptsächlich hat wenn er gegessen hat und dann anschließend ganz tief schläft. Dem wollen sie vermutlich mit einer Coffein Therapie behelfen und ihn dann mit Monitor nach Hause lassen. Mir graust es ehrlich gesagt vor der Coffein Therapie. Klar, die Ärzte wissen natürlich am allerbesten wie sie ihm helfen können, keine Frage. Aber ich denke mir Coffein hat doch nichts in so einem kleinen Organismus zu suchen, er tut mir einfach leid! Wird er dadurch nicht extrem überdreht, tut sich schwer mit einschlafen etc. obwohl er jetzt eigentlich so ein ruhiges und zufriedene Kerlchen ist? :-(


Prof. Dr. med. Michael Zemlin

Prof. Dr. med. Michael Zemlin

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Periodische Atmung, d.h. abwechselnd langsames flaches und schnelleres tieferes Atmen, ist ein normales Phänomen bei Frühgeborenen, da das Atemzentrum noch nicht ausgereift ist. Wenn es so ausgeprägt ist, dass in einer Phase des langsamen und flachen Atmens bzw. der kurzfristigen Atempause zu Abfällen der Sauerstoffsättigung oder der Herzfrequenz kommt, dann kann die Behandlung mit Coffeinzitrat indiziert sein. Coffeinzitrat ist eines der am besten untersuchten Medikamente in der Neurgeborenen-Intensivmedizin. Es wird in nationalen und internationalen Leitlinien für die Behandlung des Apnoe-Bradycardie-Syndroms empfohlen und leistet einen wichtigen Beitrag zur verbesserten Entwicklung von extrem Frühgeborenen. Bei "späten" Frühgeborenen wie bei ihrem Kind wird es seltener eingesetzt, zumal in dieser Altersgruppe Apnoen seltener auftreten. Das Gespräch mit dem Behandlungsteam dürfte Klarheit bringen. Alles Gute!


Mucksilia

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Meine Tochter (geb. 34. SSW) hatte auch Bradycardien und eine Coffein-Therapie. Das war nicht schlimm für sie! Auf jeden Fall besser als Sauerstoffunterversorgung. Mach dir keinen Kopf, dein Kind wird noch einiges in seinen Organismus bekommen, was viel schlimmer ist. Meine Tochter ist übrigens inzwischen 17 und eine aufgeweckte Gymnasiastin.


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