Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. Eva Rieck:

Immunsystem spätes Frühchen

Prof. Dr. Eva Rieck

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Kinderärztin und Neonatologin

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Frage: Immunsystem spätes Frühchen

rookiebird

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Liebes Frühchen-Team, Mein Sohn wurde Ende November als spätes Frühchen bei 35+1 geboren. Trotz geringem Gewicht von knapp 2400 Gramm hat er sich von Anfang an gut geschlagen. Einige Tage Überwachung mit Wärmebettchen, Monitor, Gelbsucht, aber z.B. keinerlei Probleme mit der Atmung. Er bekommt von Anfang an Muttermilch, hat toll zugelegt, ist jetzt mit 8 Wochen bei knapp 4200 Gramm. Zu meiner Frage: Uns wurde aufgrund der Infektlage (RSV, Grippe, Covid 19) zu großer Vorsicht geraten. Das Immunsystem ist unreif, wenig Nestschutz durch lange Zeit gar keine Infekte bei mir. Bisher sind wir extrem vorsichtig - so gut wie kein Besuch (wenn ja absolut gesund und getestet), keine Gruppen, Supermarkt etc. nur ohne ihn. Einerseits möchte ich das, was wir erreicht haben und seine Gesundheit nicht gefährden. Andererseits bin ich nie besonders 'Keim-ängstlich' gewesen und möchte auch mein Kind nicht unnötigerweise völlig abschotten. Es wäre einfach schön, sich z.B. in einer Stillgruppe auszutauschen. Beim Pekip ist es z.B. schon jetzt schwierig einen Platz zu bekommen (hier geht es streng nach Geburtstermin, wir hätten demnach mit rund 6 Lebenswochen, also 1 Woche nach ET starten müssen...) Ich möchte ihm solche Dinge nicht vorenthalten, bin aber hin und hergerissen. Gibt es einen Zeitpunkt, ab dem man etwas gelassener werden kann bzw. die Unreife sich verliert? Oder warten wir tatsächlich am besten das Ende der Grippe & Co Saison ab? Danke und viele Grüße!


Prof. Dr. med. Eva Rieck

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Recht vielen Dank für Ihre Frage und- schön, dass es Ihrem Sohn so gut geht. Sie haben eigentlich Ihre Frage schon selbst beantwortet: Natürlich kann man , wenn man keine Keime kennenlernt, sich auch nicht gegen diese wehren! Dieser Prozess ist in den letzten Jahren durch die- durchaus sinnvollen Hygienemaßnahmen- massiv gestört worden. So erleben wir in diesem Jahr eine sehr ausgeprägte Infektsaison mit zum Teil schweren Verläufen. Deshalb also die Empfehlung, die besonders empfindlichen und kleinen Kinder zu schützen. Es ist aber sinnvoll, dabei auf das richtige Maß zu achten. eine absolute Abschottung ist ja mit Sicherheit auch nicht gut. Also, versuchen Sie sehr große Menschenansammlungen zu vermeiden! Eine gute Hygiene, besonders der Hände ist überaus wichtig. Es sicher auch nichts gegen eine Stillgruppe zu sagen, wo eine begrenzte Anzahl von Personen sich trifft. Ich glaube, da kann man, ohne zu ängstlich oder zu leichtfertig zu sein, durchaus einen guten Mittelweg finden. Und- das zunehmende Alter der kleinen Kinder und das kommende Frühjahr arbeiten für uns und vor allem für die Gesundheit der ehemaligen Frühchen. Alles Gute für Sie


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