Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, ich habe am 11.08.2000 in England eine Tochter in der 35. SSW per Kaiserschnitt aufgrund eines vorzeitigen Blasensprungs in BEL entbunden. Sie wog 2520g und war bereits 53cm groß. Sie wurde von einem Pädiater direkt nach der Entbindung untersucht, und ansonsten, außer einer 2x igen BZ-Messung, nicht mehr weiter überwacht. Sie lag soweit immer bei mir - es gibt hier keine Möglichkeit die Säuglinge in ein Kindrezimmer o. Ä. zu geben - und konnte auch nach dem 3. Tag bereits mit mir nach Hause. Nun weiß ich, da mein Mann und ich Deutsche sind, daß sie in Deutschland sicherlich einer engmaschigen Kontrolle unterlegen und auch ansonsten einiges anders gelaufen wäre. Letztendlich ist alles gut gegangen und wir erfreuen uns einer gesunden fast einjährigen Tochter. Da wir uns nun ein zweites Kind wünschen, sind wir bezüglich der Versorgungsunterschiede zwischen Deutschland und GB sehr unsicher. Wäre es denn eher leichtsinnig einen solchen Schritt nochmals in Erwägung zu ziehen? Wir hätten die Möglichkeit auch in Deutschland eine Entbindung anzustreben. Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und liebe Grüße aus London Jessica
Ich bin mit englischen Kliniken nicht aus eigener Anschauung vertraut, habe aber natürlich auf Kongressen u.ä. viele Kontakte mit englischen Kollegen und kenne die englischen Gesundheitsstatistiken. Insgesamt genießt die englische Neonatologie keinen schlechten Ruf und auch die Behandlungsergebnisse bei Frühgeborenen sind nicht viel schlechter als in Deutschland. Hinsichtlich Gesundheitsökonomie ist dort allerdings schon lange zu beobachten was in Deutschland für die Zukunft zu befürchten ist: Beschränkung auf das Notwendigste. Ihr Baby wurde offensichtlich behandelt wie es in Deutschland ab 37 SSW üblich wäre. War es vielleicht doch reifer als 35 SSW? Ich kann kaum beurteilen, ob die Einstufung Ihres Kindes in die Behandlungskategorie "gesundes reifes Neugeborenes" versehentlich oder aus besonders hoher Einsicht geschah.
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