Mitglied inaktiv
Meine Mutter meint, daß ich langsam anfangen sollte, unsere Tochter vormittags zur gleichen Zeit auf das Töpfchen zu setzen, da man Kinder frühzeitig daran gewöhnen sollte. Unsere Tochter ist jetzt genau 16 Monate alt (SSW 26+4), korrigiert also ziemlich genau ein Jahr. Liegt meine Mutter richtig? Vielen Dank für die Info!
Ich glaube, daß auch hier verschiedene Wege nach Rom führen. Bei meinen 6 Kindern haben wir erst getopft, wenn die Kinder dies wollten und nicht trainiert. Es lief alles reibungslos. Hier in Magdeburg habe ich die andere Methode (frühtopfen) kennengelernt: funktioniert auch! Wichtig ist glaube ich nur, daß man das Topfen nicht zum Mittelpunkt der Eltern-Kind-Beziehung werden läßt.
Mitglied inaktiv
Huhu, ich habe einen Artikel gefunden der genau all das sagt was ich auch so denke.mein Jüngster ist jetzt 17 monate alt auch ein frühchen,ich würde nie auf die Idee kommen ihn jetzt schon aufs Töpfchen zu setzen.bei keinem meiner 5 Kinder wäre ich auf die Idee gekommen,denn vor dem 2 Lebensjahr denke ich mal ist es einfach sinnlos. Bitte etwas runterscrollen Artikel ist etwas verrutscht. LG Angi . Sinn und Unsinn der Sauberkeitserziehung Die Sauberkeitserziehung ist, wie alle Eltern von kleinen Kindern wissen, ein heißes Eisen. Darüber scheiden sich die elterlichen Geister wie über kaum ein anderes Thema. Ich mag ja schon das Wort "Sauberkeitserziehung" nicht so besonders gern, denn dahinter steht für mich "abrichten", "Zwang", "Drill". Und das soll es ja gerade nicht sein. Wir sprechen hier schließlich von einem wichtigen, großen Schritt in der kindlichen Entwicklung. Dazu sollte das Kind nicht gedrängt werden. Ich habe einmal einen Entwicklungspsychologen sagen hören "Ein Kind läßt sich nicht entwickeln, es entwickelt sich ganz von selbst". Und wie sagte schon die große Maria Montessori, die wie kaum jemand anderer die Seele der Kinder verstand: "Hilf mir, es selbst zu tun!" Wir sollen also hilfreiche Begleiter der Kinder sein, nicht Lehrmeister. Wir sollen uns mit unseren Wünschen und Vorstellungen zurücknehmen, um der gesunden Entwicklung der Kinder nicht im Weg zu stehen. Ich weiß, das ist alles andere als leicht. Doch gerade beim Thema Sauberkeit kann es uns in der Zeit von Wegwerf-Höschenwindeln ja eigentlich so schwer nicht fallen. Früher wurden die Kinder auf den Topf gesetzt, sobald sie sitzen konnten. Drill, Quälerei? Ich weiß nicht. Ich maße mir nicht an, unseren Großmüttern, ja teilweise noch unseren Müttern, dafür Vorwürfe zu machen. Schließlich war das so Tradition, sie wussten es nicht besser. Und sie hatten kaum eine andere Wahl. Damals hatten die meisten Frauen viele Kinder mit geringen Altersunterschieden und jedes Wickelkind bedeutete einen riesigen Zeit- und Arbeitsaufwand. Die schmutzigen Windeln mussten ausgekocht werden. Natürlich mussten die Kinder viel öfter gewickelt werden als heute. Wir Glücklichen leben ja in Zeiten von Extra-Dry Saugkernen und Seitenauslaufschutz. Wir können uns also wirklich glücklich schätzen. Sicher, der stinkende Windeleimer im Bad ist lästig und die großen Windelpakete gehen ins Geld. Aber seien wir ehrlich, für wie viele unnötige Dinge geben wir (oft mehr) Geld aus? Ich glaube auch gar nicht, daß das der Hauptantrieb dafür ist, 8 Monate alte Babys aufs Töpfchen zu setzen. Das liegt, glaube ich, eher an der Erwartungshaltung der Gesellschaft. Omas, kinderlose Freundinnen und allzu ehrgeizige Mütter nerven junge Mütter schon vor dem 1. Geburtstag des Kindes mit der Frage "Und, geht er/sie schon aufs Töpfchen?" Beste Antwort: "Na klar, und nächstes Jahr fängt er/sie mit dem Studium