Lungenreife/ Tokolyse und 2. Puls

Fachärztin Louise-Caroline Büttner Frage an Fachärztin Louise-Caroline Büttner Fachärztin, Neonatologin

Frage: Lungenreife/ Tokolyse und 2. Puls

Liebes Ärzte Team, danke für die Arbeit in diesem Forum. Mein Sohn kam vor gut einem Jahr in SSW 32.4 1800gr. zur Welt. Im Mutterleib war er stets gut vesorgt. Glücklicherweise benötigte er keinerlei Beatmung. Auf der Intensiv-Station gab es für ca. 10 Tage Coffein und eine UV-Bestrahlung sowie Antibiotikum für 3 Tage nach der Geburt bis eine Neugeborenen Infektion ausgeschlossen war. Er entwickelt sich unauffällig und die Ärzte waren und sind sehr zufrieden und gehen auch nicht von Schwierigkeiten in seiner weiteren Entwicklung aus. In SSW 30.0 bekam ich Celestan (2 Spritzen im Abstand von 24 Stunden) sowie ab SSW 30.3 Atosiban (48 h) aufgrund einer Zervixinsuffienz und vorzeitigen Wehen. Danach wurde ich mit einem unauffälligen Befund und ohne erhöhtes Riskio auf Frühgeburtlichkeit entlassen. Die Geburt erfolgte dann bei 32.4 aufgrund eines Blasensprunges (eine Ursache wurde hierfür nicht gefunden). Nun zu meinen Fragen. 1. Ist davon auszugehen, dass mein Sohn noch von der Lungenreifetherapie profitiert hat oder war der zeitliche Abstand zur Geburt zu groß? 2. Ist aufgrund der medizinischen Behandlung in der Schwangerschaft mit Spätfolgen zu rechnen? Im Klinikum wurde dies verneint, es gäbe nur „Probleme“ mit der kindlichen Entwicklung wenn mehrere Behandlungszyklen erfolgen. Aufgrund der Unreife seines Atemzentrums haben wir einen Überwachungsmonitor für das erste Lebensjahr zuhause. Auch hier gibt es glücklicherweise keine „echten“ Alarme. Uns fällt allerdings auf, dass Sein Puls im Schlaf um die 100 Schläge beträgt und wir nie unter 80 fallen (dann würde Alarm ausgelöst werden) 3. Ist die bedenklich und ist hier ein Zusammenhang mit der Schwangerschaft und/oder der Frühgeburt zu sehen? Insgesamt sind wir sehr dankbar für den Verlauf und die positive Entwicklung. Vielen herzlichen Dank

von Sabine02 am 18.08.2023, 11:55



Antwort auf: Lungenreife/ Tokolyse und 2. Puls

Herzlichen Glückwunsch, Sie und Ihr einjähriger Sohn haben die Frühgeburtlichkeit gut gemeistert! Zu Ihren Fragen: 1. Ja, Ihr Sohn hat definitiv von der Lungenreife profitiert. Dazu gibt es viele Studien, die dies belegen. 2. Nein, über Spätfolgen gibt es so gut wie keine Hinweise. Schlimmer wäre eine Beatmung gewesen. 3. Die Herzfrequenz Ihres Sohnes erscheint völlig normal, soweit ich das ohne Auslesen des Überwachungsmonitors überhaupt beurteilen kann. Denn ich muss den Hinweis machen, dass ein Überwachungsmonitor nur dann Sinn macht, wenn die Klinik bei der Entlassung des Kindes einen Monitor empfiehlt und verschreibt. Dann werden die Familien regelmäßig zum Auslesen des Monitors einbestellt. Bei Auffälligkeiten kann so gleich gehandelt werden. Wenn es keine Auffälligkeiten gibt, braucht das Kind keinen Monitor mehr. Eltern sollten nie irgendwelche Überwachungsmonitore kaufen, denn diese sind keine offizielle Medizintechnik und deshalb nicht aussagekräftig. Alles Gute, L.Büttner

von Fachärztin Louise-Caroline Büttner am 18.08.2023



Antwort auf: Lungenreife/ Tokolyse und 2. Puls

Vielen herzlichen Dank für die ausführliche und zum Glück beruhigende Antwort. Ja, der Monitor wurde von den Ärzten der Neo verordnet. Das abschließende Auslesen findet demnächst statt. Ihnen alles Gute

von Sabine02 am 19.08.2023, 13:08



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