Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Jorch, meine Frage an sie. Wir haben folgenden EEG Befund erhalten:"abnorme Hintergrundaktivität mit hoher Aplitude und z.T. auffallend regelmäßiger Ausprägung" Unser Kind ist entwicklungsverzögert, zeigt stereotype Bewegungen, hat Krampfanfälle, hypotonie in den Beinen. Was bedeutet dieser Befund vom EEG. Die Ärzte reden nur von auffällig. Verdachtdiagnose: Neurologische noch unklare Störung, V.a. Angelman-Syndrom. Danke für Ihre Antwort. LG Hanna
Beim EEG achtet man im wesentlichen auf 3 Gesichtspunkte: 1. Wellen, die typisch für Kinder mit Krampfanfällen sind: Diese waren offensichtlich nicht zu sehen. 2. Auffällige Wellenmuster ((meistens langsame hohe Wellen) in bestimmten Ableitungen = sogenannte Herdbefunde. Diese können auf eine abnorme Hirnstruktur in einer bestimmten Region hindeuten, müssen es aber nicht. 3. Allgemein ein Wellenmuster, welches in dem betreffenden Alter und dem Wachheitsgrad bei der Ableitung in der Regel nicht gesehen wird. Das hat häufig nichts zu bedeuten, kann aber auch eine Begleiterscheinung einer Vielzahl von Erkrankungen sein.
Nachtrag: Als für das Angelman Syndrom typische EEG-Befunde gelten langsame (2-6/s) Wellen höher Amplitude (ca. 200-300 um), manchmal mit eingestreuten spitzen Wellen. Ansonsten gibt es eine Reihe anderer typischer Befunde (Sprachentwicklungsstörung, Vorliebe für Wasser und spiegelnde Flächen, Anhänglichkeit auch bei fremden Personen, auffallend fröhliches Wesen uvm). Die Diagnose kann in vielen Fällen durch Untersuchung des Chromosoms 15 gestellt werden.
Mitglied inaktiv
Danke schön Dr. Jorch für die Antwort, inzwischen folgte ein weiteres EEG, welches deutliche Epilepsie bestätigte. Mein Sohn wird jetzt medikamentös eingestellt. Schönen Gruß Johanna
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