Sehr geehrter Prof. Jorch,
ich bin momentan Ende der 23.SSW, habe wegen einer bereits erlebten Frühgeburt (27.SSW, leider verstorben) seit der 13. SSW einen TMMV.
Nun wurde bei mir eine vasa prävia diagnostiziert, was Kaiserschnitt in der 37.SSW bedeutet, wenn ich soweit komme.
Eigentlich wollte ich keine Grippeimpfung in der Schwangerschaft, aber nun ist eine erneute Frühgeburt ja wahrscheinlich.
Würde dem Baby die Impfung guttun, weil sein eigenes Immunsystem eher schwächer sein wird? Oder ist es eher nicht so, weil das Kind ja in den ersten Wochen eher wenig Kontakt zu anderen haben wird?
Und gibt es weitere Impfungen, die ich ggf. für das Kind in der Schwangerschaft durchführen könnte?
Danke für Ihre Einschätzung!
von
Karlafrodo
am 18.11.2015, 18:05
Antwort auf:
Grippeimpfung bei voraussichtlichem Frühchen?
Eine Grippeimpfung (durch Spritze nicht durch Verabreichung über die Nase) wird generell für Schwangere im 2. oder 3. Drittel der Schwangerschaft (also ab 14. SSW) empfohlen, im 1. Drittel nur bei besonderer Gefährdung der Schwangeren durch eine Grundkrankheit (liegt bei Ihnen nicht vor).
Eine Keuchhustenimpfung (Pertussis) wird unmittelbar nach der Geburt empfohlen, wenn kein Pertussisschutz vorliegt (letzte Pertussisimpfung vor länger als 10 Jahren). Übrigens gilt diese Impfempfehlung für Pertussis auch für andere enge Kontaktpersonen des Kindes (Vater, Großeltern etc.).
Impfungen mit lebenden Erregern (Masern, Mumps, Windpocken, Röteln) sollten nicht während der Schwangerschaft erfolgen.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 23.11.2015