Mitglied inaktiv
Lieber Prof. Jorch, ich weiß dass Ärzte gegen diesen (Atem)Bewegungsmelder Angelcare sind, trotzdem haben wir einen. Ich hoffe Sie beantworten dennoch meine Frage. In den letzten Tagen ist es 2x vorgekommen, dass es Alarm gegeben hat, weil unser Sohn (10 Monate, kor. 7) längere Zeit nicht geatmet hat (1x 17 Sekunden, 1x 25 Sekunden). Ein Fehlalarm kann ich so gut wie ausschließen. Als ich angerannt kam konnte ich auch keine Atmung feststellen, habe dann aber nicht noch lange beobachtet sondern gleich gerüttelt und er würde auch sofort wach. Er war nicht blau, höchstens etwas blass. Es war immer genau 1 Stunde nach seinem Einschlafen, er war jeden Mal alleine im Zimmer, 1x Abend, 1x Mittags. Unser Kinderarzt meint nun, dass es in seinem Alter normal sei, dass die Atempausen immer länger werden. Deshalb haben wir auch die ganzen Monate zuvor keinen Alarm gehabt. Stimmt das wirklich? Wie lange Atempausen sind denn in seinem Alter normal? Ich danke Ihnen sehr für Ihre professionelle Antwort, auf die ich sehr viel gebe!
Nach internationalem Konsens gelten Atempausen bis 15 s als normal. Ungefährlich sind auch längere immer dann, wenn es nicht zu einem Herzfrequenzabfallunter 60/min und/oder einem Sauerstoffsättigungsabfall unter 80 % kommt. Außerdem kann auch flache Atmung in bestimmten Schlafphasen Atempausen vortäuschen. Die Bedenken hinsichtlich Überwachungsmatratzen sind dadurch begründet, dass sie flache Atmung als Atempause missdeuten (falsch positiv) und echte Atempasuen solange nicht erkennen, wie das darauf liegende Kind noch minimale Bewegungen zeigt oder Erschütterungen in der Umgebung die Alarmauslösung verhindern (falsch negativ). Besser sind Monitoren, die die Atembewegungen direkter und den Herzschlag zusätzlich messen. Besonders günstig sind Monitoren, die die Sauerstoffsättigung mitaufzeichnen und die Messergebnisse auf einem ablesbaren Speicher aufzeichnen. Dann kann man im nachhinein Fragen wie die Ihre konkreter beantworten.
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