Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Frühchen 29+1SSW Nahrung

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Frühchen 29+1SSW Nahrung

Mitglied inaktiv

Hallo, ich habe eine kleine Tochter, ist fast 1 Monat alt und hat Probleme mit dem Stuhlgang. Sie schafft es nicht von alleine, also nur durch einen Einlauf oder sonstige Hilfsmittel. Sie hat bereits ein richtig aufgeblähten Bauch. Sie bekommt meine Muttermilch, kann ich ihr helfen in dem ich auf meine Nahrung achte? Also nichts blähendes? Sie hängt auch noch an einer Beatmungshilfe. Mit freundlichen Grüßen Nicole Misch


Wenn es einem Frühchen noch nicht so gut geht und es noch Atemhilfe benötigt, konzentriert sich der Körper zunächst auf Atmung und Kreislauf. Der Darm wird eher ruhiggestellt. Das u.a. erklärt die Stuhlgangsprobleme und Blähungen, die sich nach Besserung des Allgemeinzustandes meistens ohne weitere Maßnahmen bessern. Muttermilch ist in dieser Situation optimal. Darüber, inwieweit die Mutter durch ihre eigene Ernährung helfen kann, ist wenig bekannt.


Mitglied inaktiv

Hallo Nicole, unsere tochter wurde mit 500gr und 30cm geboren und war aufgrund dessen auch sehr lange voll beatmet. sie hatte dasselbe problem.ihr bauch war zuletzt so dick gebläht,dass wir regelrecht angst hatten,er könnte platzen,und das obwohl sie eigentlich gut und regelmässig ausgeschieden hat! man konnte die kompletten blutgefässe etc sehen so gespannt war alles. nach etlichen versuchen die nahrung in der menge zu beschränken und dafür mit u.a.weizenkeimöl kalorienhaltiger zu machen und einigen "nur-tee-tagen" haben die ärzte sich schliesslich entschlossen,ihr mal in den bauch zu gucken.laut KH aussage war eine ursachenklärung nicht anders möglich,da sie die strapazen einer ausgiebigen röntgen/kontrastuntersuchung nicht geschafft hätte. die diagnose war letzlich nur "organische unreife aufgrund der extremen frühgeburtlichkeit".sie bekam daraufhin einen künstlichen darmausgang("Anus Praeter")bei dem der darm an der stelle dünn/dickdarm durchtrennt und die jeweiligen enden direkt durch die bauchdecke nach aussen in einen beutel führen.so wird der stuhltransportweg verkürzt.sie hatte das ca.6 monate.es sieht schauerlich aus und ist am anfang eine echte überwindung.(wir haben sie damit selber versorgt.man muss die beutel um das austretende darmende öftes wechseln.)wir waren auch sehr froh,als es letztlich zurückverlegt wurde.aber ich denke es hat ihr das leben schon ein bisschen erleichtert. ich hoffe,bei euch erledigt sich das problem bald von selbst.ansonsten haben die"tee-tage" immer für kurz den bauch etwas abschwellen lassen. alles gute! Cy


Mitglied inaktiv

...oh,einen wichtigen punkt wollte ich noch erwähnen,da du schriebst eure kleine wird noch beatmet:durch den extremen blähbauch hatte sich die beatmungssituation unserer tochter ziemlich verschlechtert.je dicker der bauch,desto höher der o² bedarf.das immense volumen des geblähten darms hat den lungen sehr wenig platz im körper gelassen und dadurch die atmung verschlechtert.nach der OP wurde das recht schnell viel besser. Cyrill


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