Frage im Expertenforum Frauenarzt an Dr. med. Helmut Mallmann:

Hormonspirale und PMS

Dr. med. Helmut Mallmann

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Hormonspirale und PMS

Mitglied inaktiv

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Guten Tag, eigentlich sollte ja nach dem dritten Kind (10/04) mein Mann die Verhütung übernehmen (Sterilisation) aber der zögert mir zu lange. Darum denke ich über die Hormonspirale oder eine Sterilisation nach. Kann ich mit der Hormonspirale zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und wäre auch die Beschwerden des PMS los? Müßte ich mich nach einer Sterilisation schonen? Wie lange? Kann ich da im Krankenhaus bleiben oder geht das nur ambulant? (Ich würde ja gerne, wenn es schon an mir hängen bleibt, meinen Mann ein paar Tage mit den Kindern allein lassen - zur "Strafe" - und das Ganze ein wenig zur Erholung nutzen.) Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus! Milena


Dr. med. Helmut Mallmann

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Liebe Milena, Zu Ihren Fragen: Kann ich mit der Hormonspirale zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und wäre auch die Beschwerden des PMS los? Erstaunlicher Weise verschwindet das PMS bei vielen Frauen mit der Hormonspirale. Müßte ich mich nach einer Sterilisation schonen? Wie lange? 7 bis 10 Tage. Kann ich da im Krankenhaus bleiben oder geht das nur ambulant? (Ich würde ja gerne, wenn es schon an mir hängen bleibt, meinen Mann ein paar Tage mit den Kindern allein lassen - zur "Strafe" - und das Ganze ein wenig zur Erholung nutzen.) Geht ambulant. Wenn Sie im KH bleiben, ärgert sich Ihr Mann nicht nur über seine familiären Pflichten sondern auch über die Rechnung. Der KH-Aufenthalt ist recht teuer. Die Vorteile der Sterilisation: -Hohe Sicherheit Pearl-Index 0,2 bis 1,8. Von 1000 Frauen, die sterilisiert sind, werden bei optimalen Verhältnissen also 2 Frauen schwanger. -Keine Gedanken um die Verhütung mehr. -Kein Stress mit Pilleneinnahme, Spiralenkontrolle oder Hantieren mit Barrieremethoden. Die Nachteile: -30 % der sterilisierten Frauen wollen, die Sterilisation rückgängig machen. -Das Narkose-Risiko - Das Operations-Risiko: Darmverletzung, Blutungen und Infektionen -Minderung des Lustempfindens (5%) -Psychische Probleme (2 bis 5%) -Hormonstörungen durch Gefäßverletzung, dadurch ggf. wieder Hormoneinnahme nötig. Je früher die Sterilisation erfolgt, um so mehr ist ein Eintreten der Nebenwirkungen zu erwarten. Deshalb wird von vielen Frauenärzten empfohlen, die Sterilisation bis zum 35. Lebensjahr hinauszuzögern. Meine persönliche Meinung zur Sterilisation der Frau ist sehr durch zahlreiche Gespräche mit Frauen beeinflusst, bei denen nach der Sterilisation Probleme auftraten: Die Endgültigkeit der Operation ist auf Grund der Zahlen nicht zu unterschätzen. Aber man kann im Leben falsche Entscheidungen treffen und muss dann halt dazu stehen. Was nach meinem Erachten jedoch unterschätzt wird, ist die Tatsache, dass durch die Verletzung der Blutzufuhr zu den Eierstöcken, psychische, sexuelle und hormonelle Probleme auftreten können, die zum guten Schluss wieder auf die Einnahmen von Hormonen hinauslaufen. Wenn Nebenwirkungen oder Komplikationen nach der Operation auftreten, machen sich meist die Frauen selbst den Vorwurf, andere Methoden nicht versucht zu haben. Wir Ärzte machen es uns relativ leicht, indem wir Sie in der Einverständniserklärung unterschreiben lassen, dass diese Komplikationen bei der Sterilisation auftreten können. Bedenken Sie aber bitte auch, wenn Sie über endgültige Verhütung nachdenken, dass die Sterilisation des Mannes ohne Narkose und mit weniger Komplikationen einhergeht. Auch wenn Männer generell sehr sensibel sind (kleiner Scherz) vergessen Sie diese Alternative nicht. Insgesamt: Da andere Verhütungsmethoden, wie Hormonspirale und Mikropille, ähnlich sicher sind, sollte frau sich die Entscheidung schwer machen. Gruß Dr. Mallmann


Mitglied inaktiv

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Das Problem Männer & Verhütung kenne ich... Ich bin deshalb selbst Trägerin einer Mirena-Spirale, dass diese einen Einfluss auf PMS hat, kann ich aber nicht sagen. Allerdings habe ich keinen direkten Vergleich zur hormonfreien Verhütung, weil ich unmittelbar vor Mirena 14 Jahre lang die Pille nahm. Zum Thema Sterilisation habe ich mich bei einer Beratungsstelle informiert. Dort wurde mir bestätigt, was ich bereits vermutete: dass ein solcher Eingriff üblicherweise ambulant in einem OP-Zentrum durchgeführt wird und man noch am selben Tag nach Hause kann. Die Beratungsstelle gab mir aber zu bedenken, dass Mirena - statistischen Erhebungen zufolge - sogar noch sicherer ist als die "weibliche" Steri und dass die Unterbindung in seltenen Fällen Hormonstörungen nach sich ziehen kann, während sich bei Mirena zumindest die Blutungsstärke reduziert. Ich wünsche Dir die richtige Entscheidung.


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