an!" :o) Ist doch wahr! Müssen wir denn wirklich schon die Babys und Kleinkinder dem Leistungsdruck unserer Werbespotgesellschaft aussetzen? Ist ein Kind besser, weil es mit 12 Monaten "fast nur noch ins Töpfchen" macht, weil die Mutter seine Zeiten zumindest für den Stuhlgang kennt oder es alle halbe Stunde draufsetzt? Was bedeutet das für das Kind? Ist es dadurch "rein"? Es kann in dem Alter noch nicht einmal seinen Schließmuskel kontrollieren und was sonst noch dazugehört, willkürlich aufs Töpfchen oder die Toilette zu machen! Ein zweijähriges, spätestens aber zweieinhalbjähriges Kind, kann innerhalb eines einzigen Tages "rein" werden! Ganz ohne Stress und Hektik. Wenn ein Kind von sich aus soweit ist, sendet es ziemlich klare Signale aus. Es empfindet die Windel als unangenehm, kündigt Stuhlgang an oder teilt das Ergebnis nach getaner "Arbeit" mit. Dann kann man ja einmal testen, wie das mit dem Töpfchen klappt. Am besten an einem nicht allzu kalten Tag (zuviel Kleidung) die Windel weglassen und das Kind ab und zu daran erinnern, dass es keine Windel anhat. Und möglichst dem Kind die Entscheidung überlassen, ob es lieber die Toilette oder das Töpfchen aufsuchen möchte. Manche Kinder haben Angst, in die Toilette zu fallen. Andere wollen gern "die Großen" nachahmen. Und dann, darüber sind sich, soweit ich weiß, alle Experten einig, mit positiver Verstärkung arbeiten. Das Kind loben und sich mit ihm über seinen großen Fortschritt freuen, aber nicht mit Süßigkeiten oder ähnlichem belohnen. Das Kind soll merken, dass wir stolz auf seine Leistung sind, dass es sie aber vor allem für sich selbst bringt, und nicht, um uns einen Gefallen zu tun. Deshalb ist es auch wichtig, Pfützen auf dem Boden oder Stuhl in der Hose nicht zu dramatisieren. Die Kinder schämen sich meistens sowieso dafür. Sie brauchen eher Aufmunterung ("Das nächste Mal gibst du besser acht, dann bemerkst du es sicher rechtzeitig, um aufs Töpfchen/die Toilette zu gehen!") als Strafe oder Hohn. Wir Erwachsenen neigen leider dazu, alles sehr persönlich zu nehmen und Kindern unlautere Motive zu unterstellen. Normalerweise macht aber kein Kind auf den Boden oder in die Hose, nur um die Mutter/den Vater damit zu ärgern. Und falls es wirklich aus Trotz geschieht, sollten wir uns überlegen, was wir falsch gemacht haben. Das Kind muss dann das Gefühl haben, dass uns die Sache mit dem Töpfchen wichtiger ist als ihm selbst. In dem Fall ist es besser, uns nicht wirklich über Pfützen oder Häufchen aufzuregen. Das würde das unerwünschte Verhalten des Kindes nur verstärken. Geduld ist bei der ganzen Angelegenheit sehr wichtig. Denn irgendwann renkt sich die Sache von selbst ein und wird zur Selbstverständlichkeit. Meist nach wenigen Tagen, es können aber auch mehrere Wochen sein. Auch danach ist es sicher sinnvoll, immer und überallhin Reservekleidung mitzunehmen. Und, wie immer im Umgang mit Kindern, Geduld und Humor!
Mitglied inaktiv
Liebe Angela! Vielen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast. Ich werde mir den Artikel mal zu Gemüte führen und meine Mutter "teilhaben" lassen. Liebe Grüße und alles Gute für Euch! HC
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Ihre Antwort. Wann jedoch ist "frühtopfen"? Sorry, aber ich habe nur das eine (Frühchen-)Kind und absolut keine Ahnung von diesem Thema ;-)))Ich hoffe doch auch nicht, daß das Topfen zum Hauptthema bei uns wird, wir haben zwischenzeitlich eigentlich den Spaß bei uns zuhause in den Mittelpunkt gestellt ;-))) Vielen Dank für Ihre Mühe (auch nachts bei Antworten um 02:17!!)!
Mitglied inaktiv
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