Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Gewicht mit 20 Monaten

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Gewicht mit 20 Monaten

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Lieber Herr Prof. Jorch, ich würde Sie gerne zur Gewichtsentwicklung meines Sohnes befragen. Er ist 20 Monate alt, wurde bei 30+1 geholt. Er ist mehrfachbehindert durch schwere Gehirnblutungen beidseits (pränatal, Grund für die Sectio). Wir sind sehr froh, dass wir ihn von der Sonde wegbekommen haben; inzwischen isst er meines Erachtens gut, alles, was weich ist, kauen kann er nicht. Trotzdem sieht er im Vergleich mit anderen Kinder sehr dünn aus, wog zuletzt 9,6 kg, hat aktuell trotz guten Essens sogar abgenommen. Mir schwirrt die Magensonde im Hinterkopf herum und ich sorge mich deshalb etwas um seine Gewichtszunahme. Wie beurteilen Sie sein Gewicht? Vielen Dank für Ihre Antwort und bei dieser Gelegenheit auch ein Dankeschön für Ihr tolles Buch, das mir in der Anfangszeit sehr geholfen hat!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Das Durchschnittgewicht für 18 (20 minus 2 wegen 30 SSW) Monate liegt bei 11 kg, 9,6 kg dürften im unteren "Nomalbereich" liegen. Diese Tatsache allein ist also nicht bedrohlich oder besorgniserregend. Auch ein Gewichtsstillstand nach Entwöhnen von der Magensonde ist normal, weil das "Mästen gegen den natürlichen Appetit" ohne Magensonde oder PEG natürlich erschwert ist. Wichtig ist es ferner, das Gewicht auf die Körperlänge und nicht auf das Alter zu beziehen. Da Sie selbst schreiben, dass Ihr Sohn dünn sei, vermute ich aber, dass er dadurch nicht auf den Perzentilen hochruscht. Außerdem ist zu bedenken, dass nach dem 1. Lebensjahr die Gewichtszunahme deutlich rückläufig ist: 25-30 g/Tag im ersten Vierteljahr aber nur etwas mehr als 5 g/Tag ab dem 12. Lebensmonat! Auch kann ein Gewichtsstillsatnd nach Entwöhnen von den Magensonde neben der Abhängigkeit des Essens vom Appetit den Grund haben,.dass das Kind - erfreulicherweise - sich mehr bewegt, mehr Muskelmasse gewinnt und durch beides deutlich mehr Kalorien verbraucht. Lassen Sie sich also durch das Körpergewicht allein nicht beunruhigen. Wenn sonst alles stimmt und besser wird, kann man das für eine gewisse Zeit tolerieren. Aber natürlich gibt es auch Situationen, in denen bei mehrfachbehinderten Kleinkindern letztlich doch bei der Kalorienzufuhr nachgeholfen werden muß. Das sollte aber sorgfältig mit dem Arzt erwogen und besprochen werden.


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Hallo, wir hatten auch in diesem Alter eine Magensonde er hatte mit kor.20mon 8,3kg auch er hat wieder gegessen nd dann abgenommen laut unseren Ärzten wäre das normal. Wir haben jetzt aber eine PEg sonde weil er nicht mehr essen wollte Julia


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Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Mein Sohn ist für sein Alter recht lang, 87cm. Ich habe seinen BMI auf "Kinderärze im Netz" berechnet, das Ergebnis besagt "Untergewicht"... Von der Magensonde ist er übrigens schon seit über einem Jahr entwöhnt, es kann also eigentlich nicht mehr damit zusammenhängen - denke ich. Dennoch hat er offensichtlich kaum Hunger oder Appetit, er verlangt nur sehr selten nach Essen, ich füttere ihn nach der Uhr. Fortbewegen kann er sich nicht (abgesehen vom Drehen), er spielt jedoch fleißig mit den Händen, strampelt in Rückenlage viel und kugelt sich über den Boden bzw. geht in den Vierfüßlerstand, beginnt, Gewicht mit den Beinen zu übernehmen. Ich möchte natürlich verhindern, dass fehlende Energie seine Entwicklung "bremst". Ich werde meine Sorge auf jeden Fall mit dem Kinderarzt und dem Neuropädiater besprechen... Führen diese Zusatzinformationen zu einer anderen Einschätzung Ihrerseits? Falls ja, wäre ich für eine kurze Information dankbar.


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